Fußball-WM 2018

Drohungen nach Foul an Neymar Zehn Polizisten schützen Kolumbiens Zúñiga

Der Spieler vom SSC Neapel soll auch in Italien Schutz bekommen, fordert das kolumbianische Außenministerium.

Der Spieler vom SSC Neapel soll auch in Italien Schutz bekommen, fordert das kolumbianische Außenministerium.

(Foto: picture alliance / dpa)

Neben dem eigenen Team und Trainer gibt es für viele Brasilianer für das Aus bei der WM einen Hauptschuldigen: Juan Camilo Zúñiga. Der steht nun in seiner Heimat unter dem Schutz der Polizei, da übereifrige Fans mit Rache für das Neymar-Foul drohen.

Wegen des heftig kritisierten Fouls an Brasiliens Superstar Neymar im Viertelfinale ist der kolumbianische Verteidiger Juan Camilo Zúñiga in seinem Heimatland unter Polizeischutz gestellt worden.

Zehn Polizisten schützen Zúñiga, der derzeit einige Tage in seiner Heimatstadt Chigorodó verbringt, wie die kolumbianische Polizei bestätigte. Neymar hatte sich im Viertelfinale bei dem Foul einen Lendenwirbel gebrochen und fällt für den Rest der WM aus.

Zúñiga, der beim SSC Neapel spielt, wurde daraufhin in sozialen Netzwerken bedroht. Sogar dessen Privatadresse war angeblich auf Twitter veröffentlich worden. Das Außenministerium in Bogotá forderte angesichts dieser Drohung auch Italien auf, für Zúñigas Sicherheit sowie für die seiner Familie vorzusorgen.

Zúñiga schrieb Brief an Neymar

Die kolumbianische Mannschaft wurde am Sonntag bei ihrer Rückkehr nach Bogotá von mehr als Hunderttausend Fans gefeiert. Die Polizei sei vorbereitet, betonte Polizeichef Rodolfo Palomino. "Die Spieler werden im ganzen Land beschützt. Es gibt fanatische Fans ... und deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein", sagte er. Zúñiga sagte, er habe nie die Absicht gehabt, Neymar zu verletzen und wünschte ihm in einem Brief gute Besserung.

Die Disziplinarkommission des Weltverbandes Fifa wies am Montag einen Antrag des brasilianischen Verbandes auf eine Bestrafung Zúñigas zurück. Das kolumbianische Außenministerium erinnerte daran, dass Zúñiga sich entschuldigt habe. Die Fans in Brasilien sollten verstehen, dass "diese Art von Vorfällen" Teil des Fußballs seien und "mit Ruhe und Toleranz" hingenommen werden müssten.

Quelle: ntv.de, bwe/sid

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