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Ecoflow Wave 2 ausprobiert Diese mobile Klimaanlage kühlt und heizt gut

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Die Ecoflow Wave 2 ist eine mobile 2-Kanal-Klimaanlage.

Die Ecoflow Wave 2 ist eine mobile 2-Kanal-Klimaanlage.

(Foto: kwe)

Die Ecoflow Wave 2 ist eine kompakte, mobile Klimaanlage, die zu Hause kleinere Räume oder im Campingurlaub Zelt, Anhänger oder Wohnmobil, mit oder ohne Akku kühlen und heizen soll. Im Praxistest macht sie das unter den richtigen Voraussetzungen gut, vor allem, wenn man noch etwas investiert.

Die Sommer werden heißer, die Zahl der sogenannten tropischen Nächte mit Temperaturen nicht unter 20 Grad nimmt stetig zu. Seit Beginn der Messungen sei es noch nie so heiß wie in den vergangenen fünf Jahren gewesen, sagte RTL-Wetterexperte Christian Häckl Ende August 2022. Der Mai war zwar noch recht frisch, aber jetzt nähern sich die Temperaturen schon 30 Grad, und ein erneuter Hitze-Sommer scheint sich anzubahnen.

Nicht nur fest eingebaute, sondern auch mobile Klimaanlagen liegen daher im Trend. Besonders effizient sind diese aber nicht, wie der jüngste Test von Stiftung Warentest ergab. Auch der Testsieger unter den Monoblöcken kam über eine ausreichende Bewertung nicht hinaus. Entsprechend neugierig war ntv.de, ob die brandneue Ecoflow Wave 2 das besser macht, die obendrein auch noch mit einem Akku betrieben werden und an kalten Tagen heizen kann.

Schick und robust

Die Klimaanlage mit Schläuchen, Adaptern und dem großen Akku, auf den sie aufbockt.

Die Klimaanlage mit Schläuchen, Adaptern und dem großen Akku, auf den sie aufbockt.

(Foto: kwe)

Das rund 1200 Euro teure Gerät ist mit 518 × 297 × 336 Millimetern für eine Klimaanlage ziemlich kompakt ausgefallen. Mit einem Gewicht von 14,5 Kilogramm kann man sie auch problemlos tragen, solange die Wege nicht allzu weit sind.

Das grau-schwarze Design der Wave 2 ist im Vergleich zu den üblichen weißen Langweilern ziemlich schick ausgefallen. Die Verarbeitung ist trotz des massiven Plastikeinsatzes recht hochwertig, und das Gerät ist nach IPX4 sogar gegen Spritzwasser geschützt.

Teurer Zusatz-Akku

Das ist auch notwendig, denn die Klimaanlage soll nicht nur zu Hause zum Einsatz kommen, sondern auch unterwegs Wohnmobile, Campingwägen oder Zelte kühlen und heizen. Da hat man allerdings selten oder gar nicht eine Steckdose zur Verfügung, weshalb die Wave 2 ohne Akku nur bedingt für den mobilen Einsatz taugt.

Am Zusatz-Akku kann man auch Smartphones und andere Geräte aufladen.

Am Zusatz-Akku kann man auch Smartphones und andere Geräte aufladen.

(Foto: kwe)

Die zugehörige Ansteck-Batterie (NMC) mit einer Kapazität von 1159 Wattstunden (Wh) schlägt allerdings gleich mit knapp 800 Euro zu Buche, wodurch sich der Preis auf stolze 2000 Euro erhöht. Und mit zusätzlichen 7,8 Kilo steigt auch das Gewicht der Klimaanlage in anstrengende Regionen.

Alternativ kann man auch eine Powerstation einsetzen, im Test verwendete ntv.de die Ecoflow Delta mini. Dafür muss man allerdings auch mindestens 1000 Euro hinblättern - mobiles Kühlen und Heizen ist kein günstiges Vergnügen.

Ein Solarpanel kann die Wave 2 mit kostenlosem Strom versorgen, aber nicht alleine antreiben. Um Schwankungen auszugleichen, muss dafür der Zusatz-Akku angeschlossen sein. Das Gleiche gilt für den Betrieb am Auto-Anschluss.

Umweltfreundliches Kühlmittel

In der App kann man alles übersichtlich und einfach an einem Ort regeln und kontrollieren.

In der App kann man alles übersichtlich und einfach an einem Ort regeln und kontrollieren.

(Foto: kwe)

Die Wave 2 ist praktisch aus der Verpackung heraus betriebsbereit und kann sofort eingesetzt werden. Gekühlt wird sie von dem umweltfreundlichen Mittel R290 (Propan). Kondenswasser wird normalerweise automatisch verdunstet, kann aber bei Bedarf auch abgelassen werden. Gesteuert wird die Wave 2 über Tasten unter ihrem Display oder über die App. Beide Varianten sind einfach, die App ist aber besonders übersichtlich und bequem zu handhaben.

Basteln für die Effizienz

Im Test musste die Klimaanlage ein knapp 15 Quadratmeter großes Zimmer kühlen. Das ist etwas größer als Ecoflow mit 10 Quadratmetern vorgibt, als Problem hat sich das aber nicht erwiesen. Denn statt die Schläuche für Ab- und Zuluft einfach aus dem gekippten Fenster zu hängen, ließ ntv.de eine ins offene Fenster passende Plexiglasscheibe mit zwei Löchern für Anschluss-Flanschen zuschneiden. Magnetklebebänder an Scheibe und Fensterrahmen ermöglichen, sie schnell anzubringen oder abzumontieren. Die Idee stammt von Klimaanlagen-Guru.

So arbeitet die Wave 2 so effizient wie möglich, da die ausgeblasene heiße Luft nicht gleich wieder nach innen strömt. Von Vorteil ist auch der zweite Schlauch für die Zuluft, den viele günstigere Geräte nicht haben. Er verhindert, dass ein Unterdruck entsteht, der warme Außenluft "ansaugt". Damit wird der Spaß nochmal um etwa 150 Euro teurer, aber es lohnt sich.

Die Konstruktion ist effektiv und schnell auf- und abgebaut.

Die Konstruktion ist effektiv und schnell auf- und abgebaut.

(Foto: kwe)

Ecoflow liefert eine Platte mit zwei Öffnungen normalerweise mit, das getestete Vorserien-Gerät kam allerdings ohne. Der Aufwand wär vermutlich aber kaum geringer ausgefallen, da die Ecoflow-Platte auf die eine oder andere Weise ergänzt werden muss, um dicht abzuschließen.

Der zweite Schlauch macht einen großen Unterschied

Eine Klimaanlage mit einem ähnlichen Prinzip nannte Warentest als gute Alternative zu fest installierten Split-Geräten. Leider gäbe es nur wenige andere 2-Kanal-Monoblöcke, zumal keine mobilen, schrieben die Tester. Nun, die Wave 2 ist so ein Gerät. Und die mobile 2-Kanal-Klimaanlage hat die Erwartungen weitgehend erfüllt.

Spannend war vor allem, ob der Akku ausreicht, um eine erholsame, kühle Nacht zu ermöglichen. Tropische Temperaturen standen dafür nicht zur Verfügung, aber ein immerhin mehr als 25 Grad warmes Zimmer, das auf 18 Grad gebracht werden sollte. Die Außentemperatur betrug 24 Grad.

Langer Akkubetrieb nur im Eco-Modus

Mit etwas Glück hält der Akku sieben Stunden durch.

Mit etwas Glück hält der Akku sieben Stunden durch.

(Foto: kwe)

Möglich war die Kühlung über einen entsprechend langen Zeitraum nur im Eco-Modus. Das heißt vor allem, dass die Anlage länger braucht, um das Zimmer herunterzukühlen. So erreichte sie erst nach zwei Stunden etwa 19 Grad, 18 Grad wurden nie gemessen. Nach mehr als fünf Stunden war der Akku aber immer noch fast zu einem Viertel gefüllt. Das ist eine ziemlich gute Leistung.

Ecoflow gibt 10 Grad Abkühlung von 30 auf 20 Grad in fünf Minuten an. Das gilt aber nur für höchstens 10 Quadratmeter große Räume mit wahrscheinlich sehr niedrigen Decken. Wenn es sein muss, kühlt die Wave 2 aber tatsächlich sehr schnell. Der Stromverbrauch ist dann allerdings so hoch, dass man das im Akkubetrieb besser bleiben lässt.

Recht leiser Nacht-Modus

Bis zu 300 Watt zog die Klimaanlage dauerhaft auf Höchstleistung. Im Eco-Modus waren es mit längeren Pausen knapp 220 Watt. Nicht ganz so sparsam, aber mit weniger als 50 Dezibel Lautstärke fürs Schlafzimmer geeignet, ist der Nacht-Modus, der im Test bis zu 240 Watt bezog. Bei höheren Temperaturen sind entsprechend höhere Werte zu erwarten.

Insgesamt hält sich der Verbrauch in Grenzen. Ecoflow gibt bei einer maximalen Kühlleistung von 1500 Watt die Energieeffizienz (COP) mit 2,7 an, was für eine mobile Klimaanlage durchaus gut ist. Beim Heizen (max. 1800 Watt) erreicht die Wave 2 laut Hersteller die Energieeffizienz 3. Aufgrund der Jahreszeit und der höchsten einstellbaren Temperatur von 30 Grad ließ sich hier die Leistung des Geräts allerdings nur bedingt messen.

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Verbrauch hält sich in Grenzen

Bei einer Luftaustrittstemperatur von rund 48 Grad verbrauchte sie auf höchster Stufe rund 400 Watt. Sie kann jedenfalls heizen, und aufgrund der angegeben Werte kann man davon ausgehen, dass sie es ebenfalls gut macht.

Auch wenn sie relativ sparsam arbeitet, ist der Stromverbrauch der Wave 2 doch relevant. Bei 400 Watt beträgt er pro Watt 0,4 Kilowattstunden (kWh) pro Stunde. Pro Nacht kann man bei einem Strompreis von 0,33 Cent/kWh also mit Kosten von etwa 1 Euro rechnen.

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Die Umwelt freut sich, wenn man die Klimaanlage mit Solarenergie betreibt. Im Test war das bei klarem Himmel möglich, indem mit dem Solarpanel die Powerstation über Tag aufgeladen wurde, die dann abends den Akku der Wave 2 für die Nacht auftankte. Ob sich die Anschaffung der Zusatzgeräte ökonomisch lohnt, steht auf einem anderen Blatt.

Fazit

Die Ecoflow Wave 2 ist eine mobile Klimaanlage, die fast so gut und effizient arbeitet, wie ein fest eingebautes Split-Gerät. Das gilt aber nur für kleinere Räume und wenn man für eine optimale Abdichtung bei Zu- und Abluft sorgt. Das kompakte Gerät dürfte vor allem für Campingwagen und Wohnmobile, aber auch Boote eine sehr gute Lösung sein, zumal sie an kalten Tagen auch heizen kann. Die Qualität hat aber mit allen Extras einen leider entsprechend hohen Preis.

Quelle: ntv.de

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