Präventivschlag vor dem Finale Polizei verhaftet Anti-WM-Aktivisten
12.07.2014, 23:08 UhrEinen Tag vor dem WM-Finale werden in Rio de Janeiro 19 Personen festgenommen, die zur Protestbewegung gegen die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien zählen. Menschenrechtler sprechen dabei von einer gesetzeswidrigen Einschüchterung.
Ein Gericht in Rio de Janeiro hat einen Tag vor dem WM-Finale gleich 26 Haftbefehle gegen Mitglieder der Protestbewegung ausgesprochen, die seit dem vergangenen Jahr landesweit Demonstrationen gegen die Fußball-WM organisieren. Bereits 19 Festnahmen wurden wenige Stunden vor dem Weltmeisterschafts-Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien vollzogen.
"Die Verhaftungen sollen einschüchtern, basieren auf keiner legalen Grundlage und haben das klare Ziele, das Recht auf Kundgebungen zu beschneiden", klagte der Präsident der Menschenrechts-Kommission des nationalen Anwaltverbandes OAB, Marcelo Chalreo.
Aus Polizeikreisen hieß es, dass bei den Festgenommenen der dringende Verdacht bestand, Gewaltakte bei geplanten Demonstrationen am Sonntag im Finalort Rio de Janeiro vorzubereiten. Bei den Verhaftungen sollen Gasmasken, Feuerwerkskörper und explosive Stoffe sichergestellt worden sein. Zudem gäbe es Mitschnitte von Telefonaten, in denen die Verdächtigen den Kauf von Sprengstoffen ausgehandelt hätten.
Quelle: ntv.de, cwo/sid