EZB

Mit kräftigen Kursgewinnen reagiert Europas Aktienmarkt zunächst auf die EZB-Entscheidung. Insbesondere Banken profitieren, weil EZB-Chef Draghi gleich zwei Probleme auf einmal lösen will. Doch funktioniert der Spagat mittelfristig? Von Egmond Haidt

Bislang hat die EZB weder die Inflation noch die Konjunktur richtig auf Trab bekommen - trotz Niedrigstzinsen und milliardenschweren Liquiditätsspritzen. Jetzt legt die EZB noch eins drauf. Ob das reicht? Fraglich. Ein Kommentar von Diana Dittmer

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Die niedrige Inflation macht Europas Währungshütern Sorge. Die EZB legt daher massiv nach und senkt den Leitzins auf 0,00 Prozent. Noch höhere Strafzinsen sollen Banken zu mehr Krediten zwingen. Auch bei der Billiggeldflut ist kein Ende in Sicht.

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Erst negativer Einlagezins, dann Bargeldbeschränkung. Wem nützt das? Nur den Banken, sagt Norbert Häring. Der Wirtschaftsexperte warnt vor einer "Verschwörung" zulasten der Verbraucher und Bürger. Und vor griechischen Verhältnissen.

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Werden es die Währungshüter wirklich wagen? Experten rechnen mit Blick auf den anstehenden Zinsentscheid mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen. Nach dem letzten Entscheid sackte der Dax scharf ab. Wie werden die Kurse diesmal reagieren?

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Rätsel gibt der Aktienmarkt den Anlegern auf. Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der EZB geht es zunächst deutlich nach oben mit dem Dax. Mit der Eröffnung der Wall Street bröckeln jedoch die Gewinne. Auch festere Euro hat wohl eine Mitschuld.

Bargeld lacht. Noch. Denn mit den Überlegungen zur Einführung einer Bargeldobergrenze fürchtet mancher dessen Ende nahen. Andere sehen darin ein probates Mittel gegen Schwarzarbeit und Terror. Max Otte erklärt seine Sicht der Dinge.

Die Politik der extrem niedrigen Zinsen durch die EZB schlägt belastet auch die Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland. Der Branchenverband BVR rechnet für 2016 mit einem leichten Gewinnrückgang.

EZB-Chef Draghi fährt aus Sicht der Sparkassen einen riskanten Kurs: Der Chef des Sparkassenverbands spricht am Tag vor dem nächsten Treffen der Währungshüter von einer "Sackgasse", der man "den Mut haben" müsse, "umzudrehen".

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Die EZB wird die Strafgebühren für Bankeinlagen wohl erhöhen. Über kurz oder lang werden sich die Kreditinstitute diese negativen Zinsen von den Sparern zurückholen. Dieser Enteignung entgehen Anleger am besten mit Aktien. Ein Gastbeitrag von Mark-Uwe Falkenhain