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Dreame X50 Ultra Complete Wenn alles glattläuft, ist dieser Saug-Roboter die beste Wahl

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Der Dreame X50 Ultra Complete kümmert sich um ein kleines Malheur.

Der Dreame X50 Ultra Complete kümmert sich um ein kleines Malheur.

(Foto: kwe)

Der Dreame X50 Ultra Complete ist der Hindernisläufer unter den Saug-Wisch-Robotern, er überwindet hohe Türschwellen und duckt sich unter niedrigen Möbeln. Wenn alles glattläuft, macht der Luxus-Haushaltshelfer auch richtig gut sauber.

Saug-Roboter können enorm praktisch sein und Nutzerinnen und Nutzern viel Hausarbeit abnehmen. Allerdings lassen sie oft Schmutz liegen, weil sie nicht jeden Winkel der Wohnung erreichen können. Neben Ecken und Kanten halten sie vor allem hohe Schwellen und niedrige Möbel davon ab, ihren Job komplett zu erledigen. Der brandneue Saug-Wisch-Roboter Dreame X50 Ultra Complete soll sich von solchen Hindernissen aber nicht stoppen lassen. ntv.de hat ausprobiert, ob das stimmt.

Komplett mit Station

Der X50 Ultra darf sich nicht nur wegen sehr viel mitgeliefertem Zubehör zu Recht "Complete" nennen. Denn er kommt mit einer Basisstation, in der der Roboter gewartet und versorgt wird. Man muss lediglich gelegentlich den Staubsaugerbeutel wechseln sowie Schmutzwasser entleeren und frisches Wasser und Putzmittel nachfüllen. Den Rest, inklusive Mob-Reinigung und Trocknung, erledigt die Station auf Wunsch selbstständig. Sogar die Plattform, auf der der X50 Ultra parkt, macht sie bei Bedarf sauber.

Der Roboter in seiner Station.

Der Roboter in seiner Station.

(Foto: kwe)

Das hat im mehr als einmonatigen Praxistest wunderbar funktioniert, nur sehr selten waren kleinere Restverschmutzungen zu entfernen. Falls nötig, hat man aber die Möglichkeit, Einstellungen selbst vorzunehmen, beispielsweise Wassermenge und -temperatur bei der Mob-Reinigung zu bestimmen. Zusätzlich soll UV-Licht in der Station Bakterien den Garaus machen.

Höher klettert derzeit keiner

Das ist beeindruckend, aber nicht neu. Neu ist dagegen, dass der Roboter ausfahrbare Beine mit Rädern hat, mit denen er Türschwellen und ähnliche Hindernisse mit Höhen bis zu 4,2 Zentimetern überwinden kann. Sind sie wie bei Terrassentüren stufenförmig aufgebaut, schafft er sogar sechs Zentimeter.

Der X50 Ultra startet eine Kletteraktion.

Der X50 Ultra startet eine Kletteraktion.

(Foto: kwe)

Um unter niedrige Möbel zu gelangen, kann er außerdem seinen Turm einfahren, in dem der Lidar-Sensor sitzt, mit dem er sich orientiert und Räume vermisst. In diesem Modus orientiert er sich zusätzlich zur gespeicherten Karte mithilfe seiner Kamera und schaltet bei Dunkelheit einen hellen Scheinwerfer ein.

Gute Kartierung

Bevor man diese Funktionen ausprobieren kann, muss der Roboter zunächst die Wohnung kartieren. Dazu fährt er sie ab und registriert neben den Maßen auch Hindernisse und mittels einer nach unten gerichteten Kamera die Bodenbeschaffenheit.

Die Karten kann man jederzeit bearbeiten und anpassen.

Die Karten kann man jederzeit bearbeiten und anpassen.

(Foto: kwe)

Das dauert eine ganze Weile, aber die angelegten Karten sind ziemlich genau und der X50 Ultra erkennt zuverlässig, ob er über Hartböden oder Teppiche rollt. Im Anschluss kann man in der App nachjustieren. Das ist unter anderem nötig, falls der Roboter ein Hindernis als unüberwindbar erkannt hat, obwohl er eigentlich darüber hinwegklettern könnte. Umgekehrt kann es aber auch vorkommen, dass er sich etwas überschätzt oder Bereiche erreichen möchte, die er eigentlich meiden sollte.

Unbekannte Hindernisse, auf die der Roboter später stößt, stellen ihn normalerweise vor keine Probleme. Stellt man Möbel um, passt er seine Route an, Haustiere oder Gegenstände wie Socken oder Spielzeug umfährt er gewöhnlich zuverlässig.

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Mit kleinen Dingen wie Besteck hatte er im Test allerdings gelegentlich Schwierigkeiten und schob sie vor sich her. Auch Kabel bereiteten ihm Schwierigkeiten, vor allem, wenn sie unter Möbeln lagen und er nur seine Kamera zur Erkennung einsetzen konnte.

Starke Kletter-Leistung

Was Klettern und Ducken betrifft, lieferte der Dreame X50 Ultra dagegen zu 100 Prozent ab. Die teils mehr als 8 Zentimeter hohen Schwellen der zu reinigenden Altbauwohnung konnte er zwar nicht überwinden. Aber nachdem sie mithilfe einer selbst gebastelten Rampe auf etwas mehr als 4 Zentimeter verringert wurden, kletterte er problemlos darüber hinweg.

Da er nach dem Überqueren eines Hindernisses mit der Vorderseite auf den Boden prallt, hat das Rad dort einen Stoßdämpfer. So vermeidet der Roboter nicht nur Schäden, sondern macht bei seinen Kletterpartien auch relativ wenig Lärm.

Der Roboter fährt mit eingezogenem Laserturm unter ein Regal.

Der Roboter fährt mit eingezogenem Laserturm unter ein Regal.

(Foto: kwe)

Ob er unter Möbel passt, misst der X50 Ultra auf den Millimeter genau, 8,9 Zentimeter ist der Roboter mit eingezogenem Turm hoch. Das geht aber nicht immer gut. Im Test führte beispielsweise ein ungleichmäßiger Dielenboden dazu, dass sich der Roboter unter einem Regal festfuhr. Auch das kann man in der Karte nachträglich korrigieren.

Ausgezeichnet auf glatten Böden

Bei der Reinigungsleistung zeigten sich im Test Licht und Schatten. Auf Glattböden glänzte der X50 Ultra. Er saugte nicht nur Staub, sondern ebenfalls Reis, Haare und andere Gegenstände komplett auf, die ntv.de verteilt hatte. Auch Ecken und Kanten reinigte er mithilfe einer ausfahrbaren, rotierenden Bürste gründlich.

Ähnlich gut wischte er die Böden in schwierig erreichbaren Winkeln, indem er eine der beiden Mob-Scheiben ausfahren kann. Im Automatikmodus dosierte er die Wassermenge gut und beseitigte leichte Verschmutzungen zuverlässig.

Einen Mob kann der Roboter ausfahren, um an schwierigen Stellen zu wischen.

Einen Mob kann der Roboter ausfahren, um an schwierigen Stellen zu wischen.

(Foto: kwe)

Wie andere Roboter hat der Dreame X50 Ultra aber Schwierigkeiten mit angetrockneten zähen Flüssigkeiten wie Soßen, Ketchup oder Senf. Obwohl er sie mehrmals überfuhr, blieben Reste am Boden haften. Kaffeeflecken ließ er dagegen nicht zurück.

Randprobleme auf Teppichen

Trotz einer Saugkraft von bis zu 20.000 Pascal schwächelte der X50 Ultra auf Teppichen. Auf langflorigen haben Roboter ohnehin meist schlechte Karten, aber der Roboter hatte im Test auch mit kurzfloriger Auslegeware seine Schwierigkeiten. Das betrifft nicht seine grundsätzliche Leistung.

Von einer Mischung aus Staub, Fusseln, Haaren und Reis ließ er nur ein paar hartnäckige Fusselfasern zurück, die auch Hand-Staubsauger vor ernsthafte Problemen stellen können. Die Leistung stand auf "Turbo", eine Stufe über "Standard". Im "Max"-Modus hätte der Roboter vielleicht auch die Fusseln komplett beseitigt.

Die Reiskörner ließ er fast alle liegen.

Die Reiskörner ließ er fast alle liegen.

(Foto: kwe)

Das Problem sind Ecken und Kanten. Denn auf Teppichen bleibt die ausfahrbare Bürste inaktiv. So ließ der X50 Ultra praktisch alle an einer Scheuerleiste platzierten Reiskörner zurück - auch die einige Zentimeter entfernten. Bei kuscheligen Teppichen ergibt das Sinn, da sich die Bürste dort verheddern könnte. Auf kurzflorigen Untergründen besteht die Gefahr aber nicht. Es wäre also gut, wenn Dreame die Möglichkeit, die Bürste für die Teppichreinigung zu aktivieren, mit einem Update in die App holt.

Gelungenes Wechselspiel, praktische Extras

Ansonsten macht der X50 Ultra beim Wechselspiel zwischen Saugen und Wischen einen prima Job. So hebt er bei Bedarf die magnetisch anhaftenden Mobs automatisch an oder legt sie in der Station vorübergehend ab. Auf dem Rückweg von einem Job oder beim Wischen zieht er zusätzlich oder alleine die Bürstwalzen an. Diese wiederum muss man nur selten von langen Haaren befreien. Die Kombination von zwei Gummibürsten mit und ohne Borsten erweist sich hier als sehr effektiv. Muss man sie doch reinigen, lassen sie sich leicht abnehmen.

In der sehr umfangreichen, aber trotzdem noch übersichtlichen App findet man noch zahlreiche weitere Extras, die man nutzen kann, wenn man möchte. So gibt es eine solide hauseigene Sprachsteuerung, die aktuell aber nur auf Englisch funktioniert. Mit ihr kann man den Roboter beispielsweise in einzelne Räume schicken oder eine Sauerei an einem bestimmten Ort entfernen lassen. Alternativ kann man die Assistenten von Amazon oder Google verwenden.

Hier ließ er lediglich einige Fusselfasern zurück.

Hier ließ er lediglich einige Fusselfasern zurück.

(Foto: kwe)

Dreame bietet außerdem die Möglichkeit, die Kamera zu nutzen, um Echtzeitbilder auf dem Smartphone zu sehen. Man kann sogar aus der Ferne mit anwesenden Personen sprechen. Dafür muss man aber einverstanden sein, die persönlichen Daten auf den Servern des chinesischen Herstellers zwischenzuspeichern. Ebenso kann der Roboter Fotos von Haustieren oder Hindernissen übermitteln.

Die Laufleistung ist tadellos, normalerweise schafft der X50 Ultra mit einer Akku-Ladung problemlos etwa 100 Quadratmeter. Saugt er nur im Standard-Modus durch, sind weit mehr drin, muss er intensiv saugen und wischen, können es auch mal weniger sein. Bei Bedarf macht er eine Pause und tankt in der Station auf. Eine leere Batterie ist in etwa vier Stunden wieder aufgeladen.

Fazit

Mehr zum Thema

Der Dreame X50 Ultra Complete ist als Kletterexperte derzeit unschlagbar, auch der einfahrbare Laserturm erweitert die Reichweite des Roboters deutlich. Um die Wartung muss man sich kaum kümmern, man hat aber sehr viele Möglichkeiten, die Reinigung anzupassen.

Die Saugleistung ist auf glatten Böden ausgezeichnet, auf Teppichen schwächelt der Roboter allerdings vor allem in Ecken und an Kanten. Damit sich der Preis von derzeit rund 1400 Euro rentiert, müssen die Bedingungen für den X50 Ultra ideal sein. Ansonsten findet man günstigere Möglichkeiten, die Wohnung automatisch saugen und wischen zu lassen.

Quelle: ntv.de

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