Tennis-Frauen bei Olympia in Bestform Auch Görges erreicht Achtelfinale

Görges feiert einen Punkt gegen Lepchenko.

Görges feiert einen Punkt gegen Lepchenko.

(Foto: dpa)

Es ist ein guter Tag für die deutschen Tennisspielerinnen bei den Olympischen Spielen in London. Julia Görges folgt ihren Fed-Cup-Kolleginnen. Die 23-Jährige aus Bad Oldesloe bezwingt die US-Amerikanerin Varvara Lepchenko 6:3, 7:5 und trifft nun auf die Russin Maria Kirilenko oder die Britin Heather Watson.

Angelique Kerber nahm ihren mit der Gelassenheit einer Weltklassespielerin zur Kenntnis, Sabine Lisicki hüpfte dagegen wild über den heiligen Rasen: Im Einzel haben die Doppelpartnerinnen ihre Medaillenchancen beim olympischen Tennisturnier in Wimbledon gewahrt, auch wenn die wirklichen Herausforderungen erst warten. Am Abend eines erneut verregneten Tages im Londoner Südwesten machte Julia Görges den deutschen Durchmarsch ins Achtelfinale perfekt. Die Weltranglistensiebte Kerber setzte sich gegen Timea Babos (Ungarn) 6:1, 6:1 durch, Lisicki wehrte gegen Jaroslawa Schwedowa (Kasachstan) einen Matchball ab und kämpfte sich mit 4:6, 6:3, 7:5 weiter. Görges gewann gegen Varvara Lepchenko (USA) 6:3, 7:5. Zum dritten Mal nach Stockholm 1912 und Barcelona 1992 steht ein deutsches Damen-Trio beim olympischen Turnier in der Runde der letzten 16.

"Heute ist alles sehr gut gelaufen. Ich habe mich schon beim Einschlagen sehr gut gefühlt", sagte Kerber. Und hatte die Partie damit bereits abgehakt. Auf die Linkshänderin aus Kiel wartet nun die dreimalige Olympia- und fünfmalige Wimbledonsiegerin Venus Williams (USA), doch Kerber hat sich in nur einem Jahr dermaßen rasant entwickelt, dass sie selbst vor den größten Namen keine Angst mehr hat: "Ich habe gezeigt, dass ich die Top-Spielerinnen schlagen kann - und bin ja jetzt selbst eine von ihnen."

Sabine Lisicki ist ebenfalls so selbstbewusst zu sagen: "Ich möchte eine Medaille für Deutschland gewinnen." Die Souveränität ihrer Fed-Cup-Kollegin hat die 22-jährige Berlinerin allerdings noch nicht. Gegen Schwedowa überzeugte Lisicki zwar einmal mehr durch ihren unbedingten Willen, auf ihrer Lieblingsanlage im All England Club das Achtelfinale zu erreichen, spielerisch muss sie aber noch zulegen. Vor allem, da in der kommenden Runde Maria Scharapowa wartet. Gegen die Russin hatte sie vor vier Wochen im Achtelfinale des Grand Slams in Wimbledon triumphiert. "Das ist schon ein hartes Tableau", sagte Lisicki: "Aber je stärker die Gegnerinnen werden, desto besser werde ich auch."
 

Julia Görges knüpfte an ihre starke Leistung beim gegen Wimbledonfinalistin Agnieszka Radwanska (Polen) an. Im Achtelfinale trifft die Weltranglisten-24. aus Bad Oldesloe auf Maria Kirilenko (Russland/Nr. 14) oder Heather Watson (Großbritannien).

Boris Becker erwartet Medaille

Altmeister Boris Becker, 1992 in Barcelona selbst mit Gold im Doppel dekoriert, traut allen drei eine Olympiamedaille zu. "Ich wäre nicht überrascht, wenn sie eine Medaille holen würden. Und warum soll es nicht sogar Silber oder Gold sein?", sagte der dreimalige Wimbledonsieger.

Eine weitere Medaillenchance hat Lisicki überraschend im Mixed bekommen. Als letzte Teilnehmerin rutschte sie an der Seite des Trostbergers Christopher Kas ins Feld der 16 Paarungen. In dem Wettbewerb, der zum ersten Mal seit 1924 wieder olympisch ist, hat das Duo zum Auftakt allerdings eine denkbar schwere Aufgabe erwischt. Lisicki und Kas treffen auf die an Position zwei gesetzten Liezel Huber/Bob Bryan (USA).
Lospech hatte auch das Duo Angelique Kerber und Philipp Petzschner (Bayreuth). Die derzeit beste deutsche Tennisspielerin und der Doppel-Wimbledonsieger von 2010 bekommen es in der ersten Runde mit den topgesetzten Max Mirnyi/Wiktoria Asarenka (Weißrussland) zu tun.

Im Doppel chancenlos

Im Doppel allerdings schieden die deutschen Frauen aus. Erwartungsgemäß kamen Kerber und Lisicki in der zweiten Runde des olympischen Tennisturniers nicht weiter. Das Duo verlor gegen die zweifachen Olympia- und amtierenden Wimbledonsiegerinnen im Doppel, Serena und Venus Williams (USA), 2:6, 5:7. Ohne Chance war auch das zweite deutsche Doppel, Görges (Bad Oldeloe) und Anna-Lena Grönefeld, gegen die an Position sechs gesetzten Russinnen Jekaterina Makarowa/Elena Wesnina beim 2:6, 1:6.

Quelle: ntv.de, sid

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