So läuft der letzte Olympia-Tag Letztes deutsches Gold ist kaum zu verhindern

Das Team um Pilot Francesco Friedrich ist das Maß der bobfahrenden Dinge.

Das Team um Pilot Francesco Friedrich ist das Maß der bobfahrenden Dinge.

(Foto: imago images/GEPA pictures)

Zum Abschluss der Olympischen Winterspiele sieht alles danach aus, dass Deutschland noch einmal eine Goldmedaille bejubeln darf. Sogar ein Dreifacherfolg liegt im Bereich des Möglichen. Auf Skiern geht es derweil in der Loipe und am Berg vor allem gegen die widrigen Witterungsbedingungen.

Bob: Francesco Friedrich nimmt Kurs auf sein viertes olympisches Bob-Gold. Mit der Bestzeit im zweiten Durchgang setzte sich der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang in Yanqing an die Spitze des Viererbob-Klassements. Vor den Läufen drei (2.30 Uhr MEZ) und vier (4.20 Uhr) liegt der 31-Jährige drei Hundertstelsekunden vor Johannes Lochner. Der Berchtesgadener hatte im ersten Durchgang den von Zweierbob-Olympiasieger Friedrich zuvor aufgestellten Bahnrekord verbessert und die Bestmarke auf 58,13 Sekunden geschraubt. Im zweiten Lauf war Friedrich 19 Hundertstelsekunden schneller als sein deutscher Konkurrent. Der nur mit Startnummer zwölf ins Rennen gegangene Christoph Hafer ist als Vierter in Reichweite zu den Medaillen. Auf den Bronzerang des Kanadiers Justin Kripps hat er 17 Hundertstelsekunden Rückstand.

Für Friedrichs Anschieber Thorsten Margis wartet unabhängig vom Ausgang noch ein herausragender Moment. Er führt das verbliebene deutsche Olympia-Team bei der Schlussfeier in Peking als Fahnenträger an. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund mit. Der 32-Jährige aus Halle/Saale ist Teil des Zweier- und Viererbobs. "Das ist eine unfassbare Ehre. Ich bin jetzt der erste Anschieber überhaupt in Deutschland, der eine Fahne anfassen darf, egal ob bei Eröffnungs- oder Schlussfeier", sagte der 32 Jahre alte frühere Zehnkämpfer.

Ski Alpin: Das Mixed-Teamevent der alpinen Skirennfahrer droht auszufallen. Wegen starken Windes wurde der Wettbewerb zunächst mehrfach verschoben und schließlich ganz von der Tagesordnung genommen. Nachgeholt werden soll er nun um 2 Uhr MEZ, die Wettervorhersage lässt allerdings erneut schwierige Bedingungen erwarten. Das Teamevent wäre die letzte Chance für die deutsche Alpin-Riege, doch noch eine Medaille zu holen und die zweite Nullnummer nacheinander bei Winterspielen zu verhindern. Die besten Ergebnisse bei den Spielen in China waren bislang die vierten Plätze von Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt. Schon 2018 in Pyeongchang waren sie leer ausgegangen. Das Finale ist für 3.37 Uhr geplant.

Skilanglauf: Die Frauen laufen die längste Strecke dieser Olympischen Spiele. Während die 50 Kilometer der Männer aufgrund der Kälte und des starken Windes auf 28,4 Kilometer verkürzt wurden, bleibt es im letzten Frauenrennen bei 30 Kilometer. Allerdings etwas früher und nun um 4 Uhr MEZ, eigentlich sollte es erst dreieinhalb Stunden später losgehen. Für Pia Fink und Antonia Fräbel geht es um ein gutes Ergebnis, Victoria Carl könnte vermutlich selbst ein letzter Platz die Laune nicht verderben.

Nach Silber in der Staffel (mit Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig und Sofie Krehl) und dem sensationellen Gold im Teamsprint (mit Hennig) liegt die Bilanz der Langläuferinnen schon vor dem Start weit über den Erwartungen. Zu den Favoritinnen gehört das DSV-Trio nicht, da sind die Augen eher auf Norwegens Therese Johaug gerichtet - die in ihrem letzten Olympia-Rennen ihr drittes Gold in China nach Skiathlon und 10 Kilometer klassisch anstrebt.

Curling: Wo bei den Sommerspielen 2008 noch viel Wasser zu sehen war, herrscht bei den Winterspielen 14 Jahre später vor allem Eis. Die Curling-Wettbewerbe werden im National Aquatics Centre ausgespielt, und im Finale der Frauen treffen um 2.05 Uhr Großbritannien und Japan aufeinander. Für die Britinnen geht es um den zweiten Olympiasieg nach 2002, für die Japanerinnen ist es schon jetzt das beste Ergebnis in der Geschichte des seit 1988 ausgetragenen Wettbewerbs. Vor vier Jahren gewann Japan Bronze, diesmal soll es Gold werden. Die britischen Männer unterlagen in ihrem Finale gegen Schweden, dieses Schicksal möchte das Frauenteam nun ganz sicher abwenden.

Eishockey: Die Teams aus Russland und Finnland spielen ab 5.10 Uhr MEZ den neuen Champion aus. Die russische Mannschaft bezwang im Halbfinale Schweden 2:1 (0:0, 1:0, 0:1) nach Penaltyschießen und spielt damit vier Jahre nach dem 4:3 über Deutschland im Finale 2018 erneut um Gold. Der WM-Zweite Finnland setzte sich in der Vorschlussrunde mit 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) gegen die Slowakei durch, die in der Viertelfinal-Qualifikation die deutsche Mannschaft in Peking mit 4:0 aus dem Turnier geworfen hatte.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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