Deutsche Schwimmer ohne Medaille Steffen komplettiert Desaster
04.08.2012, 21:22 UhrWeltrekordhalterin Britta Steffen ist im 50 m Freistil-Finale die letzte Hoffnung - doch sie verpasst Edelmetall. Das erste Mal seit 80 Jahren bringen die Schwimmer keine olympische Medaille mit nach Deutschland. Bei den Männern holt Phelps sein 18. Gold. Der Chinese Sun Yang nutzt nur auf den letzten Metern seine Beine - und schwimmt Weltrekord.
Weltrekordlerin Britta Steffen hat am letzten Tag der olympischen Schwimmwettbewerbe Edelmetall über 50 m Freistil knapp verpasst. Die 28-Jährige, die vor vier Jahren in Peking Gold gewonnen hatte, schwamm in 24,46 Sekunden die viertbeste Zeit. Zu Bronze fehlten der Berlinerin sieben Hundertstel.
"Ich hätte gerne nach Edelmetall gegriffen, aber leider ist uns das Quäntchen Glück in dieser Woche nicht hold", sagte die 28-Jährige. Ob damit auch ihre Karriere beendet ist, ließ die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 offen. "Ich mache jetzt erst einmal eine Pause und werde dann Überlegungen anstellen", sagte sie: "Die Leidenschaft für das Schwimmen ist noch vorhanden. Aber man möchte natürlich auch vorne mitschwimmen."
Für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) sind die Wettbewerbe in London zugleich die ersten medaillenlosen Spiele seit 1932. Gold ging wie erwartet an die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo, die nach dem Erfolg über 100 m in 24,05 Sekunden ihren Doppelsieg perfekt machte. Silber sicherte sich wie schon über die doppelte Distanz die Weißrussin Alexandra Herassimenja (24,28) vor der WM-Dritten Marleen Veldhuis aus den Niederlanden (24,39).
Phelps holt weiteres Gold
Bei der 4x100-m-Lagenstaffel der Männer erreichte das deutsche Quartett Helge Meeuw (Magdeburg), Christian vom Lehn (Wuppertal), Steffen und Markus Deibler (beide Hamburg) in 3:33,06 Minuten einen guten sechsten Platz.
Gold holte mit seinem insgesamt 18. Olympiasieg US-Superstar Michael Phelps, der von der Schwimmbühne abtritt. Phelps erschwamm gemeinsam mit Matthew Grevers, Brendan Hansen und Nathan Adrian überlegen in 3:29,35 Minuten den ersten Platz vor Japan (3:31,26) und Australien (3:31,58).
"Ich bin stolz, dass ich das letzte Einzel- und das letzte Staffelrennen von Michael Phelps miterleben durfte", sagte Steffen Deibler, der tags zuvor über 100 m Schmetterling beim vorletzten Triumph des Superstars Vierter geworden war.
Weltrekord im Freistil
Bei den Männern erschwamm Weltmeister und Weltrekordler Sun Yang über 1500 m Freistil in Weltrekordzeit seine zweite olympische Goldmedaille. Der 20-Jährige, der bereits über 400 m gewonnen hatte, durfte nach einem Fehlstart doch antreten und schlug nach 14:31,02 Minuten an. Sun verbesserte damit seine eigene Bestmarke um 3,12 Sekunden. Erst auf den letzten 100 Metern nutzte er seine Beine - die 1,4 km zuvor nutzte er nur sein Arme. Es war im Aquatics Centre der fünfte Titelgewinn für die Chinesen.
Silber gewann der Kanadier Ryan Cochrane in 14:39,63 Minuten vor Peking-Sieger Oussama Mellouli aus Tunesien (14:40,31). Deutsche Schwimmer waren auf dieser Strecke nicht am Start.
Quelle: ntv.de, sid