SPD

Vor dem SPD-Mitgliederentscheid tourt Kevin Kühnert durch das ganze Land. Er kämpft gegen eine neue Große Koalition. Im Interview mit n-tv.de spricht der Juso-Chef über seine Kampagne, unerwartete Berühmtheit und eine mögliche Karriere in der Politik.

• Mitgliederentscheid über GroKo SPD verschickt Wahlunterlagen

Die Parteispitze ist optimistisch: Sie rechnet mit einer Zustimmung zum Koalitionsvertrag mit der Union. Doch der SPD-Mitgliederentscheid, der nun mit dem Versand der Wahlunterlagen beginnt, dürfte spannend werden, denn auch die Gegner sind stark.

Viele in der SPD haben Bauchschmerzen bei einer Wiederauflage der Großen Koalition. Die Bürgermeister, die für die Partei die Geschicke großer deutscher Städte lenken, sind da zumeist anderer Meinung. Das zeigt eine Umfrage.

Monate ohne neue Regierung, Durcheinander in den Parteien - die vergangenen Wochen haben an der Beliebtheit einiger Politiker genagt. Einbußen muss die designierte SPD-Chefin Nahles verkraften. Ebenso wie Kanzlerin Merkel, die aber sehr beliebt bleibt.

Die Querelen in der SPD wirken sich negativ auf die Werte der Partei im RTL/n-tv Trendbarometer aus. Die Sozialdemokraten fallen auf ein Tief, wie sie es in der Forsa-Umfrage noch nicht erlebt haben. Auch Chefin in spe, Andrea Nahles, kommt nicht gut an.

Nicht nur die SPD will sich erneuern, um für Wähler wieder attraktiver zu werden. Auch in der CDU melden sich immer mehr Befürworter einer neuen Ausrichtung zu Wort. Aus dem Südwesten kommt eine Initiative für ein neues Grundsatzprogramm.

Für den Eintritt in eine Große Koalition braucht die SPD die Zustimmung der Parteibasis. Dort aber grummelt es gewaltig. Auf Regionalkonferenzen sollen die Genossen überzeugt werden. Los geht es in Hamburg.

Jetzt gilt es: Die SPD-Mitglieder stimmen über den Eintritt in die große Koalition ab. Ausgerechnet der Rücktritt von Martin Schulz und der Umfrageabsturz auf 16 Prozent könnten ein Ja befördern. An der Basis geht die Angst um. Und man fragt, was wird aus Gabriel?

Plötzlich Gewinner: Noch-Außenminister Gabriel, der im Fall Yücel geschickt die Untiefen der deutsch-türkischen Beziehungen umschiffte. Doch das gute Ergebnis seines Hinterzimmergeflüsters wird ihm selbst kaum nützen. Ein Kommentar von Roland Peters

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Die SPD hofft, dass die Personaldebatte endlich verstummt. Vorher aber geht Fraktionschefin Nahles noch den geschäftsführenden Außenminister Gabriel an - und kritisiert dessen Vorgehen im Kampf um das Außenamt. Wer dieses künftig führt, bleibt offen.