Keines unter 1000 Euro Warum die neuen iPhones so furchtbar teuer sind
08.09.2022, 17:09 Uhr
Das günstige iPhone 13 mini wurde durch ein teures iPhone 14 Plus ersetzt.
iPhones waren schon immer teuer. Aber jetzt kostet sogar das günstigste neue 14er-Modell rund 1000 Euro, denn Apple hat die Euro-Preise saftig erhöht. Dafür gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe, einer davon dürfte sein: Das Unternehmen kann es sich erlauben.
Als Tim Cook & Co. die Preise der neuen iPhone-14-Serie und der anderen vorgestellten Geräte verkündeten, nahm das Publikum zunächst angenehm überrascht zur Kenntnis, dass trotz der aktuellen Krisen die Preise praktisch unverändert geblieben sind. Doch dann wurden die Euro-Preise bekannt, und die sind alles andere als konstant geblieben.
Das iPhone 14 mit 6,1 Zoll großem Bildschirm und 128 Gigabyte (GB) kostet jetzt 999 Euro, der Vorgänger war in dieser Variante noch für 100 Euro weniger zu haben. Für das iPhone 14 Pro muss man jetzt mindestens 1299 Euro hinblättern, das iPhone 13 Pro ging vor einem Jahr für 1149 Euro an den Start. Der Preis für das Pro Max kletterte sogar um 200 Euro auf 1449 Euro.
Eklatante Euro-Schwäche
Warum ist das so? Warum hat Apple nicht an den Dollar-Preisen geschraubt, bittet aber die Europäer viel kräftiger als bisher zur Kasse? Der wahrscheinlich wichtigste Grund dürfte die Euro-Schwäche im Vergleich zum Dollar sein. Vor einem Jahr bekam man für einen Euro noch 1,18 Dollar, jetzt ist der Wechselkurs etwa 1:1.
Das bedeutet, dass Apple die Preise eigentlich nur an die Realität angepasst hat, die für den Euro-Raum eben nicht allzu gut aussieht. Höhere Kosten für Rohstoffe, Komponenten, Produktion und Transport hat der Konzern dagegen offenbar noch nicht (vollständig) weitergegeben. Ansonsten hätte er auch die US-Preise anheben müssen.
100 Dollar mehr hätten es schon sein können
Der anerkannte Apple-Analyst Ming-Chi Kuo hatte im August damit gerechnet, dass der durchschnittliche Verkaufspreis der iPhone-14-Serie aufgrund der schwierigen Bedingungen um 15 Prozent auf 1000 bis 1050 US-Dollar steigen würde. Dan Ives von Wedbush Securities erwartete laut "MacRumors" zumindest für die Pro-Modelle einen Preisanstieg um 100 Dollar. Für das Standard-Modell sah er dagegen keine Veränderung.
Apple ist nicht der einzige Hersteller, der mit höheren Kosten in fast allen Bereichen zurechtkommen muss, mehr oder weniger geht es allen so. Die meisten müssen wegen schlechterer Verhandlungspositionen wahrscheinlich sogar deutlich schlechtere Konditionen von Zulieferern, Fabriken und Speditionen akzeptieren.
Aber sie geben die Kosten nicht unbedingt an ihre Kunden weiter. Samsung beispielsweise hat kürzlich das Galaxy Z Fold 4 und das Galaxy Z Fold Flip 4 zu unveränderten Preisen auf den Markt gebracht. Der Unterschied ist vermutlich, dass Apple sich das erlauben kann oder zumindest davon ausgeht, dass es das kann.
Quelle: ntv.de