Kolumnen

Wer hat Angst vorm kleinen Dorf? Hoffenheim wundert sich

Die Bundesliga haben sie sich eigentlich anders vorgestellt im kleinen Hoffenheim. So richtig dreckig mit Abstiegskampf und beinharten Gegnern. Doch so schlimm ist es gar nicht. Das 3000-Seelen-Dorf wundert sich gerade, wie leicht man in der Bundesliga gewinnt. Cottbus wurde mit 3:0 überrollt und Gladbach war am vergangenen Wochenende froh, dass die Hoffenheimer es mit einem 1:0 gut sein ließen. Jetzt reist das Fußball-Dorf nach Leverkusen, als Tabellenführer wohl gemerkt.

Dort soll die Erfolgsstory weitergehen. Immerhin haben die Hoffenheimer in Leverkusen noch nie verloren. Allerdings auch noch nie gewonnen. Genau genommen haben sie noch nie dort gespielt. Was die Situation für Leverkusen nicht unbedingt einfacher macht. Doch statt sich lange mit den Unwägbarkeiten des Gegners zu beschäftigen, verlässt sich Bayer-Trainer Bruno Labbadia auf seine Angriffsabteilung. Mit Toren ist schließlich jedem beizukommen.

Und dafür hat Labbadia sehr qualifiziertes Personal zur Hand. Patrick Helmes präsentiert sich in blendender Form und hat schon zwei Saisontreffer auf dem Konto, Theofanis Gekas erzielte gegen Stuttgart ein sehenswertes Jokertor und Stefan Kießling glänzte mit intelligenten Pässen und viel Spielübersicht. Nach erstem Bundeliga-Sieg und erstem Bundesliga-Heimspiel, wird für Hoffenheim wohl nun das erste Bundesliga-Gegentor fällig.

Gegentore hat sich der VfL Wolfsburg schon genug eingefangen in der noch jungen Saison. Vor allem die zwei beim Unentschieden gegen Bochum taten den Wölfen sichtbar weh. Zwar retten sie am Ende noch einen Punkt, aber es war unübersehbar, dass die Bürde des Geheimfavoriten schwer auf den millionenschweren Schultern lastet. Vor allem der italienische Neuzugang Cristian Zaccardo, immerhin Weltmeister, läuft bisher noch meist an Spiel und Ball vorbei.

Gegen Frankfurt müssen die Wolfsburger wieder mit der ungeliebten Rolle des Favoriten Vorlieb nehmen, denn bei den Hessen läuft noch weniger zusammen. Ein Tor, ein Punkt und viel Luft nach oben ist das Fazit nach dem Saisonstart. Eine Reise nach Wolfsburg kann die Eintracht da eigentlich gar nicht gebrauchen, denn in der VW-Metropole haben sie noch kein einziges Liga-Spiel gewonnen.

Sieglos ist auch weiterhin der Meister aus München. Damit der Knoten gegen Berlin endlich platzt, brachten die Bayern noch mal das Transferkarussell ins Drehen. Marcell Jansen wurde nach Hamburg abgeschoben, dafür Massimo Oddo vom AC Mailand ausgeliehen. Dessen Vita liest sich gut: Weltmeister und Champions-League-Sieger. Zum WM-Titel 2006 steuerte der Italiener jedoch gerade mal 22 Einsatz-Minuten bei. Sollten es in München nicht mehr werden, kann Oddo seine Langeweile an den Köpfen seiner Mitspieler auslassen. Er ist nämlich gelernter Friseur.

Malte Buhse, Sportjournalist und begeisterter Hobbykicker, wirft für n-tv.de jeden Freitag einen Blick auf das kommende Bundesligawochenende.

Quelle: ntv.de

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