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Besser als ein Mac mini M4? Der Geekom A9 Max ist ein Mini-PC-Monster

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Der Geekom A9 Max im Größenvergleich mit einer Streichholzschachtel.

Der Geekom A9 Max im Größenvergleich mit einer Streichholzschachtel.

(Foto: kwe)

Ausgestattet mit einem High-End-Chip ist der Geekom A9 Max einer der aktuell stärksten Mini-PCs, die man kaufen kann. Außerdem glänzt er mit vielen Anschlussmöglichkeiten und ist top verarbeitet. Manchmal ist ihm die Leistung aber deutlich anzuhören und auf einer Seite ist er etwas altmodisch.

Apple hat mit dem Mac mini M4 die Latte für Mini-PCs beim Preis-Leistungs-Verhältnis sehr hoch gelegt. Die Windows-Konkurrenz ist meist entweder schwächer oder teurer. Geekom will jetzt mit dem A9 Max gegenhalten, der mit dem AMD-Chip Ryzen AI 9 HX 370 mächtig viele Pferdestärken unter der Haube hat und vergleichsweise günstig ist. ntv.de hat ausprobiert, was der neue Mini-PC auf dem Kasten hat.

Älteres Gehäuse mit vielen Anschlüssen

Der Kartenleser arbeitet schneller als die meisten externen Lösungen.

Der Kartenleser arbeitet schneller als die meisten externen Lösungen.

(Foto: kwe)

Wenn man den A9 Max aus der Verpackung holt, sieht man, wo Geekom versucht, Kosten zu senken. Denn der Mini-PC hat exakt das gleiche Gehäuse wie der A8 Max, den die Chinesen erst vor einem halben Jahr auf den Markt gebracht haben. Schlimm ist das nicht, denn das Aluminiumkleid mit schwarzer Kunststoff-Rück- und Unterseite sieht sehr schick aus und ist hochwertig verarbeitet.

Allerdings wirken vier USB-A-Buchsen an der Front inzwischen etwas altbacken. Obwohl die Anschlüsse noch für viele bestehende Peripheriegeräte passend sind, wären ein oder zwei USB-C-Steckplätze an der Vorderseite heutzutage angemessen. Langsam sind die USB-A-Buchsen aber nicht, mit USB 3.2 Gen 2 erlauben sie Datenübertragungen mit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).

Wenn man möchte, kann man hier vier 8K-Displays anschließen.

Wenn man möchte, kann man hier vier 8K-Displays anschließen.

(Foto: kwe)

Auf der Rückseite findet man zwei weitere USB-A-Anschlüsse, von denen einer ebenfalls auf bis zu 10 Gbit/s kommt. Der andere ist mit einer USB-2.0-Höchstgeschwindigkeit von 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) nur für Mäuse oder Tastaturen geeignet.

Vier 8K-Monitore möglich

Zwei USB-C-Buchsen auf der Rückseite lassen Übertragungen mit bis zu 40 Gbit/s zu (USB 4.0). Eine von ihnen kann auch zur Stromversorgung des Computers dienen, womit man sich vor allem unterwegs das mitgelieferte Netzteil sparen kann. Außerdem gibt’s auf der Rückseite noch zwei Ethernet-Buchsen, die bis zu 2,5 Gbit/s gestatten, sowie zwei HMI-2.1-Ausgänge. Auf der linken Seite sitzt ein SD-Kartenleser, rechts befindet sich eine Befestigungsöse für ein Kensington-Schloss.

Dass der A9 Max HDMI 2.1 unterstützt, ist im Vergleich zum A8 Max, der nur zwei HDMI-2.0-Ausgänge hat, ein wichtiger Unterschied. Denn mit ihnen ist es in Kombination mit den USB-4.0-Buchsen möglich, insgesamt vier 8K-Monitore anzuschließen. Das ist für einen Mini-PC enorm.

Schnelle und große SSD

Neben dem AMD Ryzen AI 9 HX 370 hat auch das weitere Innenleben des A9 Max ein hohes Niveau. Der 2 Terabyte (TB) fassende SSD-Speicher erreichte sowohl im Blackmagic Disk Speed Test als auch im AS SSD Benchmark Schreib- und Leseraten von jeweils über 5300 Megabyte pro Sekunde (MB/s).

Das ist nicht nur deutlich schneller als beim A8 Max, auch die SSD des von ntv.de getesteten Mac mini M4 kann da bei weitem nicht mithalten. 2 TB sind bereits äußerst viel Speicherplatz, aber wer mehr benötigt, findet auf der Platine des Mini-PCs einen weiteren Steckplatz.

Der DDR5-Arbeitsspeicher ist in der ausgelieferten Konfiguration 32 Gigabyte (GB) groß, 64 GB sind möglich. Mit ihm zur Seite erreichte der AMD Ryzen AI 9 HX 370 starke Benchmark-Ergebnisse. Vor den Tests wurde der Computer mit allen Windows-Updates auf den neuesten Stand gebracht und alle weiteren Programme beendet.

Starke Benchmark-Ergebnisse

In Geekbench 6 beispielsweise kam der A9 Max im Test der zentralen Recheneinheit (CPU) mit einem Kern auf 2935 Punkte, mit allen zwölf Kernen erreichte er 15.537 Punkte. Zum Vergleich: Der Mac mini M4 schnitt hier mit 3896 und 14.952 Punkten ab, der A8 Max mit rund 2600 und knapp 13.000 Punkten.

Der Chip hat die integrierte Grafikeinheit (GPU) AMD Radeon 890M, die ebenfalls auf den Arbeitsspeicher zugreift. Hier erarbeitete sich der Mini-PC in Geekbench 6 stolze 41.049 Punkte. Das sind deutlich mehr als der Mac mini M4 (37.776) und der A8 (32.100) erreicht haben.

Damit kann man auch professionell arbeiten, unter anderem im Videoschnitt. Ebenso ist der A9 Max vergleichsweise Gaming-tauglich, auch wenn man Spiele nur mit durchschnittlichen Einstellungen spielen kann. Für reine Office-Aufgaben ist der Computer jedenfalls übermotorisiert, da gibt es günstigere Alternativen.

Bereit für die KI-Zukunft

Wie das AI im Namen des Chips zeigt, soll der A9 Max auch für KI-Aufgaben besonders gut geeignet sein, wenn die Modelle dafür auf dem Computer ausgeführt werden. Dafür hat er einen neuronalen Prozessor (NPU) an Bord. Die KI-Leistungsfähigkeit zu prüfen, ist jedoch schwer, Benchmarktests sind hier bisher wenig aussagekräftig. Jedenfalls hat Microsoft laut Geekom den A9 Max für Copilot+ zertifiziert. Dafür ist eine NPU nötig, die mindestens eine Billion TOPS (Tera Operations Per Second/Operationen pro Sekunde) schafft. Beim AMD Ryzen AI 9 HX 370 sind es 50, Apples M4 kommt auf 38.

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Bei Office-Programmen oder anderen einfachen Aufgaben ist vom Lüfter des Mini-PCs nichts zu hören. Wenn Höchstleistung gefordert ist, kann er allerdings unangenehm laut werden. Durchweg positiv hat sich im Test dagegen der Stromverbrauch gezeigt. Im Leerlauf zieht der Mini-PC weniger als 5 Watt, unter Höchstlast nicht mehr als 70. Bei anspruchsvollen Aufgaben liegt der Verbrauch bei rund 50 Watt.

Fazit

Der Geekom A9 Max mit vorinstalliertem Windows 11 Pro kostet aktuell rund 1000 Euro, mit Gutscheincode (NTVA9MAX) knapp 940 Euro. Das ist eine Menge Geld für einen kleinen PC, aber die Leistung und Ausstattung, die der Computer bietet, bekommt man auch mit größeren Geräten kaum günstiger. Den Apple Mac mini M4 bekommt man zwar in der einfachsten Ausführung schon für rund 600 Euro, er ist dem A9 Max aber in etlichen Bereichen unterlegen.

Quelle: ntv.de

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