So läuft der neunte Olympia-Tag Debakel kann Biathleten zum Verhängnis werden
12.02.2022, 18:39 Uhr
Am Schießstand sollten möglichst viele Treffer sitzen.
(Foto: dpa)
Das schlechte Abschneiden im Biathlon-Sprint ist für die Deutschen ein nachhaltiges Problem, denn es bringt eine ordentliche Hypothek für die Verfolgung. Der Kampf um Medaillen wird da schwer. Harte Konkurrenz haben auch die Skilangläufer - die ihren Teamkolleginnen möglichst nacheifern wollen.
Biathlon: Der Sprint war ein Debakel für die deutschen Biathletinnen, entsprechend gedämpft sind die Erwartungen für die Verfolgung (10 Uhr MEZ): Ins Jagdrennen gehen die Deutschen mit einer großen Hypothek. Vanessa Voigt startet dort als erste des Quartetts, muss aber auch schon einen Rückstand von 54,2 Sekunden auf die Medaillenränge aufholen. Auch für Denise Herrmann - im Einzel bereits Olympiasiegerin - und Franziska Preuß sind die Podestchancen schon vor dem Startschuss auf ein Minimum gesunken, Vanessa Hinz schaffte es als 55. des Sprints nach drei Strafrunden sogar nur ganz knapp in den Verfolger. Als erste startet die zweimalige Goldmedaillengewinnerin Marte Olsbu Röiseland, die Schwedin Elvira Öberg folgt 30,9 Sekunden dahinter.
Auch für die Verfolgung der Männer (11.45 Uhr MEZ) gibt es einen großen Favoriten: Johannes Thighnes Bö. Der Olympiasieger im Sprint und mit der Mixed-Staffel ist in bestechender Form. Aus deutscher Sicht hat Benedikt Doll noch am ehesten Aussichten auf Silber oder Bronze. Es wäre die ersehnte, erste Medaille für die DSV-Athleten bei diesen Spielen. Doll war bislang Sechster und Achter geworden. Im Sprint fehlten ihm nur 26,1 Sekunden - die Bö ihm nun voraus ist. "Ruhe bewahren, gut schießen, und wenn es gut klappt, ist die Medaille auf jeden Fall greifbar", so Doll. Roman Rees geht als 17. ins Rennen, Philipp Nawrath als 22. und Johannes Kühn startet mit der Nummer 33.
Ski alpin: Für die Alpin-Männer läuft es in Peking noch nicht rund. Und es ist nicht gerade zu erwarten, dass es im Riesenslalom (3.15 Uhr und 6.45 Uhr MEZ) viel besser wird. Alexander Schmid und Julian Rauchfuss sind gesetzt gewesen, als dritter DSV-Athlet wird auch Linus Straßer auf die Piste gehen. Damit er sich für den Slalom einfahren kann. "Schaden kann's nicht", meinte der Münchner mit Blick auf das Rennen in seiner Spezialdisziplin am Mittwoch. Dort gilt Straßer spätestens seit seinem Sieg bei der Olympia-Generalprobe in Schladming als Medaillenanwärter. Außerdem habe er im "Riesen" das Team-Event am kommenden Samstag "im Hinterkopf", ergänzte der 29-Jährige, "dass man auf dem Schnee mit dem Riesenslalom-Ski schon mal gefahren ist". Denn dieser sei "sehr speziell, es ist keine Piste gleich und ändert sich von Tag zu Tag", hat er in seinen bislang drei Trainingstagen in Yanqing gelernt.
Langlauf: Gelingt dem Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder noch eine Sensation? Die Frauen haben mit Silber die Latte hoch gehängt. Janosch Brugger, Friedrich Moch, Florian Notz, und Lucas Bögl sollen ihrerseits die Staffel über 4 x 10 Kilometer bestreiten. "Wir starten mit den jungen Kräften, die erfahrenen Athleten hinten drauf", sagte Schlickenrieder. Er rechnet damit, dass es der an Position zwei laufende 21 Jahre alte Moch mit den schwersten Gegnern zu tun bekommt. Zu den Medaillenkandidaten zählt die deutsche Mannschaft ab 8 Uhr MEZ nicht. Es gebe vier, fünf Teams, an denen man nur sehr schwer vorbeikomme, sagte Schlickenrieder in Zhangjiakou.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid