Kapitulierende Hamas-Leute? Israel nimmt im Gazastreifen Dutzende Gefangene
07.12.2023, 20:04 Uhr Artikel anhören
Im Gazastreifen toben die Kämpfe weiter. Dabei nimmt das israelische Militär Dutzende Personen gefangen. Berichten zufolge sollen sich unter ihnen Hamas-Terroristen befinden.
Das israelische Militär hat Dutzende Verdächtige im Gazastreifen festgenommen. Das zeigen Videos und Fotos, die unter anderem der israelische Nachrichtensender Channel 12 verbreitete. Medienberichten zufolge sollen sich unter den Gefangenen Terroristen der Hamas und der Terrororganisation Islamischer Dschihad befinden, die sich den israelischen Truppen ergeben haben sollen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Auf den Aufnahmen, die im Netz zirkulieren, sind Männer zu sehen, die in Unterwäsche auf dem Boden hocken. Teilweise sind ihre Hände auf dem Rücken gefesselt. Personen in israelischen Uniformen sind ebenfalls zu sehen. Ein Bild zeigt, wie eine Gruppe Gefangener auf der Ladefläche eines Militärfahrzeugs transportiert wird. Laut dem Verifizierungsteam von RTL/ ntv sind die Aufnahmen aktuell. Demnach stammt zumindest eines der Fotos aus der Stadt Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens. Der israelische Journalist Almog Boker schrieb auf Twitter, dass "mehr als Hundert Terroristen" gefangen genommen worden seien. Demnach hätten sich einige der Kämpfer selbst gestellt.
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, die Viertel Dschabalia und Schedschaija im Norden des Gazastreifens seien "Hochburgen von Terroristen und wir kämpfen gegen sie". Wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme, werde untersucht, um zu klären, "wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht". Man nehme alle fest und verhöre sie. Berichte, denen zufolge Hamas-Terroristen sich angesichts heftiger Kämpfe im Gazastreifen massenweise ergeben haben sollen, wurden von palästinensischer Seite zurückgewiesen. Es wurden auch Vorwürfe laut, die israelische Armee habe Zivilisten in UN-Unterkünften festgenommen und gedemütigt.
Israel sprach am Nachmittag von heftigen Kämpfen im Gazastreifen. Dutzende Stellungen der Hamas seien in Chan Junis angegriffen worden, teilte die Armee mit. In Dschabalia hätten Soldaten ein Militärgelände der Hamas angegriffen und dabei ebenfalls mehrere Terroristen getötet. Auf dem Areal fand das Militär eigenen Angaben nach Tunnel und Waffen. Auch Israels Marine habe wieder Hamas-Stellungen im Gazastreifen beschossen.

(Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
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Bei den Bodeneinsätzen wurde im Tagesverlauf der Sohn von Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot getötet, der Israels Kriegskabinett angehört. Die israelische Armee teilte mit, der 25-jährige Soldat einer Kommandoeinheit sei bei Kämpfen im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen. Damit sind seit Beginn der Offensive im Gazastreifen Ende Oktober 89 israelische Soldaten getötet worden. Dies sind mehr als bei allen bisherigen Kriegen Israels mit der Hamas im Gazastreifen. Eisenkot war nach der Bildung einer Notstandsregierung vor zwei Monaten als Beobachter im Kriegskabinett aufgenommen worden. Dieses trifft Entscheidungen in Kriegsfragen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Terrorgruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden getötet. Israel begann daraufhin massive Luftangriffe und seit Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa