Gazastreifen

Zwei Tage nach Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen hat sich UN-Generalsekretär Ban "entsetzt" über das Ausmaß der Zerstörung geäußert. Er sprach von einem "kollektiven politischen Scheitern".

Während Israel den Truppenrückzug aus dem Gazastreifen beschleunigt, legt der deutsche Außenminister einen Fünf-Punkte-Plan zur friedlichen Lösung des Konflikts vor.

Die israelische Armee beginnt mit dem schrittweisen Abzug aus dem Gazastreifen. Zuvor hatten Augenzeugen berichtet, israelische Truppen brächten sich stattdessen nahe der Grenze zu Israel in Stellung gebracht.

Israel beschließt eine einseitige Waffenruhe im Gazastreifen. Das Land habe seine Ziele erreicht und teilweise übertroffen, sagte Ministerpräsident Olmert in einer Pressekonferenz. Die radikal-islamische Hamas sei wesentlich geschwächt worden. Schon am Sonntag wird Bundeskanzlerin Merkel zu Gesprächen nach Ägypten reisen.

Nach drei Wochen Krieg im Gazastreifen wächst die Hoffnung auf ein Ende der Kämpfe noch an diesem Wochenende. Israel erwägt dabei politischen Kreisen zufolge ernsthaft eine einseitige Feuerpause. Diese Variante werde von Israel bevorzugt, statt in eine von Ägypten vermittelte offizielle Waffenruhe mit der Hamas einzutreten.

Der Innenminister der Hamas, Said Sejjam, ist nach Angaben eines Fernsehsenders der radikal-islamischen Organisation bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden.

Bundesaußenminister Steinmeier und der palästinensische Ministerpräsident Fajjad verurteilen die israelischen Angriffe im Gazastreifen. "Die Berichte, die wir hier hören, sind erschreckend", sagte Steinmeier in Ramallah im Westjordanland. Verteidigungsminister Barak gesteht derweil einen "schweren Fehler" ein.

Die israelische Regierung hält den Gazastreifen für ausländische Journalisten gesperrt und erschwert damit massiv die Berichterstattung. Internationale Medien stützen sich für ihre Berichte auf palästinensische Reporter, die im Gazastreifen leben.

Es bewegt sich was: Knapp drei Wochen nach Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen mit bisher über 1000 Toten mehren sich die Anzeichen für eine Waffenruhe. Die Hamas lässt erstmals erkennen, dass sie bereit ist, die ägyptische Initiative für einen Stopp des Blutvergießens zu akzeptieren. Die Antwort aus Israel steht jedoch noch aus.

Bin Laden rief die Muslime in aller Welt zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen auf. Sie sollten sich dem Kampf entweder direkt anschließen oder diesen zumindest finanziell unterstützen.