Rassismus

Inmitten der emotional aufgeladenen Debatte um den Umgang mit Flüchtlingen sorgt Bayerns Innenminister mit einer verbalen Entgleisung für Empörung. "Dumm und blöd", nennt die Presse Herrmanns Äußerungen, ruft aber zur Gelassenheit auf.

Der Auftritt von Joachim Herrmann ist kein Skandal. Aber ein Anlass, mal kurz über Sprache, Sensibilität und die Überforderung von Politikern nachzudenken. Von Hubertus Volmer

• Aufregung bei Plasberg Herrmann nennt Blanco "Neger"

Ein Spitzenpolitiker aus Bayern verblüfft mit einer fragwürdigen Wortwahl. In der Talkshow "Hart aber fair" bezeichnet Innenminister Herrmann Schlagerstar Roberto Blanco als "wunderbaren Neger". Die Kritik im Netz fällt verheerend aus. Von Martin Morcinek

• Frühjahrsprognose verdoppelt De Maiziére: "800.000 Asylsuchende erwartet"

Vereine wollen nicht mehr gegen sie antreten, Schiedsrichter sie nicht mehr pfeifen: Der FC Ostelbien Dornburg wird von Rechtsextremen dominiert und sorgt immer wieder für Ärger. Der Landessportbund zieht nun Konsequenzen. Es ist aber noch nicht das letzte Wort.

Wegen seines Engagements für Flüchtlinge erhält der Bürgermeister von Heidenau Drohungen. CDU-Politiker Opitz will sich deshalb schützen lassen und dafür sorgen, dass die Heidenauer "sich ordentlich benehmen". Äußerlich entspannt sich die Lage im Ort.

• Video Mit der Polizei auf Schleuser-Jagd im Raum Passau

Richtig harte Kerle, die richtig harte Musik machen: So positionierte sich die Hip-Hop-Gruppe N.W.A. gegen polizeiliche Willkür und für Frauenverschleiß. Der Film "Straight Outta Compton" erzählt, wie Dr. Dre, Ice Cube und Co. auf der Überholspur landeten. Von Anna Meinecke

Erst wird in Niedersachsen mitten in der Nacht ein Brandsatz durch das Fenster einer Flüchtlingsunterkunft geworfen, während im Nebenraum eine Mutter und ihre drei kleinen Kinder schlafen. Dann brennt auch in Sachsen wieder eine Asylbewerberunterkunft.

Mit ihrer Stellungnahme gegen "'Ich bin zwar kein Nazi, aber ...'-Idioten", die gegen Flüchtlinge zu Felde ziehen, haben Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf genau ins Schwarze getroffen. Viel Zuspruch bekommen sie auch von prominenter Seite.

Justizminister Maas will Facebook dazu bringen, rassistische Einträge von Nutzern zu löschen. Dazu sei Facebook sogar gesetzlich verpflichtet, trotzdem passiere wenig. Der Justizminister schlägt deshalb ein Treffen vor. Die Antwort ist reserviert.

Für Politiker ist der Umgang mit Flüchtlingen heikel. Denn die Aufnahme von Asylbewerbern ist immer auch eine Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz. Politologe Timo Lochocki beantwortet im n-tv Interview die Frage, was die Politik nun tun muss.

• Bilderserie Flucht entlang der Balkan-Route
• "Wie weit nach Mazedonien?" Kein Flüchtling will in Griechenland bleiben