Fußball

Freiburg hat Ärger wegen Fans "Zwei, drei Idioten hast du häufig im Stadion"

Einige Anhänger des SC Freiburg wollten den Rasen stürmen.

Einige Anhänger des SC Freiburg wollten den Rasen stürmen.

(Foto: REUTERS)

Die Pokal-Saison ist für den SC Freiburg beendet. Doch nach dem verlorenen Halbfinale gegen RB Leipzig wird sich der Klub trotzdem noch mit den Geschehnissen außerhalb des Platzes beschäftigen müssen. Ein versuchter Platzsturm einiger Anhänger könnte noch eine Strafe nach sich ziehen.

Sportvorstand Jochen Saier hat sich für die Aussetzer einiger Fans des SC Freiburg im Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig (1:5) entschuldigt. "Das ist beschissen", sagte Saier zu Becherwürfen und einem Münzwurf, der den Leipziger Einwechselspieler André Silva offenbar am Kopf traf, bei Sky. "Egal welche Situation vorher war oder wie es sich auch hochschaukelt, das hat im Stadion nichts verloren", sagte Saier.

Der 45-Jährige erinnerte zugleich aber auch an Vorfälle während der ersten Pokal-Runde, in der sich die Breisgauer mit 2:1 nach Verlängerung beim 1. FC Kaiserslautern durchgesetzt hatten. "Da habe ich Hände voll Kleingeld mitbekommen, aber das ist keine einordnende Entschuldigung. Das gehört nicht ins Stadion, das gehört nicht hierher", sagte Saier: "Dafür kann man sich nur entschuldigen." Ziel müsse jetzt sein, den Münzwerfer zu identifizieren.

Auch RB-Trainer Marco Rose sagte: "Das ist ein Zwischenfall, der nicht passieren darf." Er betonte allerdings auch: "Aber zwei, drei Idioten hast du häufig im Stadion." Leipzigs Silva war Mitte der zweiten Halbzeit beim Warmmachen von einer Zwei-Euro-Münze getroffen worden, danach hatte er sich auf den Boden gelegt. Daraufhin kochten die Emotionen kurz über, ein paar Freiburger Fans schafften den Sprung in den Innenraum, wurden von Ordnern aber zurückgedrängt. Auch einige Freiburger Spieler redeten auf die Fans ein.

Günter sieht Mitschuld bei Silva

Freiburgs Kapitän verurteilte das Verhalten der wütenden Fans. Es sei "nicht schön, dass sie vom Zaun runtergehen, das muss nicht sein", sagte Christian Günter bei Sky: "Das macht auch ein Stück weit Angst, wenn es Richtung Gewalt geht", auch wenn "nichts Größeres passiert" sei. Er kritisierte indes auch Silva: "Ich lege mich da nicht hin. Ich habe letzte Woche auf Schalke beim Eckball fünf Feuerzeuge in den Rücken gekriegt", sagte er. "Wenn es keine Platzwunde oder irgendwas ist, nehme ich das Ding, werfe es auf die Seite, dann hat es sich erledigt, dann kochen die Emotionen gar nicht so hoch."

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Laut Schiedsrichter Sven Jablonski hatte das Spiel wegen der Vorfälle zu keinem Zeitpunkt kurz vor dem Abbruch gestanden. Zur Sicherheit der Spieler hatte er die Leipziger Wechselspieler auf die andere Seite zum Warmmachen geschickt, wodurch es zu einer kurzen Unterbrechung gekommen war. "Wir haben uns spontan dazu entschieden, dass die Einwechselspieler die Seiten wechseln sollten. Zudem haben die Freiburger Spieler beruhigend eingewirkt", erklärte Jablonski: "Hätten die Spieler signalisiert, dass sie eine Unterbrechung brauchen, hätten wir reagiert."

Allerdings dürfte die Aufregung ein Nachspiel haben. Denn Jablonski hat die Vorfälle im Spielbericht festgehalten. "Wir schreiben das rein, was wir wahrgenommen haben", sagte er: "Die Sicherheit der Spieler geht zu jedem Zeitpunkt vor. Ein Spielabbruch ist aber die letzte Instanz. Wir konnten fortführen, da die Spieler letztlich in Sicherheit waren."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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