Streit ums Geld Kameruns Team verweigert Abreise
08.06.2014, 13:07 Uhr
Samuel Eto'o (3.v.l.) erzielte seit 1996 in 117 Länderspielen 56 Tore für Kamerun.
(Foto: picture alliance / dpa)
68.000 Euro soll jeder Nationalspieler Kameruns für die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien erhalten. Doch das genügt den WM-Fahrern nicht. Deshalb kommt es zum Eklat.
Kameruns Fußball-Nationalspieler sorgen kurz vor der WM in Brasilien für Aufsehen. Das Team von Trainer Volker Finke verweigerte am Sonntag wegen des schwelenden Prämienstreits die Abreise nach Südamerika. Das berichtet die französische Tageszeitung L'Équipe.
Laut Finke ist der Streit inzwischen aber beendet. "Die Einigung ist seit heute morgen da und wir werden heute noch nach Brasilien fliegen", sagte der 66-Jährige im Gespräch mit Sport1: "Unsere Fans können sich freuen. Natürlich tritt Kamerun bei der WM an. Manchmal ist das in Afrika nunmal so üblich, dass so eine Einigung länger dauert." Kamerun bestreitet schon am Freitag gegen Mexiko sein erstes WM-Spiel.
Wenige Stunden zuvor war es schon nach dem Schlusspfiff des letzten WM-Tests gegen die Republik Moldau (1:0) zu einem Durcheinander gekommen. Die Spieler boykottierten die traditionelle Übergabe der Nationalflagge durch den Premierminister, die Fahne wurde kurzerhand Finke in die Hände gedrückt.
Der Streit war bereits in der Vorwoche vor dem Länderspiel gegen Deutschland in Mönchengladbach (2:2) eskaliert. Heimische Medien hatten berichtet, dass die Nationalspieler für den Sprung zur WM 182.000 Euro pro Person verlangten und das nachgebesserte Angebot der Regierung von 68.000 Euro abgelehnt hätten. Angeblich sollen sie damit gedroht haben, das Spiel gegen die DFB-Elf platzen zu lassen. "Das ist eine Geschichte, die zwischen den Spielern und den Verantwortlichen abläuft. Da halte ich mich komplett raus", sagte Finke.
In Kamerun stößt der Prämienstreit nicht auf viel Gegenliebe, In der afrikanischen Heimat mehren sich die kritischen Stimmen. Medien und Fans betrachten die unerbittliche Verhandlungstaktik der Profis zunehmend verärgert, die Zeitung Le Jour nannte die Forderung der Spieler "unanständig".
Quelle: ntv.de, cro/sid