Fußball

Kein Freundschaftsspiel gegen Holland Klose brennt auf Einsatz

Miroslav Klose zeigte sich zuletzt im Verein in herausragender Verfassung.

Miroslav Klose zeigte sich zuletzt im Verein in herausragender Verfassung.

(Foto: dapd)

Gegen den Erzrivalen Holland kann Joachim Löw fast auf seinen gesamten Kader zugreifen. Auch Miroslav Klose steht wohl wieder bereit. Nach dem misslungenen Experiment mit der Dreierkette vertraut das DFB-Team auf Bewährtes - schließlich soll zum Saisonabschluss ein Sieg her. Aus dem Lager der Elftal kommt eine Kampfansage.

Torjäger Miroslav Klose will im Prestigeduell gegen den Nachbarn Holland endlich wieder stürmen. Der 33-Jährige konnte wieder am Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Hamburger Arena teilnehmen. Klose hatte wegen einer Sehnenentzündung im linken Knie beim 3:3 im Testspiel des DFB-Teams in der Ukraine gefehlt. Zuvor hatte ihn die Verletzung schon im Oktober die EM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei und Belgien gekostet. "Ich bin guter Dinge, dass er spielbereit ist", sagte Teammanager Oliver Bierhoff vor der Partie am Dienstag (20.45 Uhr).

Bierhoff nimmt das Spiel gegen den Erzrivalen ernst.

Bierhoff nimmt das Spiel gegen den Erzrivalen ernst.

(Foto: dapd)

"Bisher sieht es gut aus", erklärte auch die medizinische Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Allerdings soll der Zustand Kloses erneut untersucht werden: "Dann sehen wir noch mal." Zunächst verzichtete der Stürmer von Lazio Rom im Training bei Passübungen noch bewusst auf Schüsse mit dem lädierten linken Bein.

Bei der Übungseinheit in der Hamburger Arena waren alle 23 Spieler dabei, die Bundestrainer Joachim Löw noch im Aufgebot hat. Torwart Manuel Neuer stieß nach seiner Schonpause gegen die Ukraine am Wochenende ebenso zum Team wie Marco Reus, der seine Magen-Darm-Infektion überwunden hat. Der Dortmunder Marcel Schmelzer musste dagegen wegen einer Wadenzerrung abreisen, schon in der Ukraine hatte er verletzt auf der Tribüne Platz nehmen müssen.

Keine Experimente zum Jubiläum

Dass Bundestrainer Löw in seinem 75. Einsatz als Bundestrainer die in Kiew geplante Variante mit Klose und Mario Gomez als Angriffs-Doppelspitze gegen Holland nachholt, scheint eher unwahrscheinlich. "Sicher sind ein oder zwei Spitzen möglich. Aber wichtig ist die Flexibilität. Wir haben viele Spieler, die auf vielen Positionen spielen können", betonte Bierhoff. Löw hatte zudem angekündigt, die Belastung bei auch im Verein extrem beanspruchten Spielern dosieren zu wollen - das gilt auch für Bayern-Stürmer Gomez.

Klar ist, dass die taktischen Experimente aus dem Ukraine-Spiel keine Wiederholung finden. "Es gibt sicher keine Dreierkette gegen Holland", beruhigte der Bundestrainer sofort nach dem turbulenten Unentschieden in Kiew. Wie auch immer die deutsche Mannschaft auflaufen wird: Erstmals seit 2004 (5:1 in Thailand) soll im letzten Spiel des Jahres wieder einmal ein Sieg her. "Das ist ein sehr ernsthaftes Spiel. Wir hoffen, ein Zeichen setzen zu können. Wir wollen zeigen, dass wir auch die ganz Großen schlagen können. Wir haben uns fest vorgenommen, das Jahr positiv abzuschließen", betonte Bierhoff mit Nachdruck und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Gegen die Holländer zu gewinnen, macht doppelte Freude." Auch die Spieler sind offenbar hochmotiviert. "Gegen Holland gibt es ein volles Haus. Da werden wir wieder unser gewohntes System spielen", kündigte Lukas Podolski an. Die Spieler wollen Muskeln zeigen. "Das wird ein Kräftemessen auf ganz hohem Niveau", glaubt Ausnahmetalent Mario Götze.

Löw trägt am Dienstag zum 75. Mal die Verantwortung für die DFB-Auswahl. "Seine Quote ist einmalig. Das ist eine großartige Leistung", lobte Bierhoff. Vor allem aber habe sich der 51-Jährige "als Person nie verändert. Er schafft es trotz des ganzen Rummels immer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren." Eine Vertragsverlängerung über 2014 hinaus sei derzeit aber kein Thema.

"Kein Freundschaftsspiel"

Den Gegner der Deutschen beschäftigen vor allem Personalfragen. Die Niederlande muss auf Ex-HSV-Kapitän Rafael van der Vaart und Torjäger Robin van Persie verzichten. Van der Vaart, Mittelfeldspieler von Tottenham Hotspur, erlitt beim eine Oberschenkelverletzung und reiste bereits nach London zurück.

Huntelaar will als Maskenmann auflaufen.

Huntelaar will als Maskenmann auflaufen.

(Foto: dpa)

"Es ist wahrscheinlich nur eine leichte Verletzung, aber das Spiel gegen Deutschland kommt zu früh", sagte Bondscoach Bert van Marwijk. Van Persie sollte nach Absprache mit seinem Klub FC Arsenal nur eines der beiden Länderspiele bestreiten. Der Gunners-Stürmer kam schon gegen die Eidgenossen zum Einsatz. Sein Ersatz können Klaas-Jan Huntelaar sein. Der Schalker Torjäger möchte trotz seines Nasenbeinbruchs als Maskenmann auflaufen. "An die Maske, die ich seit Mittwoch trage, habe ich mich jedenfalls gewöhnt. Ich habe auch keine Kopfschmerzen mehr und die Schwellungen an den Augen sind zurückgegangen. Aber wir sind natürlich vorsichtig", sagte der Angreifer der "Welt am Sonntag".

Gegen die Schweiz hatte Bondscoach Bert van Marwijk den Stürmer, der in 19 Pflichtspielen schon 21-mal für Schalke und allein zehnmal in der Bundesliga in dieser Saison getroffen hat, noch geschont. "Bei dieser Begegnung sieht es wieder anders aus. Dann ist es zwei Wochen her, dass er sich das Nasenbein gebrochen hat", meinte der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund. Huntelaar ergänzte: "Spiele gegen Deutschland sind immer etwas Besonderes." Oranje-Kapitän Mark van Bommel pflichtete ihm bei. Der Ex-Bayern-Spieler erwartet einen Kampf auf Biegen und Brechen: "Freundschaftsspiele gibt es heute nicht mehr, erst recht nicht gegen Deutschland. Da spielen viele Emotionen mit."

Quelle: ntv.de, dpa

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