Technik

Ende der Highspeed-Aktion O2 drosselt E-Plus-Surfer

Viele E-Plus-Kunden surfen ab Juli wieder langsamer.

Viele E-Plus-Kunden surfen ab Juli wieder langsamer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Viele E-Plus-Nutzer dürfen schon bald nicht mehr mit Highspeed im mobilen Internet surfen. Telefónica macht Ernst und drosselt die Geschwindigkeiten auf das vertraglich vereinbarte Niveau. Betroffen sind auch Kunden von Aldi & Co.

Manche E-Plus-Nutzer werden gar nicht mehr wissen, dass ihr mobiles Internet viel schneller ist als eigentlich in ihrem Vertrag steht. Denn im Dezember 2013 startete die Aktion "Highspeed für jedermann", bei der alle Kunden des Mobilfunkanbieters die maximale Surf-Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) erhielten - egal, welche Tarife sie gebucht hatten. Seitdem wurde die Aktion mehrmals verlängert - auch nachdem der spanische O2-Betreiber Telefónica E-Plus 2014 übernommen hatte. Doch jetzt soll endgültig Schluss mit Tempo-Lustig sein, berichtet "Golem.de".

Ab dem 1. Juli 2016 erhalten alle Nutzer des E-Plus-Netzes nur noch die im jeweiligen Tarif festgelegte maximale Downloadgeschwindigkeit, teilte Telefónica dem Tech-Blog mit. Wer dann weiter auf der Überholspur surfen möchte, muss in einen anderen Tarif wechseln oder eine entsprechende Option hinzubuchen. Betroffen von der Drossel-Aktion sind laut "Golem.de" auch die Kunden aller Mobilfunkanbieter, die das Netz von E-Plus verwenden. Dazu gehören unter anderem Aldi Talk, Simyo, Base und Blau.

Netzwechsel mit möglichen Vor- und Nachteilen

Telefónica bereitet derzeit die Zusammenlegung der LTE-Netze seiner beiden Mobilfunkanbieter vor. Das 4-G-Netz von E-Plus mit 1800 Megahertz (MHz) werde schrittweise bis zum 30. Juni abgeschaltet, schreibt "4G.de". Die Frequenz wird dann von Vodafone übernommen. Die Übergabe der 1800-MHz-Frequenz war eine der Bedingungen, damit den Italienern die Zusammenlegung von O2 und E-Plus genehmigt wurde.

O2 verwendet vor allem die 800-Megahertz-Frequenz, die laut "LTE-Verfügbarkeit.com" in ländlichen Gebieten eine große Reichweite bietet und in Städten gut Gebäude durchdringen kann. Außerdem kommt zur Kapazitätserweiterung in stark frequentierten Bereichen wie Bahnhöfen und Flughäfen die 2600 MHz-Frequenz zum Einsatz. "4G.de" erwartet, dass insgesamt die Übertragungsrate im Netz von Telefónica etwas sinkt, weil sich nach der Zusammenlegung mehr Nutzer eine Zelle teilen müssen. Für E-Plus-Nutzer könnte sich vor allem im ländlichen Bereich der Empfang durch den Netzwechsel verbessern. Möglich ist aber auch das Gegenteil, wenn das O2-Netz in ihrer Region noch nicht so gut ausgebaut ist.

Quelle: ntv.de, kwe

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