"Können um die WM kämpfen" Chile hat hohe Ziele
25.05.2014, 00:00 Uhr
Chile bereitete der deutschen Auswahl beim Testspiel im März einige Probleme.
(Foto: imago/Horstmüller)
Während die Chilenen bei der WM in Südafrika noch als attraktiv aufspielende Außenseiter verzückten, gilt das Team um Mittelfeldmotor Arturo Vidal inzwischen als feste Größe. Eine schwierige Vorrunde und Verletzungssorgen könnten die großen Ambitionen bremsen.
Die Knie-Operation von Starspieler Arturo Vidal versetzte sogar Chiles Präsidentin in Sorge. "Wir wollen alle, dass Vidal spielt", sagte Michelle Bachelet wenige Wochen vor dem WM-Beginn. "Wir wünschen ihm alle eine schnelle Genesung." Denn Vidal, vor seinem Wechsel zu Juventus Turin bei Bayer Leverkusen angestellt, ist einer der Leistungs- und Hoffnungsträger in der chilenischen Fußball-Nationalmannschaft. Und gemeinsam haben sie sich einiges vorgenommen für die neunte Teilnahme an einer WM-Endrunde. "Ich will Weltmeister werden", legte sich Starangreifer Alexis Sánchez vom FC Barcelona auf das höchste aller Ziele fest.
Ungeachtet des vielversprechenden Auftritts der Chilenen bei der 0:1-Niederlage gegen die deutsche Mannschaft im März greift das wohl etwas zu hoch. Gleichwohl kann die offensive Mannschaft für jeden Gegner zum Problem werden. In der Qualifikation erzielte "La Roja" 29 Tore in 16 Spielen, nur Südamerikas Gruppensieger Argentinier um Lionel Messi war mit 35 Treffern noch erfolgreicher. 25 Gegentore zeugten allerdings auch von einer noch nicht ganz funktionierenden Defensive. Mitten in der Qualifikation hatte der chilenische Verband den Trainer ausgetauscht: Nach drei Niederlagen in Serie übernahm Jorge Sampaoli den Posten von Claudio Borghi.
Nach dem Achtelfinaleinzug in Südafrika vor vier Jahren und dem Scheitern an Brasilien warten diesmal die dicken Brocken schon in der Gruppenphase auf Sampaoli und seine Schützlinge. Nach dem Auftakt gegen Australien am 14. Juni ist Weltmeister Spanien vier Tage später der nächste Gegner. Zuletzt dürfte es am 23. Juni gegen Vizeweltmeister Niederlande ums Weiterkommen gehen. Vidal fühlte aber schon weit vor seiner Operation, "dass wir um die WM kämpfen können". Kein Wunder, dass Präsidentin Bachelet sich die schnelle Genesung des Mittelfeldantreibers wünscht.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa