Das olympische Feuer brennt Queen eröffnet die Sommerspiele
28.07.2012, 02:11 Uhr
Das olympische Feuer ist entzündet.
(Foto: REUTERS)
In London haben die Olympischen Spiele 2012 begonnen. Nach einer imposanten Zeremonie und dem traditionellen Einmarsch der teilnehmenden Mannschaften erklärt Queen Elisabeth II. die 30. Sommerspiele für eröffnet. Und auch das Geheimnis um das olympische Feuer wird endlich gelüftet.
In London brennt das olympische Feuer. Es wurde am Samstagmorgen bei der Eröffnungsfeier für die 30. Sommerspiele imposant von sieben jungen Nachwuchssportlern entzündet. Wenige Minuten zuvor hatte Königin Elisabeth II. die dritten Spiele in der britischen Hauptstadt nach 1908 und 1948 mit den traditionellen Worten offiziell eröffnet.
Zehntausende Zuschauer vor Ort und Millionen an den Fernsehschirmen verfolgten ein rauschendes Eröffnungsfest. Es war eine Feier mit vielen bunten Höhepunkten. Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), bedankte sich bei den stolzen britischen Gastgebern und rief ihnen zu: "In gewissem Sinne kehren die Olympischen Spiele heute Nacht zu ihren Wurzeln zurück." Die Athleten forderte er zu Fair Play im Wettkampf auf: "Lehnt Doping ab und achtet Eure Gegner. Denkt daran, dass Ihr alle Vorbilder seid. Wenn ihr das tut, werdet Ihr eine ganze Generation inspirieren." Charakter zähle weit mehr als Medaillen, betonte der Belgier.
Natascha Keller führt deutsches Team an
Das deutsche Team hatte Hockey-Spielerin Natascha Keller als Fahnenträgerin in die Arena geführt. Etwa die Hälfte der 392 deutschen Olympia-Starter waren beim Einmarsch mit von der Partie und genossen die prickelnde Atmosphäre. Auf der Tribüne winkten Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt.
Schon bevor das olympische Feuer nach einem 70-tägigen Fackellauf durch ganz Großbritannien die Arena erreichte, waren die Zuschauer von dem für etwa 34 Millionen Euro inszenierten Programm mitgerissen worden, das Rad-Heros Bradley Wiggins eröffnete. Der einheimische Tour de France-Sieger gab im Gelben Trikot mit einem Gongschlag das seit Jahren ersehnte Startsignal.
Ein Höhepunkt war der Auftritt von James Bond-Darsteller Daniel Craig - und auch die Queen spielte dabei mit. Für die Eröffnungsfeier hatte Elizabeth II. erstmals in ihrer mehr als 60 Jahre währenden Amtszeit eine Filmrolle übernommen - und dann gleich in einer Action-Szene an der Seite "ihres" Geheimagenten. 007 holte die 86 Jahre alte Monarchin im Buckingham Palast mit dem Hubschrauber ab. Der Streifen war bereits vor Monaten abgedreht worden. Für Begeisterungsstürme sorgte auch der gemeinsame Auftritt von Komiker Mr. Bean mit den Londoner Symphonikern.
Erste Medaillen werden vergeben
Star-Regisseur und Oscar-Preisträger Danny Boyle hatte die stimmungsvolle Aufführung kreiert, in der auch Reminiszenzen an Großbritannien als Wiege der Rock- und Popmusik nicht fehlten. Vor den Augen der britischen Königsfamilie sowie rund 130 Staatsoberhäuptern aus aller Welt führten 15.000 Freiwillige durch die Geschichte des Königreichs. Zur Feier gehörten auch spektakuläre Effekte: Die fünf olympischen Ringe wurden an Ballons 34 Kilometer in die Höhe gezogen. Am Ende der Zeremonie sollten sie die Stratosphäre erreicht haben.
Nach der olympischen Auftaktparty gehören die Arenen bis zum 12. August den Sportlern, die in 302 Wettbewerben um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Erstmals sind in allen olympischen Sportarten Frauen vertreten. Am Samstag stehen die ersten zwölf Entscheidungen auf dem Programm. Das erste Gold der Spiele geht traditionell an eine Schützin. Im Wettbewerb mit dem Luftgewehr zählen auch die Deutschen Beate Gauß und Jessica Mager zu den Medaillen-Kandidatinnen.
Gute Chancen auf das erste Edelmetall für Deutschland hat auch Radsprinter André Greipel beim Straßenrennen im Herzen der Olympia-Stadt. Konkurrenten sind der britische Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins und dessen Landsmann Mark Cavendisch. Am Abend kommt es bei den Schwimmern im Aquatics Centre zum ersten Auftritt von Paul Biedermann im Rennen über 400 Meter Freistil. Die deutsche 4 x 100 Meter-Staffel der Frauen um Britta Steffen hofft ebenfalls auf eine Medaille.
Quelle: ntv.de, jmü/dpa/AFP/rts