Bitterer Einfädler kurz vorm Slalom-Ziel Neureuthers Medaillentraum ist geplatzt
22.02.2014, 18:31 Uhr
Statt olympischer Ehren erlebte Felix Neureuther in Sotschi eine Enttäuschung.
(Foto: AP)
Nach dem ersten Slalom-Durchgang ist Felix Neureuther noch optimistisch, dass es in Sotschi klappen kann mit seiner ersten olympischen Medaille. Von Platz sieben will er angreifen. Doch Neureuthers Aufholjagd endet schon vor dem Ziel.
Felix Neureuther fuhr auf Medaillenkurs und fädelte ein, Fritz Dopfer verfehlte Bronze um gerade einmal fünf Hundertstelsekunden. Die deutschen Slalomfahrer hatten bei der letzten Alpin-Entscheidung der Winterspiele von Sotschi einfach nur großes Pech. Neureuther schied nach guten Zwischenzeiten kurz vor dem Ziel aus. Dopfer profitierte von vielen Ausscheidern, fuhr noch von Platz 14 auf Rang vier vor, verpasste aber Bronze hauchdünn.
Den Olympiasieg in Sotschi sicherte sich Mario Matt aus Österreich vor seinem Landsmann Marcel Hirscher, der vorab als Topfavorit gehandelt worden war. Rang drei ging an den Norweger Henrik Kristoffersen.
Er lag am Ende fünf Hundertstel vor Dopfer. "Wenn du zweimal Vierter wirst, ist das schon extrem bitter", sagte Alpinchef Wolfgang Maier angesichts der tagszuvor ebenfalls knapp verpassten Slalom-Medaille von Maria Höfl-Riesch.
Kein Happy End in Sotschi
Für Neureuther endete eine turbulente Olympia-Woche damit ohne Happy End. Erst der Schock nach einem Autounfall des 29-Jährigen auf der Anreise, dann der Trainingsabbruch und das wundersame Comeback im Riesenslalom. Platz acht war gut, aber das Ziel war eine Medaille. Doch dieser Traum platzte jäh.
Nachdem der erste Lauf vom deutschen Technik-Trainer Albert Doppelhofer gesteckt worden war, stellte der Kroate Ante Kostelic den Fahrern im zweiten Durchgang die gewohnte Denksportaufgabe. "Dieser Lauf wird eine Differenz machen zwischen guten und sehr guten Slalomläufern - und Felix fährt in der ersten Liga", sagte Ex-Weltmeister Ivica Kostelic. Doch Neureuther brachte seinen Lauf nicht ins Ziel. Tiefenttäuscht war auch Dopfer.
"Von dem zweiten Lauf kann ich mir Selbstvertrauen holen, aber kaufen kann ich mir nichts davon", sagte er im ZDF. Da wusste er noch nichts vom Hundertstel-Drama.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa