Drohnen

Der Verteidigungsminister hält es mittlerweile für einen Fehler, dass er das Drohnen-Projekt "Euro Hawk" nicht früher stoppte. Der Leiter des Programms sieht das anders. Er freut sich über die Ergebnisse - obwohl die Drohne nicht fliegt.

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Wann hat er davon gewusst? Das ist die Frage, die im Mittelpunkt der Affäre um die "Euro Hawk"-Drohnen steht. Nun gerät Verteidigungsminister de Maizière weiter in Bedrängnis. Denn ein von ihm unterschriebener Vermerk bringt das Ende des Projekts ins Spiel - früher als bisher bekannt.

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Die Version von Verteidigungsminister de Maizière lautet: Vor dem 1. März hat er noch nie von Problemen bei der Zulassung der "Euro Hawk"-Drohnen gehört. Neue Dokumente lassen an dieser Erzählung allerdings erhebliche Zweifel aufkommen.

Während ein Untersuchungsausschuss das gescheiterte Drohnen-Projekt Euro Hawk unter die Lupe nimmt, schlägt Verteidigungsminister de Maiziére zu dem Thema etwas nachdenklichere Töne an. Die Drohne sei wohl übertrieben gelobt worden, gesteht er ein.

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Die Bundeswehr hat nach einem Zeitungsbericht mehr Drohnen verloren als bislang bekannt. Das Verteidigungsministerium habe demnach auf seiner Seite im Internet die Zahl der verunglückten Drohnen auf 137 nach oben korrigiert.

Der Bundestag beschließt, die Drohnen-Affäre von Verteidigungsminister de Maizière in einem eigenen Ausschuss zu durchleuchten. Zeitgleich gibt es neue Vorwürfe: Der Minister soll beim Bestellen neuer Hubschrauber für die Bundeswehr ein ganz schlechtes Geschäft gemacht haben.

Im Februar 2012 gab das Verteidigungsministerium bekannt, dass 17 Drohnen abgestürzt seien. Tatsächlich soll es zu diesem Zeitpunkt laut einem Medienbericht bereits 116 Unfälle gegeben haben. Oppositionspolitiker werfen dem Ministerium vor, das Parlament belogen zu haben. Dieses weist die Vorwürfe scharf zurück. Doch Minister de Maizière steht noch wegen eines weiteren Deals in der Kritik.

Die US-Behörden setzen Überwachungsdrohnen auch im Inland ein. Der Chef der Ermittlungsbehörde FBI sagt, diese Drohnen würden aber nur selten und begrenzt genutzt. Kritik keimt dennoch auf.

Der Besuch von US-Präsident Obama in Berlin kommt zu einem denkbar schwierigen Zeitpunkt: Das aufgedeckte Spionageprogramm "PRISM" und die Drohnen-Strategie belasten das Verhältnis mit Deutschland, vom einst auch in Berlin umjubelten Hoffnungsträger ist ein zuweilen grimmiger Kriegspräsident übrig geblieben. Entsprechend gebremst ist nun die Euphorie. Von Sebastian Schöbel

In einem ungewöhnlichen Appell sprechen sich drei Rüstungsfirmen für den Start eines gemeinsamen europäischen Drohnen-Programms aus. Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist "MALE" - ein einsatzfähiger Ersatz für den "Euro Hawk". EADS-Chef Enders zweifelt: "Je länger es dauert, desto dominanter werden die Amerikaner."

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