Fußball-WM ist eröffnet São Paulo bejubelt Eröffnungszeremonie
12.06.2014, 21:32 Uhr
Jennifer Lopez war zu sehen, aber kaum zu hören.
(Foto: AP)
Die Eröffnungsfeier der Fußball-WM 2014 ist kurz, knackig - und am Ende tanzt Jennifer Lopez in einer Fußballblüte im Stadion von São Paulo vor Zehntausenden Zuschauern. In der Stadt kommt es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Unter dem Eindruck neuer Sozialproteste und gewaltsamer Polizeieinsätze ist im brasilianischen São Paulo mit einem bunten Spektakel der Beginn der Fußballweltmeisterschaft gefeiert worden. Die Zeremonie vor Zehntausenden Zuschauern, darunter auch Präsidentin Dilma Rousseff, stieg im Corinthians-Stadion der Metropole. Vor dem Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien sorgten dort mehr als 600 Künstler für Stimmung. Nun rollt einen Monat lang in Brasilien der Ball. Das Finale findet am 13. Juli in Rio de Janeiro statt.
Ihre Kostüme waren Referenzen an die brasilianische Natur, die Menschen des Landes und den Fußball. Das Zentrum des Spektakels bildete eine riesige bunte Kugel, ein sogenannter lebender Ball, aus 90.000 LED-Lichtern. Dieser öffnete sich zum Schluss der 25-minütigen Zeremonie unter der Regie der Belgierin Daphné Cornez und wurde zur Bühne für die brasilianische Sängerin Claudia Leitte, US-Popdiva Jennifer Lopez (J.Lo) und Rapper Pitbull, die den WM-Song "We are one" zum Besten gaben.
Gewalt in der Stadt
Überschattet wurde der WM-Start von ersten harten Einsätzen der Militärpolizei gegen Demonstranten in São Paulo. Zunächst gingen die Sicherheitskräfte mit Blendgranaten, Gummigeschossen und Tränengas gegen etwa 60 Protestierende vor einer U-Bahn-Station vor. Später gab es Zusammenstöße mit rund hundert weiteren Demonstranten. Mehrere Menschen wurden verletzt, mindestens ein Demonstrant wurde festgenommen.
Am Flughafen Galeão in Rio de Janeiro blockierte zudem streikendes Bodenpersonal am Vormittag einen der Hauptzugänge zum Terminal. Die Polizei konnte die Gruppe zwar dazu bewegen, den Weg rasch wieder freizumachen. Dennoch verpassten einige Passagiere ihre Verbindungen.
Im Zentrum Rios demonstrierten zudem etwa 500 Menschen friedlich. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, Milliarden in die Weltmeisterschaft gesteckt zu haben - auf Kosten wichtiger sozialer Aufgaben im Gesundheits-, Bildungs- und Verkehrswesen.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP