Kombi, Biathlon, Eisschnelllauf Damentrio peilt Medaillen an
18.02.2010, 18:31 UhrMagdalena Neuner will ihre Medaillenjagd erfolgreich fortsetzen, Anni Friesinger-Postma endlich sportliche Schlagzeilen schreiben und Maria Riesch in die Fußstapfen von Katja Seizinger treten. Am sechsten Wettkampftag der Olympischen Winterspiele ruhen die deutschen Hoffnungen auf einem starken Frauen-Trio.
Nach Silber im Sprint und Gold in der Verfolgung will Biathletin Magdalena Neuner im 15-Kilometer-Rennen den Medaillen-Hattrick in Vancouver perfekt machen. "Lange Strecken liegen mir. Ich werde wieder angreifen, mein Bestes geben und schauen, was dabei heraus kommt", sagte die 23-Jährige. Nach dem olympischen Traumstart kann sie die Aufgabe ganz locker angehen.
"Was jetzt noch kommt, ist absolute Zugabe. Aber gerade deswegen bin ich hochmotiviert, weil ich einfach sehe, was ich kann und was drin ist. Jede Medaille und jeder Sieg für sich ist unheimlich schön", meinte sie. Das Rennen wird um 19.20 Uhr MEZ gestartet.
Greis will angreifen
Starke Konkurrenz kommt auch aus dem eigenen Lager, denn ihre Teamkolleginnen Kati Wilhelm und Andrea Henkel wollen endlich in die Erfolgsspur finden. "Das Ergebnis war schon wichtig für mich, gerade am Schießstand. Es war gut für den Kopf, hier mit nur einem Fehler wegzugehen", sagte Wilhelm nach ihrem zwölften Platz in der Verfolgung. Als vierte Starterin kommt Martina Beck zum Einsatz.
Bei den Männern rechnet sich über 20 Kilometer vor allem Michael Greis gute Chancen aus. Der dreimalige Olympiasieger von 2006 sieht sich nach seiner Top-Leistung in der Verfolgung, als er von Platz 21 auf Rang 5 vorstürmte, auf einem guten Weg. "Die Leistung stimmt mich zuversichtlich für das Einzel", sagte der Bayer. Ihm zur Seite stehen Christoph Stephan, Andreas Birnbacher und Alexander Wolf.
Riesch will Revanche
Mit Erinnerungen an den deutschen Dreifach-Triumph vor zwölf Jahren in Nagano hat sich Alpin-Ass Maria Riesch auf die Super-Kombination eingestimmt. "Das ist damals auf jeden Fall so eine Art Motivationsschub gewesen", berichtete die 25-Jährige im Rückblick. Die TV-Bilder von Seizinger, auf dem Siegerpodest flankiert von Martina Ertl und Hilde Gerg, haben sich eingebrannt.
Neben US-Star Lindsey Vonn und der österreichischen Weltmeisterin Kathrin Zettel gehört Riesch zu den heißesten Anwärterinnen auf den Sieg in der Doppel-Disziplin aus Abfahrt (18.30 MEZ - zum Live-Ticker) und erstmals nur einem Slalom-Durchgang (21.30 MEZ). Angesichts der Slalom-Schwäche von Abfahrts-Olympiasiegerin Vonn in dieser Saison scheint die deutsche Allrounderin sogar die besten Karten im Quartett der Favoritinnen zu haben. "Na ja, es ist auch in der Super-Kombi nicht ganz leicht, zu gewinnen", beschwichtigte Riesch. Zumal ihr die Abfahrt, wo sie ebenfalls zu den Favoriten zählte, gründlich missglückt war. Aufgrund der zahlreichen Stürze bei der Abfahrt, unter anderem von der Schwedin Anja Pärson, wurde die Piste für die Kombination leicht entschärft.
Friesinger zwickt das Knie
Vom Olympiasieg spricht Eisschnellläuferin Anni Friesinger-Postma vor der Entscheidung über 1000 Meter (22.00 Uhr MEZ) nicht. Die 33-Jährige aus Inzell, die im Vorfeld der Winterspiele mit sexy Fotos und einer Verbalattacke gegen Teamarzt Gerald Lutz für Wirbel sorgte, geht nur als Außenseiterin ins Rennen. Probleme mit dem rechten Knie hatten die 16-malige Eisschnelllauf-Weltmeisterin in diesem Winter immer wieder zurückgeworfen, bislang steht ein fünfter Platz als bestes Ergebnis der "Seuchen-Saison".
"Es gibt eine klar steigende Tendenz. Aber das Knie verklebt immer noch und tut auch manchmal ein bissel weh", berichtete Friesinger-Postma. Die Flüssigkeit, die nach Belastungen das im Sommer 2008 operierte Knie anschwellen lässt, behindert sie noch in ihrer Beweglichkeit. Dennoch hofft sie beim olympischen Abschied auf ein Happy End: "Wenn ich morgens im olympischen Dorf aufwache, dann habe ich einen herrlichen Blick über das Wasser zur Medals Plaza. Dann denke ich immer: Da willst Du hin."
Medaillen sind für Eiskunstläufer Stefan Lindemann in weiter Ferne, vor der Kür rangiert er mit 68,50 Zählern auf Platz 17. Goldfavorit ist Russe Jewgeni Pluschenko. Mit 90,85 Punkten aus dem Kurzprogramm liegt er aber nur knapp vor Evan Lysacek (USA) 90,30 und dem Japaner Daisuke Takahashi (90,25).
Quelle: ntv.de, dpa