Zweierbob der Frauen Martini auf Medaillenkurs
24.02.2010, 09:05 UhrDie Deutsche Cathleen Martini nimmt bei den olympischen Bob-Wettbewerben Kurs auf eine Medaille. Sie liegt nach dem ersten Lauf im Whistler Sliding Centre mit der Amerikanerin Erin Pac auf Platz zwei. Der Rückstand auf die führende Kanadierin Kaillie Humphries beträgt 0,09 Sekunden.
Die deutschen Frauen kämpfen bei den olympischen Zweierbob-Rennen um eine Medaille. Die Europameisterinnen Cathleen Martini und Romy Logsch, mit fünf Weltcupsiegen erfolgreichstes Duo in diesem Winter, lagen zur Halbzeit der insgesamt vier Läufe mit 40/100 Sekunden Rückstand auf Kanadas Gold- Hoffnung Kaillie Humphries/Heather Moyse auf Rang drei hinter den überraschend starken Amerikanerinnen Erin Pac/Elana Meyers.
Turin-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis hat mit Bremserin Christin Senkel als Fünfte ebenfalls noch Medaillenchancen. Die Oberhoferin Claudia Schramm belegte mit Janine Tischer vor den beiden Finalläufen am Mittwoch zunächst Platz acht.
Kiriasis legt Bahnrekord vor
Die Rennen begannen aus deutscher Sicht mit einem Paukenschlag: Die Winterbergerin Kiriasis legte gleich im ersten Lauf einen Bahnrekord mit 53,41 Sekunden hin. Doch dieser wurde unmittelbar danach von Humphries/Moyse förmlich pulverisiert. Die Lokalmatadoren nahmen Kiriasis auf den ersten Metern sage und schreibe 15 Hundertstel ab, fuhren mit 53,19 Sekunden Bahn-Bestzeit und legten dann mit 53,01 Sekunden sogar noch nach.
Dagegen hatte Kiriasis auch im zweiten Lauf nicht die optimale Fahrlinie gefunden. "Mit dieser Riesengrütze bin ich immer noch vorn dabei", wunderte sie sich. "Alles bis zur Kurve 11 war gut, danach bescheiden", gab Kiriasis zu, die nun um ihre dritte Olympia-Medaille nach 2002 (Silber) und 2006 (Gold) bangen muss. BSD-Sportdirektor Thomas Schwab meinte nur: "Die Teams, die vorne liegen, starten und fahren besser."
Training ohne Zwischenfälle
Das sächsische Duo mit der Oberbärenburgerin Martini und der Leipzigerin Logsch konnte im ersten Durchgang mit nur 9/100 Sekunden Rückstand voll mithalten, vergab eine bessere Ausgangsposition aber im zweiten Lauf. "Zufrieden bin ich nicht, morgen müssen wir angreifen", sagte die 27-jährige Pilotin, während Bremserin Logsch betonte: "Wir wollen locker bleiben und unser Ding machen."
Bereits das Abschlusstraining der Frauen-Zweierbobs verlief am Vortag ohne Zwischenfälle. "Wir hoffen, dass hier nicht noch mehr Schlimmes passiert", sagte Olympia-Debütantin Martini, die sich am Mittwoch gewaltig steigern muss, doch "so wie die Kanadierinnen uns hier den Arsch abgefahren haben, wird es schwer im Rennen". Sie weiß aber auch: "Olympia hat seine eigenen Gesetze. Es gibt da etwa die berühmte olympische Nacht zwischen den Läufen. Und da müssen alle durch."
Quelle: ntv.de, dpa/sid