Schifffahrt

Knapp 5500 Gäste finden auf ihr Platz - die Reederei Royal Caribbean bringt das Megaschiff "Harmony of the Seas" auf den Markt. Nach einer langen Bauzeit ist der Riese fertig und wird nun an die Reederei übergeben. Es ist ein Schiff der Superlative.

Die Lage auf dem maritimen Weltmarkt ist prekär, viele Reedereien halten sich seit Jahren nur durch staatliche Subventionen über Wasser. China sendet nun mit Großfusionen einen neuen Impuls. Ob damit wirklich der ersehnte Wandel kommt, bleibt fraglich.

Der globale Schiffbaumarkt ist in Schieflage. Überkapazitäten, sinkende Nachfrage und der niedrige Ölpreis verursachen Milliardenverluste. Vor allem in Asien herrscht Katastrophenstimmung. In Deutschland sieht es deutlich rosiger aus.

Erst vor wenigen Wochen gehen die Werften in Mecklenburg-Vorpommern an einen neuen Eigner. Und der Deal beginnt sich bereits auszuzahlen. Im Nordosten soll die größte Jacht der Welt zusammengeschweißt werden.

Mit dem Kreuzfahrtschiff über die Weltmeere reisen, das ist für viele ein Traumurlaub. Noch nie waren so viele Deutsche auf Hoher See unterwegs wie 2015. Und der Boom hält an. Die Reedereien erwarten für 2016 ein noch höheres Wachstum. Von Sonja Gurris

Immer mehr, immer teurer, immer kürzer: Auf diese knappe Formel lassen sich die Trends bei der Kreuzfahrt in Deutschland bringen. Die Deutschen geben gerne ihr Geld für Kreuzfahrten aus - und auch die heimischen Reedereien profitieren von dem Boom.

Finnen kreuzen künftig mit abgasfreier Antriebskraft aus Deutschland durch die Ostsee: Ein Fährunternehmen lässt sich in Polen ein batteriebetriebenes Spezialschiff mit Elektromotor von Siemens bauen. Selbst große Kälte soll dem Antrieb nichts anhaben.

In Mecklenburg-Vorpommern ist das Kapitel russischer Eigner für die Traditionswerften beendet. Die Standorte in Rostock, Wismar und Stralsund wechseln in chinesische Hand. Den Käufer treibt bei seiner Aktion Angst um sein eigentliches Geschäft.

Immer mehr Deutsche zieht es auf die Kreuzfahrtschiffe. Deshalb entwickeln die Reiseveranstalter immer wieder neue Routen, um noch mehr Abwechslung zu bieten. Viele Unternehmen stellen derzeit ihre neuen Strecken für die kommenden zwei Jahre vor.

Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Erfolgskurs: Für das vergangene Jahr meldet das Statistische Bundesamt 4,5 Milliarden Tonnen bewegter Güter. Ein absoluter Rekord, und das trotz Rückgängen im Bahn- und Schiffsverkehr.