Fußball-WM 2018

Ausstand bei der U-Bahn geht weiter São Paulo stehen hektische Tage bevor

Fußball-WM? Die U-Bahnangestellten von São Paulo scheren sich bei ihrem Kampf um höhere Löhne nicht darum und setzen ihren Ausstand fort. Die verantwortliche Gewerkschaft ignoriert dabei ein Gerichtsurteil.

São Paulos U-Bahnen bleiben in den Depots.

São Paulos U-Bahnen bleiben in den Depots.

(Foto: AP)

Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft droht i n der größten brasilianischen Stadt São Paulo ein Verkehrschaos wegen eines U-Bahn-Streiks. Die Gewerkschaft der U-Bahnangestellten stimmte in einer Vollversammlung für die Fortsetzung des Arbeitsausstandes, wie eine Sprecherin erklärte. Damit setzten sich die Streikenden über ein Gericht hinweg, das nur wenige Stunden zuvor den Arbeitskampf für illegal erklärt hatte.

Das für die Region zuständige Arbeitsgericht drohte der Gewerkschaft mit einer Strafzahlung von 100.000 Réais (rund 30.000 Euro) täglich, sollte der Ausstand nicht beendet werden. Dennoch stimmten die Gewerkschafter für einen Fortgang ihres Ausstandes. Nun müsse über die weiteren Etappen entschieden werden, erklärte die Sprecherin weiter. Zuvor hatte Gewerkschaftschef Altino Melo dos Prazeres dafür geworben, dass die Arbeiter die Gelegenheit der WM und später anstehender Wahlen nutzen sollten, um Druck auszuüben. "Die Regierung muss verhandeln", erklärte er.

Am vergangenen Freitag hatten sich am zweiten Streiktag bereits Rekordstaus mit einer Länge von bis zu 250 Kilometern gebildet. Zahlreiche defekte Ampeln und strömender Regen verschärften die Situation auf den Straßen zusätzlich.

Die Streikenden lehnten zuletzt angebotene Lohnerhöhungen von 8,7 Prozent ab. Sie wollen mindestens 12,2 Prozent, ursprünglich wollten die Beschäftigten wegen der galoppierenden Inflation sogar ein Plus von 16,5 Prozent durchsetzen.

Corinthians-Stadion noch nicht fertig

Der Wirtschaftsmetropole São Paulo mit ihren 20 Millionen Einwohnern droht kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels zur Fußball-Weltmeisterschaft am kommenden Donnerstag ein anhaltendes Verkehrschaos. Auf die U-Bahn sind täglich 4,5 Millionen Menschen angewiesen, betroffen sind auch die Linien zum Corinthians-Stadion, wo nach der Eröffnungsfeier WM-Gastgeber Brasilien gegen Kroatien antritt. Zu der feierlichen Eröffnung werden 60.000 Fans erwartet - sowie Präsidentin Dilma Rousseff und elf weitere Staats- und Regierungschefs.

Doch auch das Corinthians-Stadion selbst ist noch nicht fertig gestellt. Am Wochenende liefen die Arbeiten noch auf Hochtouren, um die Arena mit ihren 61.600 Plätzen für Donnerstag vorzubereiten.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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