Vor Kontakt mit russischen Medien Ukrainischer Sportminister warnt Athleten
06.08.2016, 00:14 Uhr
Das ukrainische Team soll sich in Rio vor "russischen Propagandisten" in Acht nehmen.
(Foto: AP)
Igor Schdanow gibt in seiner Rolle als Sportminister den ukrainischen Athleten eine Anweisung für die Olympischen Spiele in Rio mit auf den Weg und warnt sie vor Kontakt mit russischen Medien. Es ist seine Antwort auf eine ausgestrahlte russische Fernsehreportage.
Der ukrainische Sportminister Igor Schdanow hat die Mitglieder des Olympia-Teams seines Landes instruiert, in Rio jeglichen Kontakt zu russischen Medien zu unterlassen. Auf der Facebookseite des Ministers hieß es, die "Anweisungen" seien nach einer "schwierigen Unterredung" mit den Sportlern erteilt worden. Einige von ihnen hätten nicht verstanden, dass sie von "russischen Propagandisten" ausgenutzt würden. Die Beziehungen zwischen Kiew und Moskau sind seit der Krimkrise im März 2014 auf dem Tiefpunkt.
Schdanow reagierte auf eine in Russland ausgestrahlte Fernsehreportage, in der sich ukrainische Sportler mit russischen Athleten solidarisierten, die wegen vermeintlichen oder tatsächlichen Dopings von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen wurden.
So sagt die ukrainische Läuferin Natalija Pogrebnjak in der TV-Dokumentation, es werde "mit zweierlei Maß gemessen". Es gehe nicht mit rechten Dingen zu, das Olympiateilnehmer aus den USA nach Verbüßung ihrer Strafen wegen Dopings in Rio an den Start dürften, russische Athleten ohne Doping-Geschichte hingegen nicht.
Diese und ähnliche Äußerungen anderer ukrainischer Sportler hatten in sozialen Medien der Ukraine einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Sportminister schrieb dazu, von russischer Seite sei es gelungen, ukrainische Sportler zu überrumpeln und zu "provozieren". Sie seien sich der "politischen Reichweite ihrer Worte" nicht bewusst gewesen.
Quelle: ntv.de, jki/AFP