Fußball

Ein wenig Ärger nach dem Clásico Xavi wundert sich über zweifelnden Ancelotti

Carlo Ancelotti zweifelt an der Rechtmäßigkeit der Niederlage von Real Madrid.

Carlo Ancelotti zweifelt an der Rechtmäßigkeit der Niederlage von Real Madrid.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der FC Barcelona steht vor dem Gewinn der spanischen Meisterschaft, weil er - so beurteilt es der Trainer des großen Rivalen - von einer zweifelhaften Entscheidung profitiert. Diese Analyse ruft wiederum den Trainer des Tabellenführers auf den Plan.

Carlo Ancelotti ist Trainer von Real Madrid, er ist Europas Trainer des Jahres, Trainer des Champions-League-Siegers. Der Italiener ist überhaupt eine der größten Persönlichkeiten des Weltfußballs, gesegnet mit einer kaum noch zu zählenden Anzahl an Titeln. Doch nach dem jüngsten Clásico, in dem der FC Barcelona mutmaßlich die spanische Meisterschaft entschieden hat, ist der Trainer von Real Madrid ein bisschen trotzig. 2:1 hatte der große Rivale das in diesem Jahr mal wieder so wichtige Prestigeduell nach einer turbulenten Schlussphase gewonnen.

"Wir haben die Niederlage nicht verdient, ganz ehrlich", sagte der italienische Ex-Coach des FC Bayern in seiner Analyse - und legte eine kontroverse These nach: "Wir haben alles versucht, gut gespielt und am Ende ein Tor geschossen. Die Partie war gewonnen." Was Ancelotti meinte: Sie hatten beim Stand von 1:1 tatsächlich noch ein Tor geschossen, Marco Asensio hatte in der 81. Minute eine Hereingabe von Dani Carvajal versenkt.

"Ja, ich habe Zweifel"

Doch weil Asensios Schulter ein paar Zentimeter zu nah am gegnerischen Tor war, schaltete sich der VAR ein - und verhinderte den vermeintlichen Siegtreffer. Am Abend trendete in den sozialen Medien das Wort "robo" - es heißt so viel wie "Diebstahl". Es war eine hauchdünne Entscheidung, aber wohl richtig. Doch von keiner Einstellung ließ sich Ancelotti überzeugen: "Bei der Weltmeisterschaft mit den halbautomatischen Linien schien alles klarer zu sein. Ja, ich habe immer noch meine Zweifel."

In der Nachspielzeit traf stattdessen Barças Franck Kessié zum Sieg für den Tabellenführer, der nun mit zwölf Punkten Vorsprung dem Titel entgegensieht. "Wir sind traurig, verletzt, aber stolz auf das Spiel, das wir bestritten haben", sagte Ancelotti. "Das Match war von der ersten bis zur letzten Minute gut. Wir haben es nicht gewonnen, weil es ein Abseits gab, an dem wir immer noch zweifeln - und mit diesen Zweifeln fahren wir nach Madrid."

Ancelottis stetes Beharren auf dem vermeintlich siegbringenden Treffer, der den Vorsprung des Rivalen auf sechs Punkte hätte schrumpfen lassen, provozierte dann doch eine Reaktion vom FC Barcelona: Barça-Trainer Xavi Hernández hatte kein Verständnis für die Kritik. "Ich bin überrascht, dass Ancelotti Zweifel an dem nicht anerkannten Tor hat, weil es eine wissenschaftliche Frage ist", sagte der Spanier: "Es ist eindeutig Abseits und es gibt keinen Zweifel. Das Abseits ist sehr klar. Es gibt keine Diskussion mehr." Und überhaupt: "Ich denke, wir waren besser und das Ergebnis ist gerecht. Der Rückstand war schon unverdient."

Schon nach neun Minuten war sein Team durch ein Eigentor von Ronald Araujo, der eine Real-Hereingabe von Vinicius Junior per Kopf unhaltbar für ter Stegen ins eigene Tor lenkte, in Rückstand. Kurz vor der Pause allerdings hatte Sergi Roberto für den Ausgleich gesorgt (45.).

Der Erfolg bedeutete für Barcelona den dritten Sieg im vierten Clásico der laufenden Saison. Das Hinspiel hatten die Blancos aus der Hauptstadt noch mit 3:1 gewonnen. Danach allerdings siegten ter Stegen und Co. zunächst in Saudi-Arabien im Finale des spanischen Supercups ebenfalls mit 3:1 und zu Monatsbeginn in Madrid im Halbfinal-Hinspiel des spanischen Pokal-Wettbewerbs mit 1:0. Das Rückspiel findet am 5. April in Barcelona statt.

Quelle: ntv.de, ter

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