Fußball-WM 2018

Nicht nur Torlinientechnik Blatter plant Regel-Revolution

Ob Platini (l.) sich freut, dass Blatter (r.) die Uefa-Pläne zur Torlinien-Technik verriet? Man darf es bezweifeln.

Ob Platini (l.) sich freut, dass Blatter (r.) die Uefa-Pläne zur Torlinien-Technik verriet? Man darf es bezweifeln.

(Foto: dpa)

Die Torlinientechnik ist eine der großen Neuerungen der Fußball-WM. Nun plaudert Fifa-Chef Blatter aus, dass es diese auch bei der nächsten EM geben wird. Damit nicht genug. Blatter plant noch eine tiefgreifende Regeländerung.

Fifa-Präsident Joseph Blatter hat in einer Video-Botschaft vermeintliche Pläne der Uefa zur Einführung der Torlinientechnik bei der EM 2016 ausgeplaudert. "Ich habe mit Uefa-Präsident Michel Platini gesprochen, er hat mir gesagt, dass er Goal-Line-Technology bei der Europameisterschaft 2016 einführen wird", sagte Blatter in einem Interview auf der Internetseite des Weltverbandes. Platini hatte sich bislang vehement gegen die Technik und stattdessen für Assistenten hinter den Toren ausgesprochen.

Die Uefa dementierte wenig später eine angeblich schon getroffene Entscheidung. Grundsätzlich ausgeschlossen wurde die Anwendung von Torkameras beim Turnier in Frankreich aber nicht. "Der Präsident hat offiziell gesagt, dass er eine Einführung bei der Euro 2016 erwägt. Jedoch ist das nicht mit einem Fingerschnipsen zu erledigen. Es wird im Schiedsrichterkomitee diskutiert werden und muss immer noch vom Exekutivkomitee bestätigt werden", sagte Uefa-Medienchef Pedro Pinto.

Die erstmals bei einer Weltmeisterschaft angewandte Technologie funktioniere in Brasilien "gut" und helfe den Schiedsrichtern, betonte Blatter. "Ich bin mir sicher, dass Profi-Ligen folgen werden." Der Vorstoß des Schweizers lässt Raum für Spekulationen. Im Mai 2015 könnten Blatter und Platini Kontrahenten bei der Wahl zum FIFA-Chef sein. Der Franzose will Ende August verkünden, ob er gegen den seit 1998 amtierenden Blatter antritt.

Trainer sollen Videobeweis verlangen

Dieser postulierte, man müsse bei der technischen Unterstützung der Referees "einen Schritt weiter gehen". Aus diesem Grund konkretisierte er seine Idee für eine weitere Revolution im Fußball: Der 78-Jährige will Trainern per Videobeweis zwei Einspruchsmöglichkeiten pro Halbzeit gegen Schiedsrichter-Entscheidungen gewähren. Dies solle nur möglich sein, wenn das Spiel bereits unterbrochen sei, erläuterte er. "Wenn es darum geht, ob es ein Elfmeter oder kein Elfmeter war, innerhalb oder außerhalb des Strafraums, ein Foul oder kein Foul, kann der Coach intervenieren."

Der Unparteiische werde dann die Szene auf einem Monitor anhand der TV-Bilder beurteilen. Mit dieser Hilfe für die Referees solle es "mehr Gerechtigkeit" geben, erklärte Blatter und führte damit seine Idee vom vergangenen Fifa-Kongress weiter aus. Die Möglichkeit zu sogenannten "Challenges" haben Trainer schon in anderen Sportarten wie Hockey oder American Football. Das erstmals bei einer WM-Endrunde eingesetzte Freistoßspray sei inzwischen auch "akzeptiert".

Quelle: ntv.de, vpe/sid

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