"Super Sunday" im Eishockey Russland erreicht Viertelfinale
22.02.2010, 00:39 UhrDie erste Partie am wohl spektakulärsten Eishockey-Spieltag der Olympia-Geschichte ist beendet: Weltmeister Russland setzt sich gegen Tschechien durch. Nun freuen sich die Fans auf die Leckerbissen Kanada gegen USA und Finnland gegen Schweden.

Drei Tore kassierte Tschechiens Ausnahmekeeper Tomas Vokoun gegen Russland, beim vierten Gegentreffer stand er nicht mehr auf dem Eis.
(Foto: REUTERS)
Weltmeister Russland ist mit einem Sieg im Prestige-Duell gegen Tschechien ins Viertelfinale des olympischen Eishockey-Turniers eingezogen. Die Russen gewannen gegen den Olympia-Dritten von Turin mit 4:2 und damit auch die Vorrundengruppe A. Die Tschechen müssen hingegen als Gruppenzweiter wahrscheinlich in die Playoffs. Dort könnten sie am Dienstag auf die in Vancouver bislang äußerst glücklose deutsche Mannschaft treffen.
Jewgeni Malkin hatte Russland im ausverkauften Canada Hockey Place in der 16. Minute in Führung gebracht, als Tschechiens Star Jaromir Jagr wegen Haltens auf der Strafbank saß. In der Schlussminute des Auftakt-Drittels nutzte Tomas Plekanec eine doppelte Überzahl zum 1:1. Viktor Kozlow erzielte das 2:1 (35.) für die Russen, erneut Malkin traf zum 3:1 (42.).
Nach dem Anschlusstreffer von Milan Michalek (55.) drängten die Tschechen auf den Ausgleich und nahmen kurz vor Ende sogar Torhüter Tomas Vokoun aus dem Gehäuse. Dies nutzte Pawel Datsyuk 13 Sekunden vor Schluss zur Entscheidung.
Aufeinandertreffen der Erzrivalen
Das Duell zwischen Russland und Tschechien war nur der erste Akt am "Super Sunday", an dem im Hockey Place die besten sechs Teams in direkten Duellen um das Direkt-Ticket für das Viertelfinale kämpfen. Um 1.40 Uhr MEZ folgt die Partie zwischen Gastgeber Kanada und Erzrivale USA, um 6.00 Uhr MEZ stehen sich in der Neuauflage des Olympiafinales von Turin Titelverteidiger Schweden und Finnland gegenüber.

Kanadas Jungstard Sidney Crosby hatte die Gastgeber gegen die Schweiz vor einer Blamage bewahrt. Nun freut er sich auf die US-Cracks.
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"Das wird ein sehr intensives Spiel, auf das alle Augen gerichtet sind", sagte Kanadas Superstar Sidney Crosby mit Blick auf die Partie gegen die USA voller Vorfreude. Der Stürmer von Stanley-Cup-Gewinner Pittsburgh Penguins, der sein Team beim schmeichelhaften 3:2 gegen die Schweiz mit einem verwandelten Penalty im Shootout vor einer Blamage bewahrt hatte, sieht sein Team gerüstet: "Wir haben gegen die Schweiz die kritische Phase überstanden. Das wird uns nur noch stärker machen."
Allerdings wartet auf den siebenmaligen Olympiasieger ein junges US-Team, das seine bisherigen zwei Partien souverän gewonnen hat und bis in die Haarspitzen motiviert ist. "Das ist keine freundschaftliche Rivalität. Das ist etwas, was wir sehr ernst nehmen", sagt Patrick Kane von den Chicago Blackhawks. Und US-Trainer Ron Wilson meinte: "Auf jedem Fernsehgerät in Kanada wird das Spiel laufen. Das wird etwas ganz Großes." In der Olympia-Geschichte haben sich beide Teams schon einige historische Duelle geliefert. Für viele Kanadier unvergessen bleibt das Endspiel 2002 in Salt Lake City, als die "Ahornblätter" dank eines 5:2 gegen die USA nach 50 Jahren wieder Olympia-Gold gewannen.
Erst Revanche, später Gold
Nicht minder brisant ist das Duell Schweden gegen Finnland. Vor vier Jahren im Endspiel von Turin hatten die Tre Kronor mit 3:2 die Oberhand behalten. Das haben die in die Jahre gekommenen Finnen um Olympia-Rekordscorer Teemu Selänne nicht vergessen.
"Ich erwarte ein sehr hohes Tempo und viele Checks", sagte daher der Schwede Daniel Alfredsson.
Quelle: ntv.de, dpa/sid