Stinke- oder Zeigefinger? Meireles-Geste sorgt für Gesprächsstoff
17.06.2014, 08:57 Uhr
(Foto: Twitter)
Die Portugiesen ärgern sich über Pepes Platzverweis. Einer von ihnen, Raul Meireles, zeigt den gestreckten Finger Richtung Schiedsrichter Milorad Mazic. Durch das Netz geht ein Sturm der Entrüstung - zu Unrecht.
Für Josef Hickersberger ist es eine der Schlüsselszenen des Spiels. In der 37. Spielminute, Deutschland führt gerade mit 2:0, stellt Schiedsrichter Milorad Mazic den Portugiesen Pepe vom Platz. "Nach dem dummen Platzverweis ging es eigentlich nur noch um die Höhe des deutschen Sieges", sagt Hickersberger, der frühere Nationaltrainer Österreichs, nach dem Spiel n-tv.de.
Doch im Schatten von Pepes Tätlichkeit spielt sich eine weitere Szene ab, die nun für Gesprächsstoff sorgt. Im Mittelpunkt steht der portugiesische Mittelfeldspieler Raul Meireles von Fenerbahçe Istanbul. Während der Schiedsrichter noch mit den aufgebrachten Portugiesen diskutiert und den Ball zum Freistoß auf dem Rasen platziert, befindet sich dieser einige Meter hinter Mazic und lässt sich plötzlich zu einer vermeintlich unmissverständlichen Geste hinreißen. Nach dem Spiel verbreiten sich die Bilder in sozialen Netzwerken, versehen mit empörten Hinweisen - auf den Stinkefinger, den Meireles angeblich in Richtung des Unparteiischen gezeigt haben soll.
Auch der portugiesische Verband sieht sich später genötigt, noch einmal auf die Szene einzugehen. Die Geste von Meireles sei keine Schiedsrichter-Beleidigung, sondern nur eine taktische Anweisung gewesen, erklärte der portugiesische Verband FPF nur wenige Stunden nach Spielschluss,. Tatsächlich zeigt sich bei genauerer Betrachtung: Meireles streckt gar nicht den Mittel-, sondern den Zeigefinger in die Höhe. Mögliche Konsequenzen wie eine nachträgliche Sperre muss er deshalb nicht fürchten.
"Die FPF stellt klar, dass die falsch interpretierte Geste an Teamkollege Bruno Alves gerichtet war und damit die Vorgaben von Trainer Paulo Bento weitergegeben werden sollten", hieß es in der Verbandsmitteilung, und weiter: "Raul Meireles demonstrierte nur, dass er auf die Position des Innenverteidigers zurückrücken werde, und zwar auf der rechten Seite." Die oft von Trainer Bento zum Anzeigen eines Positionswechsels genutzte Geste sei deshalb nicht an den Schiedsrichter adressiert gewesen. Deshalb bedaure der Verband die Spekulationen, weil diese "ernsthaft den Interessen des Nationalspielers schaden".
Quelle: ntv.de, mit sid