Benedikt Höwedes ist gelernter Innenverteidiger. Bei der WM muss er dennoch als linker Außenverteidiger spielen, das wirkt unbeholfen - und ärgert seinen Ex-Coach Felix Magath. Christoph Metzelder schlägt eine Verteidiger-Rochade vor.

Felix Magath hat Bundestrainer Joachim Löw für dessen Entscheidung kritisiert, Benedikt Höwedes bei der Fußball-WM als linken Verteidiger aufzubieten. "Für mich ist Höwedes kein Linksverteidiger. Er hat nicht die Fähigkeiten, auf dieser Position das Spiel positiv zu beeinflussen. Insofern halte ich die Entscheidung, ihn dort spielen zu lassen, für falsch", sagte Höwedes' früherer Schalker Trainer im ZDF-Interview.

Magath, der als Teammanager mit dem FC Fulham aus der englischen Premier League abgestiegen war, hält weiter Philipp Lahm für die Idealbesetzung auf dieser Position, obwohl der Kapitän vor der WM erklärt hatte, dort nicht mehr spielen zu wollen.

"Es ist die eine Sache, was ein Spieler will. Doch entscheidender ist der Erfolg der Mannschaft - und dieses Team braucht Lahm auf der linken Seite dringender als im Mittelfeld. Im Zentrum hätten wir ohne ihn keinen Leistungsverlust. Auf der linken Seite hingegen schon. Dort sind wir flügellahm", sagte Magath.

Metzelder würde rochieren

Trotz der Kritik an seiner Aufstellung schließt Löw taktische Umstellungen aus. Er habe sich für Lahm im Mittelfeld entschieden und werde auch nicht davon abrücken, sagte er im "Zeit"-Interview. Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder brachte nun als Kompromissvorschlag für die Probleme auf den deutschen Außenverteidigerpositionen einen Positionstausch zwischen Höwedes und Jérôme Boateng ins Spiel.

"Was ich anregen könnte, wäre ein Wechsel der Seiten. Jérôme Boateng hat auch bei der WM 2010 links gespielt und wird sich dort sicherlich deutlich wohler fühlen als Benedikt Höwedes im Moment", sagte Metzelder dem Sport-Nachrichtensender Sky Sport News HD: "Gerade für Benedikt Höwedes als nominellen Innenverteidiger und eigentlichen Rechtsfuß ist es auf der linken Seite schon schwierig. Man kann ihm da überhaupt keinen Vorwurf machen."