Technik

Sauber getrennt Der Dyson WashG1 wischt anders als andere E-Mopps

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Mit der rechten Seite kommt der Dyson WashG1  an fast jede Kante ran.

Mit der rechten Seite kommt der Dyson WashG1 an fast jede Kante ran.

(Foto: kwe)

Der Dyson WashG1 saugt nicht, sondern wischt nur elektrisch, außerdem trennt er groben Dreck und Schmutzwasser. Im Praxistest überzeugt er mit einer starken Reinigungsleistung, erweist sich aber auch als sehr pflegebedürftig.

Dyson verkauft längst nicht mehr nur Staubsauger. Haarpflege-Produkte, Luftreiniger und Ventilatoren gehören inzwischen ebenso wie Leuchten oder seit Kurzem sogar Kopfhörer zum Sortiment der Briten. Der knapp 700 Euro teure WashG1 ist der erste elektrische Bodenwischer aus dem Hause Dyson. Wie oft bei seinen Geräten, sucht der Hersteller einen neuen Ansatz, was auch bei dem E-Mopp der Fall ist. Der Praxistest von ntv.de zeigt, dass Dyson das grundsätzlich gut gelungen ist, aber für den Nachfolger noch Luft nach oben bleibt.

Der E-Mopp nimmt in seiner Ladestation nicht viel Platz weg.

Der E-Mopp nimmt in seiner Ladestation nicht viel Platz weg.

(Foto: kwe)

Der Wash G1 ist kompakter als die meisten Konkurrenten, was unter anderem daran liegt, dass er im Gegensatz zu ihnen kein Wischsauger ist. Dyson nennt ihn zwar selbst so, aber tatsächlich wischt das Gerät den Boden nur mit zwei rotierenden Gewebe-Walzen. Lediglich das abgesonderte Schmutzwasser wird in einen Tank gesaugt. Abgesondert bedeutet beim WashG1, dass grober Dreck und Flüssigkeit mithilfe von zwei ebenfalls rotierenden Bürsten getrennt werden. Grobpartikel landen also nicht wie üblich im Schmutzwassertank, sondern in einem Behälter zwischen den Walzen. Auch das ist eine Besonderheit des Dyson-Mopps.

Erfreulicherweise hat der Bodenwischer eine ebenfalls kompakte Verpackung, die weitgehend ohne Kunststoff auskommt. Zusammengebaut ist das Gerät im Handumdrehen, denn man muss lediglich den Griff anstecken. Dazu gibt es noch eine Ladestation, die mit dem Netzteil verbunden wird.

Einfache Bedienung, aber keine gedruckte Anleitung

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Dyson WashG1
699 Euro

Eigentlich könnte man so gleich loslegen, wenn der Hersteller eine Bedienungsanleitung mitliefern würde - tut er aber nicht. Stattdessen wird man aufgefordert, die Dyson-App zu installieren, in der man kurze Anleitungsvideos findet. Unter "Services" gibt es auch eine Bedienungsanleitung, aber nur auf Englisch und ohne Grafiken. Im Prinzip braucht man die App nur, um die Geräteaktivierung vorzunehmen. Aber das kann man auch auf Dysons Website erledigen, wo man auch eine ausführliche deutsche Bedienungsanleitung herunterladen kann.

Wie man mit dem E-Mopp arbeitet, hat man schnell begriffen, denn es ist extrem einfach. Am Griff hat das Gerät ein kleines Display, auf dem man die wichtigsten Informationen sieht. Das sind vor allem drei Reinigungsstärken, die sich durch unterschiedlich hohe Feuchtigkeitsgrade unterscheiden. Man wählt sie über eine Taste aus, die ins Display integriert ist. Darunter befindet sich eine weitere Taste, die man drückt, wenn zum Aufwischen von hartnäckigem Schmutz besonders viel Wasser benötigt wird. Die rote Taste ist der Ein-/Ausschalter.

Über den Walzen sitzt eine abnehmbare Einheit mit Frisch- und Schmutzwassertank. Bevor man auf Wisch-Mission geht, muss man nur noch den Frischwasser-Tank füllen. Wie viel oder welches Reinigungsmittel dazu kommt, bleibt die eigene Entscheidung, Dyson macht dazu keine Angaben.

Stark an Kanten, etwas zu hoch für Möbel

Warum die Anzeige beim Saugen Kopf steht, weiß nur Dyson.

Warum die Anzeige beim Saugen Kopf steht, weiß nur Dyson.

(Foto: kwe)

Obwohl der WashG1 kompakt ist, ist er vollgetankt mit rund 5 Kilogramm kein Leichtgewicht. Für eine gründliche Reinigung ist allerdings ein entsprechender Druck nötig und mit Unterstützung der motorisierten Rollen lässt sich der E-Mopp mühelos durch die Wohnung manövrieren.

Dabei zeigt er sich nicht nur in Kurven gelenkig, er kann sich auch relativ flach machen. Doch unter Möbeln, die weniger als 17 Zentimeter Luft lassen, kann er nicht wischen. Kanten stellen den Bodenwischer dagegen selten vor ein Problem, solange man sie mit seiner rechten Seite ansteuert. Denn dort reichen die Walzen fast bis zum Rand.

Er kriegt fast alles weg

Unter niedrigen Möbeln kann man mit dem WashG1 nicht wischen.

Unter niedrigen Möbeln kann man mit dem WashG1 nicht wischen.

(Foto: kwe)

Dort, wo der Dyson WashG1 hinkommt, macht er gründlich sauber. Probleme bereiten ihm lediglich tiefe Ritzen zwischen Dielen, da ihm eine Saugfunktion fehlt. Ansonsten genügt meistens schon die erste Stufe, den Maximal-Modus benötigt man nur selten. Im Test musste die Taste beispielsweise für eingetrockneten Ketchup und Senf gedrückt werden, was für jeden Mopp eine Herausforderung ist.

Ein "Frühstücksdesaster" bestehend aus Milch, Zerealien und einem zerplatztem rohen Ei wischte der E-Mopp in wenigen Sekunden auf Stufe 1 auf, nachdem die großen Eierschalen manuell entfernt waren, Flüssigkeit war schließlich schon reichlich vorhanden.

Die Auffangschale zu entleeren, bleibt einem nicht erspart.

Die Auffangschale zu entleeren, bleibt einem nicht erspart.

(Foto: kwe)

Das führte allerdings dazu, dass der Auffangbehälter fürs Grobe nach dem Aufwischen auch ziemlich nass war. Das ist kein Problem, auch der kleine Korb hält dicht. Die Pampe darin macht nur die Wartung unangenehmer, die ohnehin schon vergleichsweise aufwendig ist.

Wartungsarm geht anders

Man muss Auffangschale und Schmutzwasserbehälter nämlich entleeren und gegebenenfalls Frischwasser nachfüllen, bevor man über die Max-Taste die Selbstreinigung startet, wenn der E-Mopp in der Ladestation parkt. Die wiederum arbeitet ausgezeichnet, nach wenigen Minuten waren Walzen und Bürsten fast perfekt sauber.

Die Selbstreinigung macht einen guten Job.

Die Selbstreinigung macht einen guten Job.

(Foto: kwe)

Damit ist die Arbeit eigentlich erledigt, aber nur, wenn man den Bodenwischer regelmäßig, ohne längere Pausen einsetzt. Denn nach der Selbstreinigung sind die Walzen noch feucht und man muss sie zum Trocknen ausbauen, wenn sie nicht gammeln sollen. Andere Geräte können das über ein Heizgebläse in der Station selbst erledigen. Zudem muss man einen Platz finden, wo Walze und eventuell die Auffangschale trocknen können.

Am besten oft und kurz

Der Dyson WashG1 ist daher dann am besten, wenn er oft und kurz eingesetzt wird. Wer einmal die Woche die gesamte Wohnung feudeln möchte, stößt möglicherweise auch durch die Akku-Kapazität an Grenzen. Maximal 35 Minuten hält die Batterie durch, was laut Dyson für bis zu 290 Quadratmeter ausreichen soll. Das ist jedoch nur bei minimaler Verschmutzung vorstellbar, die Hälfte ist realistischer. Wie lange man noch wischen kann, sieht man auf dem Display.

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Alternativ kann man sich einen Wechsel-Akku zulegen. Auf Dysons Website ist er bisher aber nicht erhältlich, der Preis ist also noch unbekannt. Die Mikrofaser-Walzen müssen laut Dyson etwa alle sechs Monate gewechselt werden, man sieht auf dem Display, wenn es Zeit dafür ist. Auch hier gibt es noch keinen Preis. Nur für die vordere Schmutzbürsten-Leiste wird er genannt, knapp 15 Euro sind fällig, falls man sie austauschen muss. Das wiederum ist wie bei allen Ersatzteilen kinderleicht.

Fazit

Wer einen elektrischen Mopp sucht, weil es oft etwas aufzuwischen gibt, ist mit dem Dyson WashG1 gut bedient. Er nimmt nicht viel Platz weg, ist einfach zu bedienen und macht gründlich sauber. Eine Saugfunktion vermisst man nicht und auch die Selbstreinigungsfunktion ist prima. Allerdings muss man selbst auch noch Hand anlegen, wenn es nicht übel müffeln soll. Konkurrenten machen es da Nutzerinnen und Nutzern einfacher - und sind oft auch noch günstiger zu bekommen.

Quelle: ntv.de

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