NBA-Stars zu klein für Olympia? Bryant sieht riesige Probleme

Die Basketballwelt schaut zu den US-Stars auf, doch die zu ihren Gegner - weil die zu groß sind, fürchtet Superstar Kobe Bryant.

Die Basketballwelt schaut zu den US-Stars auf, doch die zu ihren Gegner - weil die zu groß sind, fürchtet Superstar Kobe Bryant.

(Foto: REUTERS)

Das olympische Basketball-Gold scheint für die NBA-Superstars aus den USA reserviert, doch einer von ihnen macht sich große Sorgen. Riesige Sorgen, um genau zu sein: Denn für Kobe Bryant ist der Olympiasieg beileibe kein Selbstläufer. Er fürchtet, das US-Team ist zu klein - und defensiv zu anfällig.

Kobe Bryant ist besorgt. Das Problem ist riesig. Die Basketball-Superstars aus der NBA sind für den allseits erwarteten Olympiasieg möglicherweise einfach zu klein. Glaubt Bryant. "Wir haben Schwächen", sagte die "Schwarze Mamba" vor dem ersten Spiel der Amerikaner am Sonntag gegen Frankreich: "Vor allem sind wir zu klein."

Gemessen an den 2,13 Meter von Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki sind die US-Stars zwar wirklich keine Riesen, aber Nowitzki ist ja bekanntlich wie auch der Rest der deutschen Mannschaft in London nicht dabei. Und deshalb müssen sich Bryant (1,98 Meter), NBA-Champion LeBron James (2,03 Meter), Topscorer Kevin Durant (2,06 Meter) oder Carmelo Anthony (2,03 Meter) wahrhaftig nicht verstecken, denn die Konkurrenz spielt auf Augenhöhe.

Gut, Pau Gasol, stolzer Spanier und Bryants Klubkollege bei den Los Angeles Lakers, sowie dessen Bruder Marc (2,16) erreichen Nowitzki-Maße, aber der Franzose Tony Parker (1,88 Meter) oder der Argentinier Manu Ginobili (1,98 Meter) sind den NBA-Stars keinen Zentimeter voraus.

Sorgen um die Defensive

Auch die Defensive des US-Teams macht Bryant Sorgen.

Auch die Defensive des US-Teams macht Bryant Sorgen.

(Foto: REUTERS)

Allerdings hat Bryant noch ganz andere Sorgen: Die Defensive der US-Amerikaner könnte seiner Meinung nach zu anfällig für Gegner sein, die das Spiel langsam machen. "Das ist etwas, was wir gar nicht mögen, da muss unsere Defense sehr wach sein", sagt "KB24". Frankreichs Superstar Tony Parker findet das übrigens auch: "Wir müssen vor dem Spiel am Sonntag keine Angst haben, das US-Team 2012 ist nicht unschlagbar."

Alles Quatsch, sagt LeBron James. Der Star des NBA-Champions Miami Heat und bester Spieler (MVP) der Finalserie gegen Kevin Durant und die Oklahoma City Thunder, stellte im Gegenteil fest, dass "wir von Tag zu Tag stärker und besser werden. Es liegt immer allein an uns, ob wir gewinnen oder verlieren." Sein Teamkollege Chris Paul ist im Gegensatz zu Bryant gar der Meinung, dass es gerade die starke Defense ist, die das US-Team vom Rest der Basketball-Welt unterscheidet: "Wir sind nicht wegen unserer Offensive so erfolgreich, sondern weil wir die stärkste Verteidigung haben."

Ausrufezeichen gegen Spanien

Der 100:78-Sieg der US-Amerikaner am Dienstagabend im letzten Vorbereitungsspiel gegen Spanien in Barcelona war jedenfalls ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Mit einem enorm hohen Tempo und einem traumhaft sicheren Passspiel, mit spektakulären Dunkings und einer nahezu 100-prozentigen Freiwurfausbeute degradierten die US-Stars die Spanier in der Neuauflage des Olympiafinals von Peking phasenweise zu Statisten. Bryant, James und Co. behielten damit in allen fünf Testspielen eine weiße Weste.

Die USA haben im olympischen Basketball bisher 19-mal Gold gewonnen, 13-mal mit dem Männer-Team, sechsmal mit den Frauen. Allein im aktuellen Olympiakader der USA stehen elf NBA-Profis. Seit Atlanta 1996 haben die US-Teams bei Olympia nur einmal das Double verpasst: 2004 in Athen gewann Argentinien Gold, für die USA blieb nur Bronze.

Quelle: ntv.de, Angela Bern. sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen