"Neandertaler" im King-Kong-Stil MMA-Hochburg Frankfurt feiert Legende Weichel
20.09.2025, 19:22 Uhr
Daniel Weichel ist zurück auf der großen Bühne.
Frankfurt am Main ist die Hauptstadt des deutschen MMA-Sports. Die Festhalle wird zum Schauplatz spektakulärer Kämpfe und dem Comeback des Veteranen Daniel Weichel. Ein weiteres Highlight liefert MMA-Prinzessin Alina Dalaslan.
In Frankfurt begann die Reise für Oktagon in Deutschland vor zwei Jahren, mittlerweile ist der Standort eine echte Konstante für MMA-Events geworden. Bei Oktagon 76 feiern 10.000 Zuschauern ihren Lokalmatador und Veteranen Daniel Weichel - auch der "Neandertaler" und die MMA-Prinzessin werden frenetisch gefeiert. Die Highlights sind auf RTL+ abrufbar.
Vor zwei Jahren hatte Daniel Weichel seine lange Karriere nach 57 Profikämpfen beendet. Die Legende des deutschen MMA hatte nie in seiner Heimatstadt kämpfen können, bei Oktagon wurde ihm diese Chance gegen Abou Tounkara geboten. Gleich zu Beginn machte der 40-jährige Frankfurter Druck und landete eine schöne Gerade. Tounkara landete auf dem Hosenboden, fing sich aber wieder. Weichel agierte strategisch klug, setzte Nadelstiche und verbuchte gegen Ende der ersten Runde einen Takedown. In der zweiten Runde dominierte der Veteran das Geschehen, konnte seinen Gegner wieder mit einem Schlag zu Boden schicken, setzte aber nicht entschieden genug nach.
Tounkara schien in der dritten Runde, als würde er den Kampf verwalten. Weichel war die gesamte Zeit im Vorwärtsgang und machte Druck, suchte Lücken, um Schläge und Kicks anzubringen. Es waren oft Millimetermomente, in denen ein Schwinger des Deutschen das Ende des Kampfes hätte bedeuten können. Nach Punkten ging der Kampf schließlich an Weichel - die Menge feierte ihre Frankfurter Legende.
Vosgröne wie ein wilder Stier
Im Co-Main-Event sollte der Hype von "Neandertaler" Frederic Vosgröne weiter Fahrt aufnehmen. Das Publikum feuerte den 29-Jährigen frenetisch an, als er im Kampf mit Fabio Moraes kurzen Prozess machte. Nach wenigen Sekunden brachte er den Brasilianer zu Boden und arbeitete mit Ground and Pound. Mehrere Minuten ließ er Schläge im King-Kong-Style auf Moraes niederprasseln. Sein Gegner drehte sich dann weg und Vosgröne setzte zum Choke an. Moraes klopfte ab und die Menge feierte ihren "Neandertaler".
Den Auftakt in Frankfurt macht Georg Bilogrevic. Der Lokalmatador trat im Mittelgewicht gegen David Hosek an. Der Tscheche zeigte sich über drei Runden etwas aktiver als der Frankfurter. Bilogrevic versuchte, den Kampf regelmäßig auf den Boden zu verlagern, konnte dort aber kaum Schaden anrichten. Nach Punkten ging der Sieg letztlich an Hosek.
Frankfurts rasender "Raul" feiert Traumdebüt
So richtig laut wurde es dann das erste Mal bei Raul Lemberanskij. Der Kämpfer aus dem MMA Spirit in Frankfurt ist eines der größten Talente im Bantamgewicht. Gegen Jose Zarauz hatte der 23-Jährige aber einen echten Brocken vor den Fäusten. Der Peruaner machte es dem Deutschen schwer, Lemberanskij raste ihm aber oft hinterher und deckte seinen Gegner mit Schlagsalven ein, die oft in die Deckung gingen. In der zweiten Runde nahm der "rasende Raul" einen Gang raus und ließ Zarauz kommen. Der nutzte seine Chancen und landete saubere Treffer zum Körper. Erst mit einem Takedown gegen Ende der dritten Runde konnte Lemberanskij die Punktrichter endgültig überzeugen. Mit etwas mehr Zeit hätte er den Kampf sogar vorzeitig beenden können.
Die beiden Deutschen Hafeni Nafuka und Kevin Enz trafen im Leichtgewicht aufeinander. Beide sind Bodenspezialisten und genau dort spielte sich das Geschehen vorwiegend ab. Nach einem Niederschlag durch den "Namibischen Albtraum" Nafuka versuchte es der Dresdner Enz erst mit einem Guillotine Choke, ehe sein Gegner die Position am Boden verbessern und selbst zum Würgegriff ansetzen konnte. Der Aufgabegriff wurde enger und enger. Enz blieb nichts anderes übrig als abzuklopfen.
Prinzessin Alina erobert Frankfurt
Deutschlands MMA-Prinzessin Alina "Iron Fist" Dalaslan wurde mit lautem Jubel in Frankfurt begrüßt. Die Stuttgarterin zeigt sich im Käfig aufgrund der Ovationen sichtlich überrascht. Gegen Clara Ricignuolo sollte es aber kein einfacher Kampf werden. Die Französin hatte in der ersten Runde sehr gute Treffer zu verbuchen und brachte Dalaslan sogar ins Wanken. Die 25-Jährige hatte aber gute Sequenzen und Schlagkombinationen als Antwort.
In der zweiten Runde drehte Dalaslan dann so richtig auf. Die Kombinationen wurden immer sauberer und Ricignuolo hatte kein Konzept mehr. Im richtigen Moment drehte sich die Deutsche dann ein und packte einen Spinning Elbow aus. Die Aktion traf voll ins Schwarze, die französische Kämpferin ging zu Boden, der Kampf war entschieden.
Quelle: ntv.de, mba