Fußball-WM 2018

Hässliche Seite der WM-Party Mann beim Public Viewing erstochen

In Buenos Aires setzte die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen die Randalierer ein.

In Buenos Aires setzte die Polizei Wasserwerfer und Tränengas gegen die Randalierer ein.

(Foto: REUTERS)

Die überbordenden Emotionen während und nach dem WM-Finale haben mancherorts eine hässliche Seite des Events gezeigt. In Argentiniens Hauptstadt kam es zu schweren Krawallen. In Deutschland gab es Schüsse und sogar einen Toten.

Nach der Niederlage Argentiniens im Finale der Fußball-WM gegen Deutschland sind die Feiern einiger Fans im Zentrum von Buenos Aires in Krawall umgeschlagen. Mindestens 70 Menschen, unter ihnen 15 Polizisten, wurden verletzt, als nach Spielende einige hundert Menschen begannen, Schaufenster zu zertrümmern und Autos in der argentinischen Hauptstadt zu beschädigen, wie der Nachrichtensender TN nach Angaben des Notdienstes berichtete.

Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein und versuchte die Gruppen mit Wasserwerfern auseinanderzutreiben. Rund 50 Menschen wurden festgenommen. Nach Angaben argentinischer Medien handelt es sich bei den meisten Randalierern um Jugendliche, die mit Steinen und anderen Gegenständen die Einsatzkräfte attackierten. Sie griffen die Fahrzeuge von TV-Teams an, zerstörten Verkehrsampeln, plünderten eine Bar und ein Theater aus und versuchten, das verschlossene Tor einer Bankfiliale einzutreten.

In dem Bremer Kino kam es vor den tödlichen Stichen zu einem Stromausfall.

In dem Bremer Kino kam es vor den tödlichen Stichen zu einem Stromausfall.

(Foto: picture alliance / dpa)

Rund drei Stunden nach Abpfiff des Spiels im Maracaná-Stadion in Brasilien zog die Mehrzahl der Fans von der Umgebung des Obelisken in Buenos Aires ab. Bis dahin wurde dort trotz der 0:1-Niederlage die Leistung der Nationalelf um Lionel Messi laut und friedlich gefeiert. Der freie Verkauf alkoholischer Getränke könnte nach Angaben der Medien die Ausschreitungen gefördert haben.

Schüsse auf Autokorso

Doch auch im Land des Finalsiegers liefen die Vorführungen und Feierlichkeiten nicht überall friedlich ab. In Bremen wurde ein 19-Jähriger bei einer Public-Viewing-Veranstaltung in einem Kino erstochen. Er starb nach Polizeiangaben im Krankenhaus. Zuvor hatte es Streit zwischen Zuschauern gegeben. Als das Spiel in die Verlängerung ging, habe es plötzlich einen Bildausfall gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Die Zuschauer wechselten in einen anderen Saal - dort kam es zu einer Auseinandersetzung und den Stichen, durch die auch der 23-Jährige Bruder des Opfers verletzt wurde. Der Jüngere erlag nach Informationen des "Weser-Kurier" in den Morgenstunden in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Ein 22 Jahre alter Verdächtiger wurde festgenommen. Die mutmaßliche Tatwaffe konnte gefunden und als Beweismittel sichergestellt werden.

Im rheinischen Bergheim bei Köln wurde eine 23 Jahre alte Frau bei einem Autokorso angeschossen und schwer verletzt. Sie saß nach Angaben der Polizei am Steuer ihres Autos und war mit zwei weiteren Frauen unterwegs. Die hörten einen lauten Knall und bemerkten die Verletzung an der Schulter der Fahrerin. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau von der Patrone einer Kleinkaliberwaffe getroffen wurde. "Aber das Geschoss war auf jeden Fall gefährlich", sagte ein Polizeisprecher der "Westdeutschen Zeitung". Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar; die Polizei bittet mögliche Zeugen um Mithilfe.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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