14. Wettkampftag in Vancouver Rieschs wollen Gold
26.02.2010, 17:56 Uhr
Auf gutes Gelingen: Maria und Susanne Riesch.
(Foto: dpa)
Nach den Gold-Coups von Maria Riesch und Viktoria Rebensburg hoffen die deutschen Alpin-Damen heute im Slalom auf einen triumphalen Olympia-Abschluss. Ihre letzte Chance auf Edelmetall haben die deutschen Herren in der Biathlon-Staffel.
Gold-Duell der Riesch-Schwestern, letzte Chance für Deutschlands Biathleten und Medaillen-Hoffnung für Amelie Kober auf dem Snowboard. Am drittletzten Olympia-Tag winkt dem deutschen Team im Kampf um Platz eins in der Nationenwertung weiteres Edelmetall. Vor allem im Slalom der Ski-Damen gelten Maria und Susanne Riesch als Medaillen-Bank.
In den Bergen von Whistler wäre ein Platz auf dem Podest für die bislang enttäuschenden Biathlonen in der Staffel dagegen eine kleine Überraschung. Vielleicht hilft ja die Hilfe von Gold-Lena und der Frauen-Bronze-Staffel, die ihre lautstarke Unterstützung an der Strecke zugesagt haben. Kober zählt sich im Parallel-Riesenslalom zwar selbst nicht zu den Favoritinnen, sagt aber auch: "Mein Traum ist eine Medaille."
19 Uhr: Geschwister Riesch haben Gold im Blick
Bevor die Biathleten um den dreimaligen Olympiasieger Michael Greis letztmals bei Olympia unter der Leitung von Bundestrainer Frank Ullrich in die Loipe gehen (20.30 Uhr), wollen die Riesch-Schwestern in Whistler Creekside im ersten Slalom-Durchgang bereits die Weichen in Richtung Gold stellen (19/22.30 Uhr). "Ich möchte auf dem Podium landen. Ich bin Führende des Slalom-Weltcups, daher wäre jede andere Zielsetzung Understatement", sagte Weltmeisterin Maria Riesch. Konkurrenz droht ihr ausgerechnet aus der eigenen Familie.
Denn in dieser Saison schaffte es Susanne Riesch erstmals, nicht nur als Schwester der großen Maria, sondern als eigene Ski- Persönlichkeit wahrgenommen zu werden. "Susanne hat lange genug in meinem Schatten gestanden und es war nicht immer einfach für sie", sagte Maria Riesch. In der Regel hatte Maria bislang im Slalom die Nase vorn. Beim Weltcup in Zagreb stand aber Susanne auf dem Podest und die berühmte Schwester als Vierte nur daneben.
Dies soll aus Sicht der Goldmedaillen-Gewinnerin in der Kombination nicht erneut passieren. Doch die Pause war kurz. Wegen der Verschiebung des zweiten Durchgangs im Riesenslalom auf Donnerstag hatte Maria Riesch kaum Zeit, sich auf den Slalom vorzubereiten. Vorteil für die kleine Schwester? Mit Lindsey Vonn droht eine Hauptkonkurrentin auszufallen. Der US-Star brach sich bei seinem Sturz im Riesenslalom den kleinen Finger.
20.30 Uhr: Letzte Chance für die Biathleten
Die deutschen Biathleten wollen in der Staffel ab 20.30 Uhr ihre letzte Chance nutzen. "Wir greifen an, die Mannschaft ist topmotiviert", kündigte Bundestrainer Frank Ullrich an. "Bei den Frauen waren einige enttäuscht über die Bronzemedaille. Wir wären über die Bronzemedaille überglücklich." Für Ullrich wäre es die zehnte Medaille als Bundestrainer bei Winterspielen und damit ein versöhnlicher Abschied von der Olympia- Bühne.
Allerdings ist Christoph Stephan nicht mit von der Partie. Der Vize-Weltmeister hat sich einen grippalen Infekt eingefangen und musste das Abschlusstraining abbrechen. Für Stephan wird der erst 21 Jahre alte Simon Schempp als Startläufer in die Loipe gehen. Danach komplettieren Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und der dreimalige Olympiasieger Michael Greis das deutsche Quartett.
22.30 Uhr: Alle schauen auf Amelie Kober
Alle schauen auf Amelie Kober - aber auch die anderen deutschen Snowboard-Asse machen sich vor dem olympischen Parallel-Riesenslalom ab 22.30 Uhr in Cypress Mountain große Hoffnungen. "Was ich mir wünsche und zutraue, ist eine Medaille", sagt Anke Karstens aus Bischofswiesen. Kober, die mit ihrem Silber vor vier Jahren in Turin für Furore gesorgt hatte, will sich nicht als Gold-Favoritin bezeichnen. "Ich bleibe dabei: Mein Traum ist eine Medaille", sagt auch sie.
Der Snowboard Verband Deutschland (SVD) kann jedenfalls ein starkes Team aufbieten: Auch Isabella Laböck aus Klingenthal und Selina Jörg (Sonthofen) gehören zur Weltklasse. "Den Mädels ist alles zuzutrauen. Alle haben in dieser Saison schon Spitzenplatzierungen erreicht", sagt Sportdirektor Timm Stade. "Und Amelie hat drei Trainingspartnerinnen, die auf höchstem Niveau fahren. Das ist eine sehr, sehr positive Situation." Heißeste Anwärterinnen auf den Olympiasieg sind neben der 22- jährigen Kober die Niederländerin Nicolien Sauerbreij, Fränzi Mägert- Kohli (Schweiz) und Marion Kreiner (Österreich).
Die Eishockey-Party geht weiter

Von den Frauen lernen heißt siegen lernen: Kanadas Eishockeyspielerinnen feiern den Olympiasieg.
(Foto: AP)
Im olympischen Eishockey-Turnier geht die Kanada-Party weiter. Nachdem die Frauen bereits Olympiasiegerinnen sind, fehlt den kanadischen Männern nur noch ein Sieg nach ihrer Gala gegen Russland zum Final-Einzug. Das Halbfinale gegen die Slowakei beginnt um 3.30 Uhr. Im zweiten Semifinale stehen sich ab 21 Uhr die USA und Finnland gegenüber.
Im Curling-Wettbewerb der Frauen wird der Olympiasieger gekürt. Ab Mitternacht stehen sich Gastgeber Kanada und Schweden im Finale gegenüber. Zuvor spielen die Teams aus der Schweiz und China ab 18 Uhr um die Bronzemedaille.
Derweil will André Lange im Viererbob in den ersten beiden Läufen Kurs auf sein zweites Gold in Kanada nehmen. Der Wettbewerb beginnt um 22 Uhr.
Im Eisschnelllauf stehen ab 21.30 Uhr die Vorkämpfe in der Team-Verfolgung an. Nach großem Hickhack im Vorfeld geht Anni Friesinger-Postma nun doch für Deutschland an den Start.
Quelle: ntv.de, dpa/sid