Christian Lindner

Wegen der sogenannten "D-Day"-Papier-Affäre muss der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai seinen Hut nehmen. Jetzt steht sein Nachfolger fest: Ex-Justizminister Marco Buschmann, ein enger Vertrauter von Parteichef Lindner.

Eine politisch turbulente Woche endet für Christian Lindner mit einer erfreulichen Nachricht: Seine Frau Franca Lehfeldt und er erwarten ihr erstes Kind. Bis zum Geburtstermin ist es nicht mehr lang.

Als Finanzminister plädierte Lindner stets für einen harten Sparkurs. In seinem eigenen Ministerium nahm er dies offenbar nicht so ernst - zumindest was die Ausgaben für externe Berater betraf. Dort stiegen die Kosten für Beratung laut einem Bericht deutlich - wie auch insgesamt in der Bundesregierung.

Bundeskanzler Scholz äußert heftige Kritik an Christian Lindner und der FDP: Diese hätten aktiv verhindern wollen, dass die Bundesregierung erfolgreich sei. "Das ist eigentlich unfassbar". Die Grünen bezweifeln, dass Lindner nichts vom "D-Day"-Papier gewusst habe.

FDP-Chef Christian Lindner hält an seiner Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl fest. In einem Interview bedauert er zwar die jetzige Situation. Gleichzeitig macht er seiner Partei aber weiterhin das Angebot, die FDP in die Bundestagswahl zu führen.

Wer wusste über das Strategiepapier zum Ampelbruch in der FDP Bescheid? Nach Darstellung von Parteichef Lindner nur eine untere Ebene. Polit-Beobachter halten das für wenig glaubwürdig.

Den Liberalen fehlt der nötige Ernst, das zeigt ihr nun aufgetauchtes, albernes Strategiepapier. Die Freiheit als politische Idee verliert mit so einem Quatsch ihren wichtigsten Fürsprecher. Von Hendrik Wieduwilt

Der Schaden, den Christian Lindner und seine Spaßgenossen anrichten, ist viel größer als sie selbst. Nicht nur spielen sie mit ihrer Posse den Demokratie-Verächtern in die Hände. Auch wären die Ideen der FDP es wert, beachtet zu werden. Doch in welcher Regierung soll die Partei mit diesem Personal noch einen Platz finden? Ein Kommentar von Nikolaus Blome

Nach der Veröffentlichung des möglichen Zeitplans zum Ampel-Aus steht die FDP erheblich in der Kritik. Die Partei selbst geht damit unterschiedlich um. Während Generalsekretär Djir-Sarai sich und seine Partei verteidigt, fordert EU-Politikerin Strack-Zimmermann Selbstkritik.

Mehrfach leugnet FDP-Generalsekretär Djir-Sarai, dass die FDP den Koalitionsbruch geplant und intern als "D-Day" betitelt hat. Das steht allerdings im Widerspruch zu einem Dokument, das jeder auf der Partei-Webseite nachlesen kann.