Yarnold goldig, Österreich weint Lölling rast beim Skeleton zu Olympia-Silber
17.02.2018, 14:38 Uhr
Jacqueline Lölling nimmt olympisches Silber mit nach Hause.
(Foto: dpa)
Skeletonpilotin Jacqueline Lölling gewinnt bei den Winterspielen in Pyeongchang die Silbermedaille. Die Weltmeisterin muss sich im olympischen Eiskanal nur der Britin Lizzy Yarnold geschlagen geben. Österreich erlebt ein ganz bitteres Finale.
Olympia-Silber für die Weltmeisterin: Jacqueline Lölling ist bei den Winterspielen in Pyeongchang im Skeleton-Wettbewerb auf Rang zwei gefahren. Die 23-Jährige holte Silber hinter der Britin Lizzy Yarnold, die im Alpensia Sliding Centre ihren Triumph von Sotschi wiederholte. Yarnold ist die erste Britin, die bei Winterspielen zweimal in Folge Gold gewann. Bronze holte die zweite Britin Laura Deas.
Hochzufrieden waren aber nicht nur die Britinnen, sondern auch Lölling. Den deutschen Skeletonis bescherte sie die dritte olympische Medaille der Geschichte. 2010 in Vancouver hatten Kerstin Szymkowiak und Anja Huber Silber und Bronze geholt.
Ganz bitter endete das Finale für Janine Flock. Die Österreicherin war nach dem dritten Lauf Führende der Gesamtwertung, landete am Ende aber nur auf dem vierten Platz. Statt einer Medaille blieben ihr nur Tränen. Hinter der unglücklichen Österreicherin sortierten sich mit Vizeweltmeisterin Tina Hermann und Anna Fernstädt auf den Plätze fünf und sechs zwei weitere deutsche Skeletonis ein und rundeten das starke Gesamtergebnis ab.
Start als olympisches Handicap
Lölling hatte sich nach ihrer Halbzeitführung im dritten Lauf zwei Bandenberührungen erlaubt und war als Dritte mit einer Zehntelsekunde Rückstand auf Flock ins Finale gegangen. Dort zeigte sie eine solide Fahrt, doch gegen Yarnold reichte es nicht mehr. Die Britin behielt im entscheidenden Lauf die Nerven und holte mit Bahnrekord zum Abschluss wie schon vor vier Jahren Gold.
Zum olympischen Verhängnis wurde Lölling ihr traditionell langsamer Start. Die Deutsche, immerhin Weltmeisterin und zweifache Gesamt-Weltcupsiegerin, hat in den vergangenen beiden Jahren fast jedes wichtige Rennen gewonnen - sofern eine Voraussetzung erfüllt war: Lölling ist vor allem auf den langen Eisbahnen Weltklasse, weil sie erst spät auf Geschwindigkeit kommt. "Sie hat ein einmaliges Fahrgefühl und weiß genau, wie man die Geschwindigkeit in den Kurven mitnimmt, das kann man nicht lernen", sagt Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Verbandes BSD. Mit olympischem Silber dürften Schwab und Lölling aber dennoch hochzufrieden gewesen sein.
Quelle: ntv.de, cwo/sid