Arbeitssieg gegen Australien Chile setzt Spanien unter Druck
14.06.2014, 02:31 Uhr
Chile jubelt, Australien muss sich geschlagen geben.
(Foto: dpa)
Spanien geht bei seinem WM-Auftakt gegen die Niederlande unter - und Chile wittert in der Gruppe B eine Chance. Die Südamerikaner müssen gegen Australien lange zittern, siegen aber. Den Weltmeister könnten sie kommende Woche bereits aus dem Turnier schießen.
Geheimfavorit Chile hat sich zum Auftaktsieg gearbeitet - und gezittert. Dank eines frühen Doppelschlags gewannen die hoch eingeschätzten Südamerikaner in Cuiabá gegen Außenseiter Australien mit 3:1 (2:1), müssen sich aber fürs zweite Spiel der Gruppe B gegen gedemütigte Spanier deutlich steigern. Vor 40.275 Zuschauern in der Arena Pantanal trafen Alexis Sánchez in der 12. Minute und Jorge Valdivia (14.) zur frühen chilenischen Führung, Jean Beausejour (90.+2) sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung. Tim Cahill (35.) hatte Australiens zwischenzeitlichen Anschlusstreffer erzielt. Der Altstar vom Fünften Kontinent erzielte als dritter Spieler nach Robin van Persie und Arjen Robben bei den Fußball-Weltmeisterschaften 2006, 2010 und 2014 jeweils ein Tor.
Chile ließ in schwüler Heimspiel-Atmosphäre seine Stärken zunächst aufblitzen, nach druckvollem Beginn der "La Roja" kam Australien zunehmend ins Spiel. Die Südamerikaner können im nächsten Spiel der Vorrundengruppe gegen Weltmeister Spanien am Mittwoch (21 Uhr, n-tv.de Liveticker) in Rio de Janeiro den nächsten Schritt ins Achtelfinale machen. Sollte der Titelverteidiger gegen Chile verlieren und Oranje zugleich gegen Australien gewinnen, wäre er bereits ausgeschieden. Die Niederlande hatte Spanien beim 5:1 dessen zweithöchste WM-Niederlage überhaupt zugefügt.
Doppelschlag in der Anfangsphase

Wie weit kommt Weltmeister Spanien bei der WM?
Die Chilenen fanden von Beginn an besser ins Spiel und bestraften gleich mit ihren ersten Chancen australische Abwehrschwächen mit überzeugender Effektivität. Charles Aranguiz ließ bei seinem Solo zwei Australier alt aussehen, dann gewann Eduardo Vargas ein Kopfballduell und schließlich vollendete Sánchez vom FC Barcelona. Der Torschütze spielte zwei Minuten später Valdivia frei, der den Ball unter die Latte platzierte. Australiens Defensive präsentierte sich beim ersten Gegentor ungeordnet, beim zweiten orientierungslos.
Nach dem Doppelschlag ließen sich die ballsicheren und kombinationsstarken Südamerikaner etwas zurückfallen. Australien, das der Deutsche Holger Osieck zur WM geführt hatte, nutzte die sich bietenden Räume. Der Match-Plan, über die Außenpositionen Matthew Leckie vom FSV Frankfurt oder Cahill zu bedienen ging einmal auf. Chile ließ eine gute Flanke zu und fing sich prompt den Anschlusstreffer. Leckie flankte auf Cahill, der ehemalige Premier-League-Stürmer stieg am höchsten und köpfte zum 1:2 ein. Hier offenbarte sich die körperliche Unterlegenheit der Chilenen.
Hohe Temperaturen zehren an Kräften
Das mit im Schnitt 1,76 Meter kleinste WM-Team war versierter am Ball als die hölzern wirkenden Australier. Die wiederum waren zwar fußballerisch unterlegen, konnten aber kämpferisch überzeugen. Auch nach der Halbzeitpause hatte Chile seine Probleme mit australischen Flanken. Cahills Tor (53.) wurde zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt. Schlussmann Claudio Bravo musste zweimal gegen Mark Bresciano retten. Auf der Gegenseite rettete Alex Wilkinson vor der Linie gegen Chiles Eduardo Vargas. D
Der Achtelfinalist von 2010 verwaltete nur noch das Ergebnis, beide Teams hatten bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen Kräfte gelassen. Viel passierte nicht mehr bis zum Schlusspfiff, ehe Beausejour zuschlug und damit auf 3:1 erhöhte. Noch keine Akzente setzte Arturo Vidal. Der ehemalige Leverkusener hatte von Beginn an zuletzt am 1. Mai gespielt. Wegen der Folgen einer Knieoperation war der Einsatz des Mittelfeldspielers bis zuletzt ungewiss gewesen. Die Offensivkraft von Juventus Turin ging nach einer Stunde vom Feld.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa