Das bringt der Olympia-Sonntag Geht's synchron zur ersten Medaille?
24.07.2021, 20:39 Uhr
Tina Punzel und Lena Hentschel versprechen Präzision.
(Foto: imago images/AFLOSPORT)
Noch lässt die erste Medaille für Deutschland bei den Olympischen Spielen auf sich warten. Zwei Europameisterinnen könnten das ändern: Tina Punzel und Lena Hentschel im Wasserspringen. Auf dem Rad gibt es gleich mehrere Kandidatinnen im Team, die vorn mitfahren können.
Schwimmen: Der zweite Tag der Medaillenentscheidungen startet im Schwimmbecken. Und mit dabei ist aus deutscher Sicht Henning Mühlleitner. Über 400 Meter Freistil gelang dem 24-Jährigen im Vorlauf ein Wahnsinnsrennen. In 3:43,67 Minuten schwamm er fast zwei Sekunden besser als seine Saisonbestleistung und an die dritte Position der Weltjahresbestenliste. Damit qualifizierte er sich als Schnellster für das Finale, das um 03:50 Uhr startet. Der zweite Deutsche über diese Distanz, Lukas Märtens, verpasste das Finale nur knapp. Mühlleitner hat sein selbsternanntes Ziel, in den Endlauf zu kommen, damit souverän erreicht. Sogar eine Medaille scheint plötzlich möglich - und das, obwohl er erst durch einen Startverzicht des Doppel-Weltmeisters Florian Wellbrock ins Team rutschte. "Ich bin voller Vorfreude und Energie und fühle mich topfit", hatte er vor den Spielen gesagt - und stellte das nun sehr erfolgreich unter Beweis.
Wasserspringen: Stil- und kraftvoll wird es in der ersten Entscheidung der Wasserspringerinnen. Für die Frauen geht es darum, möglichst synchron vom Drei-Meter-Brett aus ins Wasser zu kommen. Für Deutschland am Start sind Lena Hentschel und Tina Punzel. Die 25-Jährige war 2016 in Rio Achte, für ihre Partnerin Hentschel sind es die ersten Spiele. Die beiden sind gemeinsam Europameisterinnen und schafften erst im Juni bei den Deutschen Meisterschaften eine neue Karrierebestleistung. Punzel sagte selbstbewusst: "Wenn alles gut läuft, haben wir die Chance, um Bronze mitzukämpfen." Los geht es um 8 Uhr.
Bogenschießen: Die deutschen Bogenschützinnen hatten allein keinerlei Chance auf Edelmetall, nun geht es im Team um einen neuen Versuch. Rio-Silbermedaillengewinnerin Lisa Unruh kämpft gemeinsam mit Michelle Kroppen und Charline Schwarz. Ihr Achtelfinale gegen Taiwan und auch das Viertelfinale gegen die favorisierten Mexikanerinnen haben sie bereits gepackt. Nun wartet das Halbfinale ab 08:20 Uhr. Die Gegnerinnen stehen noch nicht fest.
Schießen: Nach gestern tauschen Frauen und Männer quasi ihre Waffen. Heute sind die Frauen mit der Luftpistole dran. Mit dabei ist aus deutscher Sicht eine Silbermedaillengewinnerin von Rio: Monika Karsch. Die 37-Jährige schnuppert schonmal Tokio-Luft, bevor sie in ihrer Paradedisziplin mit der Sportpistole eingreifen kann. An ihrer Seite ist Carina Wimmer. Für die 25-Jährige ist es der einzige Wettbewerb in Tokio, als amtierende Europameisterin in dieser Disziplin muss sie sich absolut nicht verstecken. Die Qualifikation steht um 2 Uhr an, bevor es ab 04:15 Uhr ins Finale geht.
Gewichtheben: Schon seit 1896 - also seit Anbeginn der Olympischen Spiele - gehört Gewichtheben zum Programm. Ein Sport mit langer Tradition, den auch Simon Brandhuber ausübt. Er greift als erster Deutscher ins Geschehen ein. In der Klasse bis 61 Kilogramm erlebt der 30-Jährige seine ersten Spiele. Los geht es für Brandhuber um 04:50 Uhr in Gruppe A.
Radsport Straße: Die Männer haben ihre 234 Kilometer mit fast 5000 Höhenmetern bereits absolviert, nun sind die Frauen dran mit ihrem Straßenrennen. Sie müssen auf 137 Kilometern mit mehr als 2600 Höhenmetern bestehen, Lisa Brennauer, Liane Lippert, Hannah Ludwig und Trixi Worrack bilden das deutsche Team. Worrack erlebt mit fast 40 Jahren ihre fünften Olympischen Spiele, 2004 bei ihren ersten war Teamkollegin Ludwig gerade einmal drei Jahre jung. Worrack ist als Helferin für Brennauer und Lippert vorgesehen. Die Doppelspitze hat einen Grund: "Die Anstiege liegen Liane. Kommt jedoch eine größere Gruppe auf die Zielgerade, ist Lisa unsere Favoritin. Sie hat in diesem Jahr in vielen Rennen gezeigt, dass sie auch nach so einem schweren Rennen noch erfolgreich sprinten kann", sagte Bundestrainer André Korff laut radsport-news.de. Start zur Medaillenhatz ist um 6 Uhr.
Judo: Macht es Sebastian Seidl besser als Katharina Menz und Moritz Plafky? Die beiden Superleichtgewichte waren jeweils in ihrem ersten Kampf gescheitert. So ging es Seidl in Rio 2016 auch, diesmal soll es besser laufen. Für den 31-Jährigen geht es in der Klasse der Halbleichtgewichte bis 66 Kilogramm zum Auftakt gegen Jakub Schamilow, der für das russische Team antritt. Ein hartes Los, schließlich ist der 30-Jährige aktueller EM-Dritter. Um 04:48 Uhr muss für Seidl alles stimmen.
Fechten: Die Männer mit dem Säbel sind aus deutscher Sicht viel zu früh aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Max Hartung, Matyas Szabo und Benedikt Wagner hatten mit den Medaillen nichts zu tun. Sie können es im Team besser machen. Diese Möglichkeit hat Leonie Ebert nicht, im Florett ist sie die einzige deutsche Vertreterin. Los geht es für die 21-Jährige bei ihrem Olympia-Debüt gegen die US-Amerikanerin Jacqueline Dubrovich. Die WM-Zehnte von 2019 trifft damit auf die WM-40. - ein Gefecht mit guten Chancen für die Deutsche, das um 03:55 Uhr startet.
Triathlon: Die letzte Medaillenentscheidung des Tages endet da, wo die erste begonnen hat: im Wasser. Danach folgen allerdings noch Radfahren und Laufen, denn die Männer treten im Triathlon an. 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen bilden die Olympische Distanz, für die sich Justus Nieschlag und Jonas Schomburg qualifizieren konnten. Medaillenträume sind wohl übertrieben, Schomburg hofft auf die Top Ten, sogar noch zurückhaltender ist der Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union, Jörg Bügner: Einer soll es in die Top 15 schaffen. Den Erfolg von Jan Frodeno aus dem Jahr 2008 als er Olympiasieger wurde, wird nicht wiederholt werden können. Start in den Wettkampf ist um 23:30 Uhr.
Quelle: ntv.de, ara