Diskus-Weltmeister Robert Harting Nach der Party wird's ernst
20.08.2009, 10:00 UhrNach seiner großen Show im Olympiastadion begann für Diskus-Weltmeister Robert Harting ein Party-Marathon. "Jetzt trinke ich drei, vier Red Bull und dann geht es richtig los", kündigte er an.
Im Deutschen Haus und dem Berliner Champions Club warteten zahlreiche Fans und Sponsoren auf den umstrittenen Diskus-Champion, um mit ihm den Titel zu feiern. Mit einem Gewaltwurf im letzten Durchgang hatte der Berliner Lokalmatador am Mittwoch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in der deutschen Hauptstadt die Goldmedaille noch aus dem Feuer gerissen. Mit persönlicher Bestweite von 69,43 Meter hatte er damit den bis dahin führenden Polen Piotr Malachowski (69,15) überflügelt und den 50. Titel für deutsche Leichtathleten in der WM-Geschichte gesichert.
"Nachdem Malachowski die 69,15 rausgehauen hatte, habe ich mich selbst innerlich ein bisschen geprügelt. Und es hat geholfen", sagte Harting auf der internationalen Pressekonferenz. Herzlich bedankte er sich immer wieder beim Publikum: "Die Massen waren so geil. Das war ganz bestimmt eine komfortable Situation für mich", sagte Harting und fügte hinzu: "Es gibt keine bessere Position als die, wenn man den Führenden unter Druck setzen kann. Jetzt werde ich wohl ein paar Tage brauchen, um dieser Situation zu realisieren", räumte er ein.
Heute wird bei der Pressekonferenz des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von Harting Aufklärung über seine diffamierenden Sprüche gegenüber DDR-Doping-Opfern erwartet. Unabhängig von seiner sportlichen Glanzleistung muss Harting mit Konsequenzen vonseiten des DLV rechnen. Präsident Clemens Prokop kündigte bereits an, dass sich die DLV-Gremien nach der WM eingehend mit dem Fall beschäftigen werden.
Quelle: ntv.de, dpa