Chinesin Zhang Hong holt Sensationsgold Sturz, Pech, Tränen für deutsche Eisflitzer
13.02.2014, 17:53 Uhr
Am Boden: Monique Angermüller konnte ihren 1000-Meter-Lauf nicht ins Ziel bringen.
(Foto: REUTERS)
Für die deutschen Damen ist das 1000-Meter-Rennen in Sotschi ein Wettkampf zum Vergessen, für China ein historischer Tag. Mit Außenseiterin Zhang Hong holt erstmals eine Chinesin Gold im Eisschnelllauf.
Jenny Wolf musste sich beim Abschied vom Olympia-Eis mit der guten Atmosphäre trösten, Monique Angermüller war vor lauter Frust den Tränen nahe: Die deutschen Sprinterinnen haben im 1000-Meter-Rennen der Winterspiele in Sotschi eine unglückliche Figur abgegeben. Beim ersten chinesischen Eisschnelllauf-Gold der Olympia-Geschichte durch Zhang Hong hofften alle vier deutschen Läuferinnen vergeblich auf eine Top-Ten-Platzierung.
Die deutsche Meisterin Judith Hesse landete als beste Starterin der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) in 1:15,84 Minuten auf dem elften Platz. Wolf, die nach der Saison ihre Karriere beenden wird, verbrachte ihren finalen Auftritt auf der Olympia-Bühne außerhalb des Rampenlichts und landete in 1:17,99 Minuten abgeschlagen auf Platz 25.Gabriele Hirschbichler (1:18,00) wurde 26., Angermüller stürzte und schied aus.
Der Sieg ging völlig überraschend an Zhang Hong. Die Außenseiterin holte in Sotschi das erste Eisschnelllauf-Gold der Olympia-Geschichte für China und sorgte für die bisher größte Überraschung in der Adler-Arena. In 1:14,02 Minuten stellte sie zudem einen neuen Bahnrekord auf. Für die am Boden zerstörte 3000-Meter-Siegerin und Topfavoritin Ireen Wüst aus den Niederlanden blieb in 1:14,69 nur Silber. Bronze ging ihre Teamkollegin Margot Boer (1:14,90).
Atmosphäre genossen
Wolf trudelte nach einer starken Auftaktrunde letztlich chancenlos und ausgepumpt über die Ziellinie, die Hände auf die Knie gestützt. Sie fand aber schnell Kraft für vereinzelte Grüße an das Publikum. "Es ist nicht ganz so gut gelaufen, ich kam nicht so in den Rhythmus. Aber das ist nicht so schlimm. Ich wollte das Rennen mitnehmen und die Atmosphäre genießen. Deshalb kann ich zufrieden sein", sagte die 35 Jahre alte Berlinerin.
Angermüller erlebte einen Tag zum Vergessen. Die Berlinerin leistete sich erst einen Fehlstart, verlor dann in der zweiten Kurve auf der Innenbahn das Gleichgewicht und kam zu Fall. Auf dem Rücken liegend schrie die 30-Jährige vor Frust durch die Adler Arena.
Quelle: ntv.de, cwo/sid