Anker Solix C1000 Gen 2Diese Powerstation ist ideal für schnelle mobile Einsätze
Von Klaus Wedekind
Die Anker Solix C1000 Gen 2 ist eine starke, aber leichte und kompakte Powerstation. Weil sie auch ein enormes Ladetempo hinlegt, ist sie besonders gut für mobile Einsätze geeignet, bei denen Tempo gefragt ist.
Im Garten oder beim Camping ist manchmal zwar eine Steckdose in der Nähe, aber zu weit entfernt, um ein Kabel zu legen. Für solche Fälle ist die neue Powerstation Anker Solix C1000 Gen 2 ideal. Denn mit einer Kilowattstunde, einer hohen Leistung und zahlreichen Anschlüssen bietet sie viele Möglichkeiten. Dazu ist sie schnell aufgetankt, kompakt und vergleichsweise leicht.
Die Powerstation misst 38,4 × 20,8 × 24,4 Zentimeter und wiegt 11,3 Kilogramm. Damit nimmt sie wenig Platz weg und ist an ihren breiten Tragegriffen auch über größere Distanzen noch bequem zu tragen. Sie hat ein robustes, stoßfestes und standsicheres Gehäuse aus schwer entflammbarem Kunststoff. Wasserfest ist sie allerdings nicht, sie sollte also an einem trockenen Platz untergebracht werden. Da fast alle Anschlüsse keine Abdeckungen haben, ist die Powerstation auch nicht vor Staub geschützt.
Viele Anschlüsse, informatives Display
Für eine tragbare Batterie ihrer Größe hat die Anker Solix C1000 Gen 2 viele Anschlüsse. Auf der Vorderseite findet man drei USB-C-Ausgänge. Zwei davon liefern jeweils bis zu 140 Watt. Die dritte USB-C-Buchse kommt auf 15, der benachbarte USB-A-Anschluss auf 12 W. Sind beide Ausgänge belegt, bieten sie gemeinsam höchstens 20 Watt. Darunter reihen sich vier AC-Steckdosen aneinander.
Die Vorderseite beherbergt auch ein Farbdisplay, das die wichtigsten Informationen anzeigt. Mit dem benachbarten Ein-/Aus-Schalter kann man nicht nur einzelne Optionen abrufen, sondern auch einige Einstellungen vornehmen. Ansonsten dient dazu die Anker-App.
Auf der rechten Seite sitzt eine Kfz-Dose (Zigarettenanzünder-Anschluss), links sitzen ein AC-Eingang sowie eine XT60i-Buchse, um die Powerstation an einem Auto-Anschluss oder mit bis zu 600 Watt über Solarmodule aufzuladen.
Was fehlt, ist die LED-Leiste der Vorgängerin. Das ist schade, denn damit könnte man sich beim Camping eine zusätzliche Leuchte sparen. Außerdem lässt sich die neue C1000 nicht mehr mit einem Zusatz-Akku erweitern. Doch die zweite Generation macht dies durch andere Verbesserungen wett.
Stark und konkurrenzlos schnell
Zum einen kann sie dauerhaft bis zu 2000 Watt bereitstellen, bei der Vorgängerin sind es nur 1800 Watt. In Spitzen sind kurzzeitig 3000 Watt möglich. Damit kann die C1000 Gen 2 auch leistungshungrige Geräte wie Wasserkocher versorgen, was für eine so kompakte Powerstation außergewöhnlich ist.
Wenn es darauf ankommt, kann man die Anker Solix C1000 Gen 2 mit 1600 Watt Wechselstrom aufladen. Eine komplett entleerte Batterie ist dann in etwas weniger als 50 Minuten wieder zu 100 Prozent gefüllt. Das macht ihr aktuell keine Konkurrentin nach, aber man sollte das Highspeed-Laden nicht zur Regel machen, weil es den Akku schneller altern lässt.
Lange Lebensdauer und leise
Da es sich um eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LiFePO₄) handelt, ist die Lebensdauer der C1000 Gen 2 aber grundsätzlich hoch. Nach 4000 Ladezyklen soll sie noch mindestens 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität haben, was laut Anker einer regelmäßigen Nutzung von etwa zehn Jahren entspricht. Wer die Lebensdauer optimieren möchte, kann in der zugehörigen App nicht nur die Ladeleistung reduzieren, sondern auch Lade- und Entladegrenzen setzen, um die Batterie zu schonen.
Wenn beim Auf- oder Entladen Höchstleistungen abgerufen werden, macht sich der Lüfter deutlich bemerkbar. Ansonsten ist die Powerstation sehr leise. Lädt man nur Laptops et cetera, hört man überhaupt nichts. Im Test entlockte auch ein angeschlossener Toaster mit 1100 Watt der C1000 Gen 2 nur ein kaum wahrnehmbares Surren. Für die Sicherheit hat die Batterie neben einem Überspannungsschutz ein Überwachungssystem, das laut Hersteller bis zu 100 Mal pro Sekunde die Temperatur misst, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Sparen mit dynamischen Tarifen
Hat man einen dynamischen Stromtarif, lassen sich im TOU-Modus Zeiten mit günstigen Preisen festlegen, an denen die Powerstation aufgeladen werden soll. Sind Verbraucher angeschlossen, übernimmt sie in Hochpreisphasen deren Versorgung. Zusätzlich kann man Zeitspannen einstellen, in denen die Batterie schnell geladen werden soll - idealerweise, wenn der Strompreis besonders niedrig ist.
Leider kann man bisher keine Anbieter einbinden, um die Zeitpläne automatisch anpassen zu lassen. In Deutschland steht auch noch nicht die Funktion zur Verfügung, bei der die Batterie rechtzeitig vor einem heranziehenden Unwetter vollgetankt wird. Man kann aktuell lediglich einstellen, wie viel Prozent der Kapazität für Notfälle reserviert ist.
Hohe Effizienz, USV-tauglich
Die Effizienz der Powerstation ist ausgezeichnet. Beim Laden werden aus 1000 Watt Netzleistung etwa 900 Watt tatsächlich im Akku gespeichert. Der Rest geht vor allem bei der Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom verloren. Beim Entladen können ebenfalls ungefähr 90 Prozent der gespeicherten Energie wieder abgegeben werden. Über AC-Ausgänge ist die nutzbare Energie etwas geringer, weil der Wechselrichter zusätzliche Verluste verursacht.
Schließlich hat Anker noch die USV-Reaktionszeit von 20 auf 10 Millisekunden verbessert. Das heißt, die Powerstation kann jetzt schneller bei Stromausfällen die Versorgung von Geräten übernehmen. Das genügt für viele PCs, um Abstürze zu vermeiden, besonders empfindliche Elektronik wie Server sollte man ihr aber nicht anvertrauen.
Fazit
Die Anker C1000 Gen 2 ist eine der besten Powerstations mit einer Kilowattstunde Kapazität. Sie ist leicht und kompakt, vielseitig und leistungsstark. Wenn es auf die Geschwindigkeit ankommt, ist sie aktuell unschlagbar. Sie ist zum Glück auch nicht so teuer wie Ankers unverbindliche Preisempfehlung von knapp 1000 Euro. Derzeit bietet sie der Hersteller für rund 650 Euro an. Benötigt man die genannten Verbesserungen nicht, ist die Vorgängerin eine interessante Alternative, die man für rund 500 Euro bekommt.
