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Recht preiswert, viele Optionen Waipu.tv ist eine starke Alternative zu Kabelfernsehen

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Der kompakte Waipu.tv 4K Stick mit Fernbedienung.

Der kompakte Waipu.tv 4K Stick mit Fernbedienung.

(Foto: kwe)

Seit dem 1. Juli müssen sich Mieter zwischen einem neuen Kabel-TV-Vertrag oder Alternativen entscheiden. Eine Möglichkeit ist Waipu.tv, das über den Internetanschluss eine breite Palette an Live-Sendern und abrufbaren Inhalten anbietet. Im Praxistest zeigt der Dienst viele Stärken und nur wenig Schwächen.

Am 1. Juli endete das sogenannte Nebenkostenprivileg, womit Vermieter ihren Mietern keinen Kabelanschluss mehr aufzwingen können. Das bedeutet, dass Betroffene entweder mit dem bisherigen Anbieter einen neuen Vertrag abschließen oder sich eine Alternative für den TV-Empfang suchen müssen. ntv.de hat Waipu.tv ausprobiert, das über Internet nicht nur Live-Sender, sondern auch zahlreiche abrufbare Inhalte anbietet. Der Test zeigt, dass die Kabel-Konkurrenz sich anstrengen muss, um mit dem deutschen Streamingdienst mithalten zu können. Das gilt auch für den Preis.

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ntv.de hat das Angebot mit dem waipu.tv 4K Stick getestet, der einzeln rund 60 Euro plus 5 Euro Versand kostet. Man kann den Dienst aber auch mit Apps auf dem Smart-TV, Smartphone, Tablet oder über den Web-Player des Anbieters auf Mac-Rechnern und Windows-PCs nutzen. ntv.de hat die App auf einem Samsung-Fernseher und einem Android-Smartphone installiert.

Attraktive Preise

Mit dem Comfort-Paket erhält man für knapp 7,50 Euro im Monat 199 Sender, von denen 164 HD-Qualität bieten. Dazu gehören allerdings nicht die Angebote von RTL und Pro7/Sat.1. Man kann auf zwei Geräten gleichzeitig streamen und 50 Stunden über waipu.tv-Server Sendungen aufzeichnen.

Mit Perfect Plus sieht man insgesamt 267 Sender. 252 davon haben HD-Auflösung, RTL und Pro7/Sat.1 sowie 67 Pay-TV-Angebote sind auch dabei. Man kann 100 Stunden aufzeichnen und 4 Geräte gleichzeitig nutzen.

Beide Pakete sind monatlich kündbar. Wenn man sich zwei Jahre bindet, zahlt man in dieser Zeit für Perfect Plus knapp 10 Euro pro Monat, danach 13 Euro. Man kann auch den Waipu.tv 4K Stick zum Perfect-Plus-Paket hinzubuchen. Der Aufpreis von monatlich drei Euro lohnt sich aber nur, wenn man das Angebot nach der einjährigen Mindestlaufzeit kündigt. Drei Euro extra monatlich sind auch fällig, wenn man Waipu.tv unterwegs übers mobile Internet konsumieren möchte.

Der Stick hat seine Vorteile

Nutzt man den Stick, ist er schnell eingerichtet, wenn man ein Android-Smartphone hat. Denn dann kann man das Google-Konto und WLAN-Verbindung einfach übertragen. Allgemein hilft die Smartphone-App auch am Fernseher. Unter anderem kann man hier Ordnung in die Programm-Liste bringen und per Chromcast-Funktion Inhalte vom Handy auf den Stick streamen.

Mit der Smartphone-App kann man die Senderliste bequem und schnell nach eigenem Geschmack ordnen.

Mit der Smartphone-App kann man die Senderliste bequem und schnell nach eigenem Geschmack ordnen.

(Foto: kwe)

Die Vorteile des Sticks liegen vor allem darin, dass man Apps installieren kann. Er läuft mit Android TV, wodurch man mit dem Google Play Store ein großes Angebot hat, unter anderem für RTL+ und andere Streamingdienste. Für Netflix und Youtube findet man auf der sehr gelungenen Fernbedienung schon eine Taste, die Anwendungen sind wie Amazon Prime und Mediatheken vorinstalliert.

Für Spiele lassen sich auch Controller mit dem Stick koppeln, ntv.de hat problemlos einen Xbox-Controller verbunden. Allerdings bietet der Stick nur wenig Speicherplatz, nach Inbetriebnahme standen im Test etwas mehr als 3 GB zur Verfügung. Ansonsten ist das Gerät gut ausgestattet, reagiert gewöhnlich schnell und hat beim Streamen von 4K-Inhalten keine Probleme.

Die Fernbedienung hat auch eine Taste, um dem Google Assistant Sprachbefehle zu erteilen oder Fragen zu stellen. Den Versuch, den Stick damit zu steuern, hat ntv.de aber schnell aufgegeben. Mehr als zur Startseite zu gelangen oder Youtube zu öffnen, war kaum drin, man kann so nicht mal einzelne Sender aufrufen. Nützlicher sind hier die Ziffern der Fernbedienung, mit denen man TV-Sender direkt ansteuern kann.

Großes Angebot, aber übersichtlich

Egal, ob App oder Stick, man hat grundsätzlich die Auswahl zwischen Live-Fernsehen samt Programm-Übersicht, Aufnahmen und der Waiputhek. Aufnahmen kann man entweder aus einer laufenden Sendung, der Programm-Übersicht, mit der Fernbedienung des Sticks oder der App starten. Das große Angebot mag Waipu.tv zunächst etwas unübersichtlich wirken lassen, aber man findet sich schnell zurecht.

Die Waiputhek ist zum Stöbern da und hat auf der Fernbedienung des Sticks ebenfalls eine eigene Taste. Hier findet man unter anderem "Das Beste aus TV & Mediatheken", alle oder nach Sendern geordnete Mediatheken, die "Serie der Woche" und andere Serien-Vorschläge sowie Inhalte nach Themen geordnet. Das ähnelt Amazon Prime und anderen Streamingdiensten, ist aber gelungen.

Sehr gute Bildqualität, Ton holt auf

Die Startseite gleicht in der App einem Gemischtwarenladen an Empfehlungen. Beim Stick ist sie ordentlicher. Unter beliebten Apps findet man seine Lieblingssender, die man am einfachsten in der Smartphone-App bestimmt sowie Highlights aus Mediatheken und die Option, die zuletzt gesehene Sendung fortzusetzen.

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Die Bildqualität ist sehr gut, zum High-End-Glück fehlen lediglich Dolby Vision, HDR 10+ oder Dolby Atmos. Seit Februar beherrscht Waipu.tv Dolby Audio 5.1, Original-Ton und Untertitel, sofern ein Dienst dies anbietet. Der Stick unterstützt sogar Dolby Atmos bei entsprechenden Angeboten, man muss dies seltsamerweise in den Ton-Einstellungen aber erst freigeben.

Fazit

Waipu.tv kann locker Kabelfernsehen ersetzen, Voraussetzung ist lediglich eine gute Internetverbindung. Das Angebot ist speziell beim Perfect-Plus-Paket für knapp 13 Euro enorm, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Kombinationen mit Netflix, Wow oder DAZN machen Waipu.tv noch attraktiver. Wer kein Smart-TV hat oder alles gerne an einem Platz hat, findet im 4k Stick ein leistungsstarkes Gerät.

Quelle: ntv.de

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