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Testphase in zwei Ländern Whatsapp schaltet Channel-Funktion frei

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Zunächst sollen Nutzer in Kolumbien und Singapur die neue Funktion testen.

Zunächst sollen Nutzer in Kolumbien und Singapur die neue Funktion testen.

(Foto: picture alliance / AA)

Beim Messengerdienst können Organisationen und Personen schon lange ein breites Publikum über sogenannte Channels erreichen. Jetzt will auch Whatsapp eine ähnliche Funktion seinen Nutzerinnen und Nutzern freischalten. Zunächst geht das Vorhaben aber in eine Testphase.

Der Messengerdienst Whatsapp hat eine neue Funktion für das Betreiben öffentlicher Kanäle gestartet. Administratoren und Administratorinnen von Kanälen können darüber Texte, Fotos, Videos oder Umfragen an ihre Follower schicken, wie das Tochterunternehmen des Meta-Konzerns erklärte. Zunächst steht die Administratorfunktion demnach einer ausgewählten Reihe von Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem FC Barcelona zur Verfügung.

Whatsapp bietet den Angaben zufolge ein Verzeichnis aller Kanäle (englisch: Channels) an, in dem diese nach Themen gesucht werden können. Sie sind unter dem Tab "Aktuelles" zu finden. Außerdem können Kanäle über Einladungslinks betreten werden. Inhalte eines Kanals sind 30 Tage lang abrufbar. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, sollen die Channels, wie das Unternehmen auf seinem Blog schreibt, standardmäßig nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sein. Es soll aber prinzipiell möglich gemacht werden, eine solche Verschlüsselung einzustellen.

Telefonnummern und Profilfotos sowohl von Betreibern von Kanälen als auch von Followern sind für andere Nutzer nicht einsehbar. Administratoren können aber festlegen, wer ihrem Kanal folgen kann und ob ihr Kanal im Verzeichnis auffindbar sein soll oder nicht. Sie können zudem das Erstellen von Screenshots sowie das Weiterleiten von Inhalten unterbinden.

Whatsapp erklärte, dass die private Nachrichtenübermittlung die Hauptfunktion der App bleiben werde. Nutzer hätten aber schon lang nach einer Funktion für öffentliche Kanäle gefragt. Die Funktion wird zunächst in Singapur und Kolumbien verfügbar sein, "um das neue Nutzungserlebnis zu testen, zu verbessern und anzupassen". In den darauffolgenden Monaten sollen dann auch in anderen Ländern Channels aktiviert werden.

Ähnlichkeiten zu Telegram

Der Konkurrenz-Messengerdienst Telegram verfügt bereits über eine vergleichbare, umstrittene Channel-Funktion. Verschwörungstheoretiker wie beispielsweise Attila Hildmann oder auch der frühere Schlagerstar Michael Wendler konnten damit ihre kruden Mythen ungefiltert an ihre Tausenden Follower verbreiten. Auf diese Weise habe sich Telegram zu einer Plattform entwickeln können, auf der Falschinformationen oder Hetze im großen Stil verbreitet werden kann, analysiert der "Spiegel". Doch auch offizielle, staatliche Stellen nutzen den Dienst. So zum Beispiel ukrainische oder russische Amtsträger, die unter anderem Updates zum Kriegsgeschehen geben.

Eine Begrenzung der Channel-Größe gibt es bei Telegram nicht - und auch bei Whatsapp soll nur in der Einführungsphase die Anzahl der Follower begrenzt sein, berichtet der "Spiegel". Nach einer Testphase solle dieses Limit jedoch aufgehoben werden, wird das Unternehmen zitiert: "Unser Ziel ist es, dass Administratoren von Kanälen dann ein unbegrenztes Publikum erreichen können."

Quelle: ntv.de, fzö/AFP

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