DFB: Neue Aussagen unkritisch Zwayer bleibt von neuen Ermittlungen verschont
18.01.2022, 12:11 Uhr
Zwayer pausiert momentan für unbestimmte Zeit.
(Foto: imago images/Norbert Schmidt)
Seit dem Bundesliga-Topspiel zwischen Dortmund und FC Bayern reißt die öffentliche Diskussion um Felix Zwayer nicht ab. Der Schiedsrichter äußert sich nun anders, als in den Akten um seine Verstrickung in den Hoyzer-Skandal vermerkt ist - der DFB aber lehnt ein neues Verfahren ab.
Trotz der neuen Einlassungen von Schiedsrichter Felix Zwayer hinsichtlich seiner Verstrickung in den Manipulationsskandal um seinen früheren Kollegen Robert Hoyzer sieht die Sportgerichtsbarkeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) keinen Handlungsbedarf. "Der Fall ist rechtskräftig abgeschlossen. Es gibt für die Sportgerichtsbarkeit keine Veranlassung, den Fall noch einmal aufzurollen", sagte der Sportgerichts-Vorsitzende Hans E. Lorenz: "Ein Wiederaufnahmeverfahren könnte es nur dann geben, wenn es eine neue Beweislage geben würden. Davon kann aber keine Rede sein."
Zwayer hatte zuvor bestritten, dass er einst von Hoyzer oder einer anderen Person Geld angenommen habe, um ein Spiel zu manipulieren. "Mir wurde niemals Geld angeboten, mir wurde niemals offenkundig von einer beabsichtigten oder durchgeführten Spielmanipulation berichtet", sagte der Berliner bei Sky: "Ich habe von Robert niemals Geld für irgendeine Beteiligung an irgendeiner Manipulation eines Spiels erhalten."
Damit widerspricht Zwayer der Aktenlage rund um den Hoyzer-Skandal im Jahr 2004. Derzufolge hat Zwayer als Assistent Geld von Drahtzieher Hoyzer angenommen. Später deckte Zwayer den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen. Allerdings wurde Zwayer damals nicht wegen der angeblichen Annahme des Geldes gesperrt, bei dem seine Aussage gegen die Hoyzers stand. Die Strafe erhielt Zwayer, weil er sein Wissen über die Manipulationen Hoyzers nicht umgehend offenbart hatte.
Der aktuell pausierende 40-Jährige hatte zuvor öffentlich gemacht, nach dem Bundesliga-Gipfel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern heftig angefeindet worden zu sein und sogar über eine Morddrohung erhalten zu haben. Nach dem Abpfiff hatte Dortmunds Jude Bellingham die schwache Leistung des Unparteiischen mit dessen Verwicklung in den Hoyzer-Skandal in Verbindung gebracht. Der DFB hatte das Urteil und die Sperre gegen Zwayer aus dem Jahr 2005 jahrelang geheimgehalten, erst 2014 wurden diese durch Medienberichte öffentlich.
Quelle: ntv.de, tsi/sid